„Fußball – aber fair“ – Großes Interesse am Fairtrade-Stand

Bad Soden
(bs) – Da schauten die Passanten gleich zweimal hin und viele kamen spontan näher: Der Infostand des Fairtrade-Steuerkreises der Stadt Bad Soden am letzten September-Samstag stieß auf großes Interesse.

Kita-Kinder kickten „faire“ Bälle

Das lag vor allem am Fußball-Parcours, den die Leitung und die Kinder der „Fairen Kita“ Sonnenburg am unteren Ende der Adlerstraße beim öffentlichen Bücherschrank aufgebaut hatten. Mit ihrer Aktion „Fußball – aber fair“ haben sie für faire Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Sportkleidung und Lederfußbällen geworben. Denn egal wo auf der Welt Fußball, Volleyball oder Basketball gespielt wird, die meisten Menschen wissen nichts über den Hauptdarsteller jedes Spiels – den Ball. Viele Bälle sind handgemacht, oft von Menschen mit langen Arbeitszeiten und schlechten Arbeitsbedingungen – und von Kindern.

Durch Fairtrade erhalten Näherinnen und Näher bessere Arbeitsbedingungen für ihre mühevolle Handarbeit. Besonders Frauen profitieren von den Fairtrade-Standards. Die Standards verbieten die Diskriminierung von Frauen und schreiben vor, dass die Arbeitgeber darauf achten müssen, dass die Arbeitsbedingungen in Fabriken beziehungsweise Nähzentren speziell auch für die Bedürfnisse von Frauen angemessen sind. Zudem ist ausbeuterische Kinderarbeit verboten. „Darüber haben wir in einem Projekt ausführlich gesprochen“, erklärte Sonnenburg-Leiterin Sabine Wolf. Und dieses Wissen stellten die Kinder auch unter Beweis, als sie von Dr. Felix Fischer, der den Stand in seiner Funktion als Erster Stadtrat besuchte, nach der Herstellung der Bälle gefragt wurden. Vor allem die Tatsache, dass Kinder in anderen Teilen der Welt arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt der Familie zu unterstützen, hat die Kinder sehr beschäftigt. Dr. Fischer dankte den Kindern für ihr Engagement und schenkte ihnen „faire“ Fußbälle, die er direkt vor Ort für sie signierte.

„Faires“ Glücksrad: keine Verlierer

Und auch beim „fairen“ Glücksrad war die Aufregung der Kinder groß, ob sie wohl eine Niete oder einen Hauptgewinn erdrehen. Aber ohne einen kleinen „fairen“ Preis brauchte niemand nach Hause zu gehen. Die Erwachsenen informierten sich derweil am Stand unter anderem über gerechtere und faire Arbeitsbedingungen und Produkte.

„Faire Woche“

Mit der Aktion am Samstag beteiligte sich die Fairtrade-Stadt Bad Soden am Taunus an der traditionellen „Fairen Woche“, während der in vielen Städten in ganz Deutschland auf das Thema aufmerksam gemacht wird.

Zum Dank für das Engagement gab es signierte Bälle.
Foto: Stadt Bad Soden



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