Altenhain (Sc) – Im Vorfeld des 250-jährigen Schuljubiläums fand eine Projektwoche in der Altenhainer Grundschule statt, und was kann es da Schöneres geben, als einen Besuch im Alten Rathaus – erst recht, wenn Harald Horn (Vorsitzender Altenhainer GeschichtsVerein e.V.) sich dazu bereit erklärt, ein wenig zur Geschichte des Hauses zu erzählen.
Die Schülerinnen und Schüler besuchten, nach Klassen gestaffelt, am Montag und Dienstag das Alte Rathaus und lauschten den Geschichten von Harald Horn, der – wen wundert es – viel Kurzweiliges zu erzählen hatte. Gleich zu Anfang gab es ein paar kindgerechte Informationen zum Bau der Schule und interessante Einblicke in eine Zeit, die längst vergangen ist, aber die Kinder gerade deshalb faszinierte – vor allem die Info, dass früher alle Klassen in einem Raum unterrichtet wurden und Spielgeräte auf dem „Pausenhof“ nicht existent waren. Mit einem leicht wehmütigen Blick auf die vergangenen Zeiten berichtete Horn auch von der Nutzung des ehemaligen „Schulzimmers“ als Bibliothek oder Jugendtreff. Zahlreiche alte Fotos aus dem Bestand des Geschichtsvereins lockerten die Runde auf und ließen die Kinder verwundert zurück: Welches Kind kennt heute noch eine gelbe Telefonzelle, wie sie früher vor dem Alten Rathaus stand?
Das Spannendste kam zum Schluss – die Kanonenkugel, die im Nachbarhaus bei Renovierungsarbeiten gefunden wurde. Die Kugel wird in einer Vitrine im Büro des Vereins aufbewahrt und jede Schülerin und jeder Schüler durfte die Eisenkugel gerne einmal in die Hand nehmen. „Ganz schön schwer“ war die Feststellung der Kinder – obwohl die Kugel eigentlich gar nicht so groß ist. Nach einem kleinen Exkurs zum Thema „Turmuhr“, deren altes Zifferblatt im Treppenhaus des Alten Rathauses hängt, und der Glocke, die im Turm zuverlässig zur vollen Stunde schlug, war die Exkursion in die Geschichte von Altenhain auch schon zu Ende. „Schade“ war die Aussage der Kinder, denn bei so vielen spannenden Geschichten wären sie gerne noch länger geblieben. So machten sich die Kinder – natürlich mit begleitenden Lehrkräften – wieder auf den Rückweg zur Schule, und es bleibt die Überzeugung, dass „Heimatgeschichte zum Anfassen“ – spannend erzählt – die beste Methode ist, Kinder für ihren Heimatort und dessen Geschichte zu begeistern!