Katze, Kaninchen und Co. – Aktiv für den Tierschutz im Tierheim am Arboretum

Melanie Eckel, Therese Knoll und Peggy Knecht (von links) kümmern sich täglich um das Wohl der Tiere.

Bad Soden/Sulzbach (Sc) – Haustiere, egal ob Hunde, Katzen oder Kaninchen, werden in der Regel von „ihren“ Menschen geliebt, verwöhnt und haben ein schönes Zuhause. Leider klappt das jedoch nicht immer so und für zahlreiche Tiere endet die menschliche „Liebe“ alleine in der Wildnis – wenn sie ausgesetzt werden – oder im Tierheim, wo sie zumindest ein neues Dach über dem Kopf bekommen.

Für Bad Soden ist, was Abgabe- oder Fundtiere betrifft, das Tierheim am Arboretum in Sulzbach zuständig. Getragen wird die Einrichtung vom Tierschutzverein Bad Soden, Sulzbach und Umgebung e.V. . Der gemeinnützige Verein wurde im Jahr 1959 gegründet und ist in Sulzbach in der Eschborner Straße 36 ansässig. Hier verfügt der Verein über eine große Liegenschaft mit einem Verwaltungstrakt, einem Hunde- und Katzenhaus, sowie einer kleinen Taubenvoliere und einem Gehege für Kleintiere.

1 Euro pro Bürger und Jahr reicht leider nicht

Die Leitung des Tierheims liegt in den Händen von Peggy Knecht, die bei den Themen Öffentlichkeitsarbeit, sowie u.a. Finanzierung, Behörden, und Tierklinik von Therese Knoll (Vorstandsvorsitzende) tatkräftig – und ehrenamtlich – unterstützt wird. Neben dem engagierten Kassenwart Juris Perkons sind darüber hinaus auch noch mehrere liebevoll helfende Hände auf dem Gelände unterwegs, die sich um die Tiere kümmern, sie mit Futter versorgen, die Boxen sauber und ordentlich halten und überall da einspringen, wo Hilfe gebraucht wird. Insgesamt besteht das Team, neben der Leitung, aus zwei Azubis, drei Minijobberinnen und drei Teilzeitkräften. Die Finanzierung des Tierheims erfolgt zu einem Teil, ca. 20 Prozent, aus Zuweisungen der beteiligten Gemeinden Bad Soden, Sulzbach, Eschborn und Hofheim. Für diese Gemeinden ist das Tierheim erste Anlaufstelle bei z.B. Fundtieren. Der jährliche Beitrag beläuft sich für die Gemeinden auf pauschal einen Euro pro Einwohner – pro Jahr (!). Die restlichen Geldmittel – nicht weniger als 80 Prozent – müssen über Spenden, Erbschaften oder auch Patenschaften eingeworben werden – keine leichte Aufgabe für das Team, das sich eigentlich um die Tiere kümmern soll und möchte. Die größten Kostenfaktoren sind – wen wundert es – die Tierarzt- und Personalkosten.

Wenig romantisch, aber erfüllend

Aktuell sind im Tierheim am Arboretum 22 Hunde, ca. 40 Katzen und 10 Kaninchen untergebracht. Um die Tiere adäquat betreuen zu können, den täglichen Auslauf für die Hunde sicherzustellen und den Katzen ihre „Schmuseeinheiten“ zukommen zu lassen, freut sich das Tierheim über ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die diese Aufgaben gerne und gewissenhaft übernehmen möchten. „Die Arbeit im Tierheim ist allerdings oft weniger romantisch, als man es sich vorstellt“, so Therese Knoll im Gespräch. Der Tierheimalltag folgt festgelegten Abläufen – vom Füttern über die Pflege bis hin zum Gassigehen: alles hat seine Zeiten, denn ansonsten wäre der Alltag mit so vielen Tieren gar nicht zu organisieren. Dass die Organisation hervorragen klappt ist daran zu erkennen, dass das Tierheim unglaublich „aufgeräumt“ wirkt, die eintreffenden Helferinnen und Helfer am Nachmittag problemlos „ihre“ Hunde zum Gassigehen ausführen können und auch ansonsten eine sehr entspannte Atmosphäre herrscht. „Gerade bei den Katzen herrscht oft der Irrglaube, dass es nur um Schmuseeinheiten geht“, so Therese Knoll. „Aber die Tiere sind oft schüchtern und haben Schlimmes erlebt. Es geht dann erst einmal darum, ihr Vertrauen zu gewinnen, bevor an Kraulen und Kuscheln gedacht werden kann.“

„Ich mach dann mal …“ – aktive Unterstützung gesucht

Aktuell sucht das Team unter dem Slogan „Aktiv für den Tierschutz – Ich mach dann mal“ engagierte Mitmenschen, für die Tierschutz eine Herzensangelegenheit ist und die sich – auch langfristig – im Verein für das Tierheim einsetzen möchten.

Viele Menschen engagieren sich, weil sie Tieren helfen möchten – ihnen ein besseres Leben ermöglichen, sie pflegen, mit ihnen Zeit verbringen wollen. Und das ist wunderbar. Doch Tierschutz bedeutet heute wesentlich mehr als Streicheln und Gassigehen. Ein Tierschutzverein als Träger eines Tierheims ähnelt in vielen Aufgaben mehr einem mittelständischen Unternehmen als einem Verein, in dem einem schönen Hobby nachgegangen wird. Der Vorstand des Tierschutzvereins Bad Soden/Sulzbach sucht daher dringend Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – auch dort, wo es weniger romantisch zugeht. Sponsorenmanagement, Schriftführung, Organisation, Kommunikation mit Behörden – all das sind Aufgaben, die im Hintergrund laufen, aber für den Verein und seine Finanzierung entscheidend sind. Es werden Menschen gesucht, die nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit Tatkraft dabei sind und die willens sind, uneigennützig mit anzupacken – auch wenn es mal unbequem oder schwierig wird. Echter Tierschutz beginnt dort, wo Engagement auf Verlässlichkeit trifft. Gesucht werden Menschen die nicht „man sollte mal...“ raten, sondern „Ich mach dann mal...“ sagen. Das Vorstandsteam sucht dringend Unterstützung in den Bereichen Vereinsorganisation und Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising sowie Rechtliches und Bürokratisches. Näheres dazu gibt es auf der Homepage: tierheim-bad-soden-sulzbach.de

Wer Sie das Tierheim in seiner Arbeit unterstützen möchte, kann folgende Kontonummer für Spenden nutzen:

Frankfurter Volksbank

IBAN: DE95 5019 0000 0000 1638 05

BIC: FFVBDEFF

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