Drei Junge Uhus im Turm des Hundertwasserhauses

Bad Soden
(Sc) – Dass das Hundertwasserhaus in Bad Soden nicht nur eine bemerkenswerte Architektur besitzt, haben auch die Uhus seit vielen Jahren bemerkt. Der Hundertwasserturm bietet nicht nur ein besonderes Wohnambiente für menschliche Bewohner, sondern auch ein Bad Sodener Uhupaar hat sich auf diesem geschmackvollen und begehrten Wohnquartier niedergelassen.

Bereits seit dem Jahr 2014 brüten auf dem Turm die Uhus, was wohl auch daran liegen dürfte, dass sie hier vollkommen ungestört und frei von menschlichen Einflüssen ihre Jungen großziehen können. Der NABU freut sich in jedem Jahr über die neue Aufzucht und hat ein waches Auge auf die „Nestlinge“, denn sie sind schuld daran, dass der NABU sich aus der Ferne kümmert.

Uhus legen kein Nest im eigentlichen Sinne – aus Geäst und entsprechendem Polster – an, sondern suchen sich lediglich einen möglichst ungestörten Brutplatz. Die Ästlinge (Bezeichnung für kleine Uhus) verlassen das Nest bereits nach ca. vier Wochen. Dabei springen sie einfach in die Tiefe oder werden von starkem Wind buchstäblich aus dem Nest geweht. Dabei geraten die Kleinen mitunter in Schwierigkeiten, brechen sich im ungünstigsten Fall etwas oder laufen dann tagelang planlos auf dem Boden umher. Die aufmerksamen Bewohner des Hundertwasserhaus, denen die Uhus bereits seit Jahren ans Herz gewachsen sind, benachrichtigen in solchen Fällen den NABU, der die Bruchpiloten dann einfängt und ihnen bei Verletzungen einen „Kur“-Aufenthalt beim Falkner auf der Ronneburg verschafft, der die Kleinen dann wieder aufpäppelt. Vor ein paar Jahren flog einer der kleinen Uhus tatsächlich gegen die Scheibe einer benachbarten Tanzschule und musste dann tagelang seine Kopfschmerzen auskurieren, ein anderer verhedderte sich in einem Gartenzaun und musste befreit werden. In allen Fällen waren die helfenden Hände vom NABU zur Stelle, um den kleinen Fluganfängern wieder auf die Beine zu helfen. Normalerweise füttern die Altvögel die Ästlinge, auch wenn sie auf dem Boden sitzen – allerdings klappt das nicht immer. Dann nehmen die Helfer die Kleinen mit und übergeben sie der Wildtierstation, wo sie gepflegt, gefüttert und später auf die natürliche Jagd trainiert werden, so dass sie als stattliche Uhus wieder ausgewildert werden können.

Auch in diesem Jahr ziehen die Altvögel wieder drei Junge auf, die an manchem Abend gerne mal – gemeinsam mit ihren Eltern – von der Kante des Turmes herunterschauen.

Seit 2014 wurden damit auf dem Turm des Hundertwasserhauses insgesamt 24 junge Uhus großgezogen.

Jedes Jahr brütet ein Uhupärchen im Turm des Hundertwasserhauses
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Foto: Wolfgang Männel

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