Bettina Weiguny: Lesung zum Thema „Rebellinnen unserer Zeit“

Bad Soden
(bs) – Am vergangenen Donnerstag hatte der Zonta Club Bad Soden/Kronberg zu einer Lesung der Journalistin und Autorin des Buches „Denn es ist unsere Zukunft - Junge Rebellinnen verändern die Welt“ eingeladen. Die Initiatorinnen konnten sich über ein reges Interesse freuen, denn mehr als fünfzig Zuhörer*innen nahmen an dem Onlineformat via Zoom teil.

Nach einführenden Worten der amtierenden Präsidentin des Zonta Clubs Bad Soden/Kronberg, Dorothee Heine-Williams, hatte Regine Ehrentraut das Amt der Moderatorin inne und führte die Zuhörer*innen mit viel Einfühlungsvermögen für das Thema durch die etwa einstündige Lesung. Allerdings war es keine Lesung im „klassischen“ Sinne, sondern schwerpunktmäßig ein Gespräch zwischen der Autorin Bettina Weiguny und Regine Ehrentraut, die sich übergeordnet mit einzelnen Profilen und Lebensläufen aus den Reihen der im Buch beschriebenen „jungen Rebellinnen“ befassten.

Der Impuls zu ihrem an diesem Abend vorgestellten Buch entstammte der Teilnahme Weigunys am Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahre 2020. Zu diesem Treffen der maßgeblichen Wirtschaftsführer dieser Welt waren erstmals auch die jungen Menschen eingeladen worden, die als „Changemaker“ für Veränderung und eine neue Sicht auf die Welt – jenseits wirtschaftlicher Interessen – stehen. Diese jungen Menschen, in der Mehrheit junge Frauen, waren es, die Bettina Weiguny zu ihrem Buch inspirierten. Im Rahmen der Lesung stellte die Autorin einzelne Persönlichkeiten, ihre sehr unterschiedlichen Lebensläufe und natürlich ihre Projekte vor. Verschiedenste Projektthemen, angefangen mit Klimaschutz, Wasserknappheit und Vermüllung ganzer Landstriche, bis hin zur „Black Life Matters“-Bewegung reichten die Projekte, von denen sie zu berichten wusste. Dass mehr als 80 % der Aktiven junge Frauen sind, erklärte Weiguny damit, dass das Rollen- und Geschlechterbewusstsein in der jungen Generation einen neuen Stellenwert erhalten habe und junge Frauen mehr in den Vordergrund träten. Auch die „Buntheit“ in den Reihen der Aktivistinnen sei bemerkenswert, so Weiguny. Begründet sei dies wahrscheinlich darin, dass gerade deren Herkunftsländer besonders unter den Klimaveränderungen und einem geänderten Konsumverhalten zu leiden hätten. „Die Stimme der Jugend ist weiblich und farbig“, lautete einer ihrer anerkennenden Sätze.

Viele der Aktionen hätten sich aus einzelnen Themen entwickelt, die Beachtung fanden und deren Grundgedanke auf diese Weise weitergetragen werde. Ob die Vermüllung der Strände auf Bali oder verdreckte und verseuchte Flüsse auf der Insel Java – immer stand eine Einzelaktion am Anfang, woraus sich ein Projekt entwickelte, das letztendlich Regierungen zum Handeln zwang. Die Autorin berichtet in ihrem Buch von den Motiven der jungen Aktivistinnen, deren persönlichem Einsatz und ihren daraus resultierenden Erfolgen. Dass fast alle jungen Aktivistinnen aus dem Bildungsbürgertum stammen, ließe vermuten, so Weiguny, dass Bildung und die elterliche Unterstützung der Ideen eine Grundlage für den Erfolg der jungen Frauen (und wenigen jungen Männer) ist.

Dass die Gruppe der jungen Rebellinnen auch oft als „Generation Greta“ tituliert wird, sieht Bettina Weiguny darin begründet, dass Greta Thunberg eine Vorbildfunktion erfülle, die sie zum Idol einer ganzen Generation werden ließ. Sie sei eine Vorkämpferin, der nun viele andere Kämpferinnen folgen werden, so die Autorin. Die Summe der Einzelaktionen müsse dabei wie ein Puzzle betrachtet werden, dessen Wirkung erst in der Gesamtbetrachtung zu erkennen sei.

Foto: Zonta Club Bad Soden/Kronberg



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