Eine Frau und zwei Männer kandidieren – das Rennen zur Bürgermeisterwahl hat begonnen Frank Blasch

Bad Soden (wto) – Bei der Wahl zur Bürgermeisterin oder zum Bürgermeister von Bad Soden am Sonntag, 4. Juni, stellen sich eine Frau und zwei Männer zur Wahl. Für die CDU tritt Frank Blasch (Jahrgang 1977) an; er ist amtierender Bürgermeister. Für die SPD kandidiert Martina Helmerich (Jahrgang 1965); sie ist Diplom-Journalistin. Bündnis 90/Die Grünen schicken Harald Fischer (Jahrgang 1964) ins Rennen; er ist Geschäftsführer. Im Folgenden finden Sie eine redaktionelle Zusammenfassung zu den Personen und ihrer Programmatik, die den jeweiligen Selbstdarstellungen der Bewerber und der Bewerberin entnommen ist.

„Seit dem 1. März 2018 bin ich Bürgermeister unserer schönen Stadt“, sagt Dr. Frank Blasch. Das Amt sei fordernd, „aber es macht mir auch sehr viel Freude.“ An der Entwicklung der Stadt, „in der ich aufgewachsen bin und mit meiner Familie lebe, an dieser entscheidenden Stelle mitarbeiten zu dürfen“, bedeute eine große Verantwortung, der er sich „mit voller Überzeugung und aus ganzem Herzen“ stelle. „Ich bin sehr gerne Bürgermeister von Bad Soden, Neuenhain und Altenhain und möchte es noch lange bleiben.“

Der CDU-Kandidat möchte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt direkt ansprechbar sein. In seinem Wahlkampf sind 14 „Bürgersteig-Termine“ vorgesehen. Sein Amtsverständnis: „Bürgermeister und Verwaltung sind für die Bürgerinnen und Bürger da. Deshalb ist unser Bürgerbüro 63 Stunden in der Woche geöffnet.“ Die umfangreichen Öffnungszeiten sollen beibehalten werden. Drei Anliegen sind ihm darüber besonders wichtig.

Erstens nennt er ein „sicheres Bad Soden“. Die Sicherheit im Alltag solle weiter verbessert werden, unter anderem durch die personelle Stärkung der Abteilung Sicherheitin der Stadtverwaltung und regelmäßige Streifgänge in den Abend- und Nachtstunden.“ Zweitens: „Ich achte sehr darauf, dass die städtischen Finanzen geordnet sind.“ Sein Ziel: „Ausgeglichene Haushalte, um Gestaltungsspielräume zu erhalten“. Er verweist darauf, dass seit seinem Amtsantritt der Schuldenstand Bad Sodens deutlich gesunken sei. Drittens geht es um die Mobilität: „Da müssen alle Verkehrsträger berücksichtigt werden: Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV-Nutzer und Autofahrer. Eine Autoverbotspolitik lehne ich ab.“ Auf der Königsteiner Straße zwischen Schubertstraße und Sulzbacher Straße sowie am Neuenhainer Berg sollen Radfahrstreifen geschaffen, zwischen Neuenhain und Altenhain soll ein vollwertiger Fuß- und Radweg gebaut werden.

Blaschs Herzensprojekt: Das Medico-Palais soll saniert und als zentrales Rathaus installiert, die Aufspaltung der Kernverwaltung auf mehrere Standorte wäre damit überwunden. Auf dem heutigen Rathauskarree, so Blasch, entstehe dann „Platz für eine neue Bebauung“, es soll ein Mix „mit hoher Aufenthaltsqualität“ werden, „die auch auf die weitere Innenstadt ausstrahlt“.

Foto: CDU Bad Soden

Martina Helmerich

„Am 4. Juni frischen Wind wählen“ – so wirbt Dr. Martina Helmerich für ihre Wahl zur Bürgermeisterin. Sie kandidiert, „weil mir Bad Soden, Neuenhain und Altenhain am Herzen liegen“. Seit mehr als 25 Jahren lebt sie in der Stadt. Sie fügt an: „Ich kandidiere, weil hier vieles nicht vorangeht oder gar nicht erst angepackt wird.“ Ihr Ziel: „Für die Menschen spürbar Dinge verbessern.“ Und: „Ich beteilige die Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen. Wenn Diskussionen abgeschlossen sind, treffe ich eine Entscheidung. Ich setze Vereinbarungen um und lasse Dinge nicht liegen.“

Helmerich ist verheiratet und Mutter dreier Kinder. Die promovierte Politologin und Diplom-Journalistin arbeitet als Redakteurin. Sie engagiert sich kirchlich, singt vor Ort in zwei Chören. Mit ihrer internationalen Erfahrung als Auslandskorrespondentin möchte sie „unsere weltoffene Stadt weiterentwickeln und neue Impulse setzen“.

Inhaltlich wichtig sind ihr erstens der Umwelt- und Naturschutz: „Wir müssen mehr für saubere Böden, Luft und Wasser tun und den Klimawandel auch vor Ort bekämpfen.“ Sie will für mehr Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sorgen, Grünflächen bewahren, den Hochwasserschutz verbessern. Zweitens will sie die gute Anbindung der Stadt nutzen, um weiteres Gewerbe anzusiedeln, dadurch Arbeitsplätze zu schaffen und die städtischen Finanzen zu verbessern. Durch die Entwicklung des Rathaus-Karrees möchte ich der Innenstadt neue Impulse geben. Dringende Investitionsprojekte wie die Renovierung des Medico-Palais und der Neubau der Feuerwache müssen endlich umgesetzt werden.“ Drittens macht sie sich „für mehr Miteinander für Jugendliche, Kinder und Senioren“ stark. Als Mitgründerin der ersten Sodener Krabbelstube liegen ihr Familien besonders am Herzen. „Ich engagiere mich für gute Betreuung von Kindern in Kitas und Schulen. Ich möchte die Eltern der Kindertagesstätten über einen Stadtelternbeirat stärker beteiligen.“ Viertens will sie die Mobilität nachhaltiger und attraktiver gestalten. Sie setzt auf den Bau neuer Radwege und die Schaffung von Leihstationen für E-Bikes und Elektroautos. „Bad Soden soll zu einer Stadt werden, in der man ohne Probleme auf das eigene Auto verzichten kann, wenn man möchte.“ Dazu „brauchen wir mehr Verbindungen mit Bussen und Bahnen“.

Foto: Anne Simon

Harald Fischer

„Ich bin ein waschechter Bad Sodener“, sagt Harald Fischer. „Auch wenn ich in Höchst geboren wurde, lebe ich schon seit frühester Kindheit in Bad Soden, nur unterbrochen durch einige Jugendjahre in Liederbach.“ Fischer ist 58 Jahre alt, seit 33 Jahren verheiratet und habe zwei erwachsene Söhne. Von Beruf war er lang als stellvertretender Pflegedirektor für zwei Frankfurter Krankenhäuser tätig. „Ich habe mich 2016 zusammen mit meiner Frau und meiner Schwester selbstständig gemacht und hier in Bad Soden die Medical Work Solution GmbH gegründet. Wir vermitteln Pflegende aus den verschiedensten Drittstaaten an deutsche Gesundheitseinrichtungen.

Seit 1999 ist Fischer bei den Grünen in Bad Soden aktiv. „Dazu gekommen bin ich durch den Wunsch, dem Mangel an Kinderbetreuungsplätzen entgegenzuwirken und dem Ziel, zu verhindern, dass die Stadt die kommunalen Kinderbetreuungseinrichtungen aus der Hand gibt. Ich möchte mich auch in Zukunft dafür einsetzen, möglichst viele Einrichtungen wieder in kommunale Hand zu bekommen oder zumindest, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleichen Rechte genießen.“ Seit 2001 ist Fischer im Bad Sodener Stadtparlament und ist dort seit 2005 Fraktionsvorsitzender. Bereits 2009 und 2015 kandidierte er für Bündnis 90/Die Grünen als Bürgermeister in Bad Soden.

„Gute Politik ist nur im Dialog mit allen Bürger:innen möglich“, unterstreicht er. „Aus dieser Überzeugung heraus stehe ich für den offenen Dialog, selbstverständlich auch über Parteigrenzen hinweg – für ein besseres Morgen. Wichtig ist dabei Ihre Beteiligung in der Willensbildung und Veränderung in unserem Bad Soden, zum Beispiel durch Bürgerforen. Ich stehe für transparente und gerechte Entscheidungsprozesse, die immer für Außenstehende nachvollziehbar sind.“

Seine Kandidatur versteht Fischer als „Angebot an alle Bürger:innen, insbesondere an die, die sich einen größeren Schwerpunkt im Sozialbereich und im Klimaschutz wünschen. Mit mir wählen Sie diese Schwerpunkthemen ins Rathaus: Klimaschutz und Verkehrswende; soziale Gerechtigkeit; Beteiligung aller Bürger:innen; solides, nachhaltiges Wirtschaften in der Kommune, ökologische und soziale Stadtentwicklung.“

Foto: privat

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