Bad Soden (bs/wto) – Im letzten Moment hat die Schwalbacher Tafel neue Räumlichkeiten gefunden. Sie bleibt in Schwalbach und zieht in ein Ladengeschäft in der dortigen Pfingstbrunnenstraße 3, nur gut einen Kilometer vom bisherigen Domizil in der Spechtstraße 6 entfernt.
Nach der Sommerschließzeit wird die Lebensmittelausgabe ab Montag, 21. Juli, dort ihre Türen öffnen können. „Unsere Erleichterung darüber, nach monatelanger Suche nun gerade noch rechtzeitig eine dauerhafte Lösung gefunden zu haben, ist natürlich riesengroß. Die Dekanatsleitung und alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden haben bei der Suche geholfen, um die Tafel nicht schließen zu müssen. Eine geeignete Bleibe in so kurzer Zeit zu finden war jedoch sehr schwierig, da für den Tafelbetrieb bestimmte Gegebenheiten vorhanden sein müssen. Umso erfreulicher ist es, dass wir jetzt sogar in zentraler Lage in Schwalbach bleiben können“, sagt die Leiterin der Schwalbacher Tafel Judith Grafe. Die tragende Institution der Schwalbacher Tafel ist das Evangelische Dekanat Kronberg mit Sitz in Bad Soden.
Kritische Situation nach Kündigung
„Parallel hatten wir auch schon an Notlösungen wie Container gedacht. Das ist jetzt zum Glück auch vom Tisch. Die neuen Räumlichkeiten erfüllen nahezu alle Anforderungen. Wir müssen allerdings einen Treppenaufzug zum Warentransport in den Keller nachrüsten“, sagt Volkmar Oberklus, Präses des Evangelischen Dekanats. „Unser ausdrücklicher Dank gilt allen, die uns bei der Suche unterstützt haben sowie natürlich dem Tafelteam jetzt schon für seinen Einsatz beim Umzug an den neuen Standort.“
Die Räumlichkeiten in der Schwalbacher Pfingstbrunnenstraße 3 sind frei geworden, weil die Arbeitsgemeinschaft gegen Suchtgefahren (ags) ihre Suchtberatungsstelle an dem Standort nun schon zum 30. Juni aufgegeben hat. Die Räume, in denen früher einmal eine Filiale der Nassauischen Sparkasse untergebracht war, sind zwar etwas kleiner als der bisherige Laden in der Spechtstraße. Tafel-Leiterin Judith Grafe ist insgesamt aber sehr froh, dass es doch noch mit neuen Räumlichkeiten geklappt hat, die die Tafel auf Dauer nutzen kann.
Die Besitzerin des alten Tafelladens in der Spechtstraße hatte der Einrichtung Ende 2024 zur Mitte dieses Jahres gekündigt. Monatelang wurde fast schon verzweifelt nach einer Lösung gesucht und jetzt ergab sich durch die Auflösung der ags-Beratungsstelle eine günstige Gelegenheit.
Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten hat bereits begonnen, auch wenn in den neuen Räumen noch das eine oder andere fertiggestellt werden muss. So fehlt im Moment noch eine Kühlzelle, die aber bis zum 21. Juli installiert sein soll. Erforderlich ist auch ein Aufzug oder ein Treppenaufzug, mit dem die Waren von der großen Lagerfläche im Keller des Anwesens ins Erdgeschoss, wo der Laden eingerichtet wird, transportiert werden können. Die Gesamtfläche der neuen Räumlichkeiten liegt inklusive Keller bei 225 Quadratmetern. Die Einrichtung des neuen Domizils fällt in die Sommerpause – bis dahin hat die Schwalbacher Tafel ohnehin ihre übliche vierwöchige Sommerschließzeit.
Am Neueröffnungs-Montag startet der Laden-Dienst zunächst mit dem Anfahren von Lebensmittelgeschäften und dem Transport der Waren in den Tafel-Laden. „Dies können wir nicht vorher erledigen, weil die Ware möglichst frisch sein soll“, erläutert Wolfgang Schneider. Am Dienstag, 22. Juli, können Kundinnen und Kunden im Laden erstmals einkaufen, und zwar die Kunden-Gruppen A und B. Weitere Ladenöffnungszeiten gibt es am Donnerstag und am Samstag. Um die Nachfrage besser zu bewältigen, sind die registrierten Kunden in sechs Gruppen von A bis F unterteilt. Einmal pro Woche können Kundinnen und Kunden in dem Laden einkaufen, Familien mit drei oder mehr Kindern zweimal pro Woche.
Wichtig für Einkommensschwache
Rund 130 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus der Region unterstützen die Tafel durch verschiedene Dienste, vor allem dem Abholen der Ware vor Ort und der Ausgabe der Lebensmittel im Laden. Die Tafel versorgt einkommensschwache Menschen aus Schwalbach, Eschborn, Bad Soden und Sulzbach mit preiswerten Lebensmitteln. „Die Nachfrage der Kunden liegt auf einem anhaltend hohen Niveau“, erläutert Judith Grafe. „Das ist mittlerweile das ganze Jahr über so.“
Für die Unterstützung bei der Lebensmittelausgabe und das Abholen von Waren bei den Supermärkten sucht die Tafel immer noch eine Mitarbeitende oder einen Mitarbeitenden im Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). Voraussetzungen für diese Tätigkeit sind Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Offenheit – und natürlich die Bereitschaft, mit anzupacken. Interessierte können sich an Judith Grafe wenden unter judith.grafe[at]dekanat-kronberg[dot]de oder Tel. 06196 560182.
Mehr zur Arbeit der Schwalbacher Tafel unter: www.tafel-schwalbach.de