Altenhainer Geschichte(n)
GeschichtsVerein Altenhain e.V.
Altenhain (bs/Sc) – Heute bekannt als „Pfeifer-Treppe“ und frisch saniert, trugen die legendären 139 Stufen, die auch heute noch den Ober- mit dem Unterort in Altenhain verbinden, in alten Zeiten die weniger originelle Ur-Bezeichnung „die Treppscher“.
Seit mehr als 100 Jahren verbinden die Stufen die Häuser im Geierfeld und Kastanienhain auf kürzestem Weg mit der „Hauptstraße“ des Ortes. Als sie in den 20er Jahren angelegt wurden, gab es in den beiden oberen Siedlungsteilen nur wenige Häuser – aber auch deren Bewohnerinnen und Bewohner hatten Einkäufe zu erledigen und der Weg zu den Geschäften war weit, weshalb man gerne die direkte Abkürzung über den verbindenden Hang hinunter nahm. Da der Hang recht steil war, legte man in den 20er Jahren erste, von Hand gegrabene Stufen im Hang an, um den Auf- und Abstieg sicherer, leichter und komfortabler zu machen. Eine gute Idee, denn praktischerweise endeten die Stufen genau gegenüber der damaligen Bäckerei Pfeifer in der Langgasse. Allerdings war das zum Bau und zur Front-Befestigung der Stufen genutzte Holz (ehemalige Schwellen) recht glatt, was die Sache bei Regen durchaus schwierig und gefährlich machte. Die Kinder jedoch liebten es, denn im Winter fuhren sie die Treppe kurzerhand mit dem Schlitten hinunter.
Der nächste Umbau erfolgte erst in den 70er Jahren, als die Stufen der Treppe mit Brettern belegt wurden und die Treppe eine Beleuchtung bekam. In den 80er Jahren schließlich wurde die Treppe (endlich) mit Waschbeton befestigt – die letzte Überholung und Sanierung erfolgte in diesem Frühjahr. Die Treppe wurde mit neuen Steinen belegt und erhielt ein neues Geländer.
Auch heute noch sind diese 139 Stufen genauso wichtig wie zu den Zeiten, als sie ursprünglich angelegt wurden. Schülerinnen und Schüler nutzen sie täglich auf dem Weg in die Schule oder zur Turnhalle. Und für nicht wenige Schüler, die im „Oberort“ den Bus zur weiterführenden Schule verpasst haben, war sie immer eine willkommene Abkürzung, um den Bus im „Unterort“ schnellen Fußes doch noch zu erwischen!
Der Name „Pfeifer-Treppe“ entstand im Übrigen erst später, denn so wurde die Treppe von vielen Neubürgerinnen und Neubürgern gerne genannt. Ihren Namen verdankt sie auch heute noch der Bäckerei Pfeifer, die einst an ihrem Fuße frisches Brot verkaufte!