Die städtische Kita „Am Hübenbusch“:Viel Arbeit, aber auch viel Harmonie

Das Team der Erzieherinnen und Erzieher in der städtischen Kita – so vollständig wie möglich. In der ersten Reihe ganz rechts ist die Leiterin Maria Pfeifer zu sehen.Foto: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs/mk) – In der Stadt Bad Soden steht Eltern und Kindern „ein großes Betreuungsangebot zur Verfügung“, wirbt die Stadt selbst. „Und das ist auch gut so“, denn: Junge Familien zieht es gern in diese Stadt mit ihren Stadtteilen und sie können auf eine gute Infrastruktur bauen. Neben den privaten und konfessionellen Einrichtungen können sich Eltern bei der Kinderbetreuung auch für eine städtische Kindertagesstätte (kurz Kita) entscheiden. Im Stadtteil Altenhain ist es beispielsweise die kleine, fast familiäre „Sonnenburg“, in der Kernstadt eben die größere Kita „Am Hübenbusch“.

Es geht nur Hand in Hand

Was es tatsächlich heißt, solch einen verantwortungsvollen und anstrengenden Beruf auszuüben, der eine Berufung sein muss, das wissen wahrscheinlich nur die Erzieherinnen und Erzieher heutzutage selbst. Das Team in der Kernstadt-Kita, die an der gleichnamigen Straße, aber auch ganz nah bei der Niederhofheimer Straße liegt, bringt viel Hingabe und Erfahrungen in seine Arbeit ein. Das merken die Eltern, und auch die Kinder spüren es im täglichen Umgang mit den Pädagogen: Die Atmosphäre ist geprägt von Wohlwollen und Respekt, ohne dabei die erzieherische Richtschnur außer Acht zu lassen. „Unsere Kita ist ein herzliches Haus“, sagt Maria Pfeifer, die im September vergangenen Jahres die Leitung der Einrichtung übernommen hat. Zuvor gehörte die 37-Jährige schon fast zehn Jahre zum Kita-Team. „Das Kind steht bei uns tatsächlich im Mittelpunkt“, erklärt Maria Pfeifer, „wir nehmen es so an wie es ist, mit seiner ganzen Persönlichkeit.“

Zum Konzept der städtischen Einrichtung gehören, so erklärt sie, ein fixes altersgemischtes Gruppengefüge, Regeln und Rituale, eine Tagesstruktur, die sich am Wohl der Kinder orientiert. Dies alles setzt eine lange und gute Grundausbildung voraus.

Gestiegene Ansprüche

Daher verfügt jeder und jede der aktuell 18 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über eine fundierte, insgesamt fünfjährige Ausbildung – und hat einen Abschluss als Erzieherin, Heilpädagogin, Integrationskraft oder Sozialassistentin. Die gute Ausbildung bewährt sich täglich aufs Neue. „Wir sind für die Arbeit, die uns viel abverlangt, gut aufgestellt“, sagt Maria Pfeifer. Den Tag über geht’s umtriebig zu „Am Hübenbusch“, aber von Lärm und Chaos keine Spur. Immerhin: 104 Kinder in fünf Gruppen, von morgens ab 7.30 Uhr bis spätestens 17.30 Uhr am Abend beim Ganztagsplatz, wollen gut organisiert und behütet sein.

Dabei komme das Team auch schon mal an seine Grenzen und täglich warten neue Herausforderungen. „Wir haben mittlerweile deutlich mehr Kinder, die kaum oder gar nicht Deutsch verstehen“, erzählt die Kita-Leiterin. Geänderte Rahmenbedingungen erfordern stetige Anpassungen im Alltag.

Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt nur zu einem kleinen Teil durch die Elternbeiträge, ein größerer Anteil ist durch die Betriebskostenförderung vom Land Hessen abgedeckt. Der größte Finanzierungsanteil komme aus dem Haushalt der Stadt Bad Soden am Taunus, die jährlich mehr als 7,6 Millionen Euro für die Betreuung von Kindern in Kitas und U3-Einrichtungen bereitstelle, äußert sich der Rathauschef dazu. „Um diese Zahl einordnen zu können: Das entspricht etwa 20 Prozent der jährlich verfügbaren Haushaltsmittel der Stadt und ist mit weitem Abstand die städtische Aufgabe, in der die meisten Haushaltsmittel fließen. Dies verdeutlicht die Schwerpunktsetzung auf den Bereich der Kinderbetreuung und ist eine bewusst politische Entscheidung“, so Frank Blasch.

Entlastung und Hilfestellung

Damit sich eine Stadt dieses Angebot „leisten kann“, sei besonders hervorzuheben, dass die Vormittagsbetreuung in Kitas für die Eltern komplett gebührenfrei sei und die Beitragsfreistellung durch das Land Hessen finanziell aufgefangen werde. Dies sei natürlich eine große Entlastung für alle Eltern, erläutert Blasch.

Dank der starken städtischen Finanzierung seien die Kita-Gebühren – für Kinder ab drei Jahre – auch bei einer Ganztagsbetreuung „überschaubar“. So betrage die Gebühr für die Eltern zum Beispiel für einen Ganztagsplatz in einer Kita bei einer Betreuungszeit von zehn Stunden lediglich rund 100 Euro monatlich, also nicht einmal 50 Cent pro Stunde.

Etwas anders sehe es jedoch bei der Betreuung für U3-Kinder aus. Zum einen fielen die Kosten aufgrund der höheren Personalschlüssel deutlich höher aus; zum anderen sei die Förderung durch das Land Hessen wiederum geringer. Blasch: „Obwohl die Stadt Bad Soden am Taunus die Hälfte aller laufenden Betriebskosten aus dem städtischen Haushalt finanziert, betragen die Gebühren für einen Ganztagsplatz daher einige Hundert Euro im Monat, also etwa vier bis fünf Euro pro Stunde.“

Generell gelte aber, so betont es die Stadtverwaltung: Sollte der Bedarf da sein und Eltern einen entsprechenden Betreuungsplatz benötigen, diese die Kosten jedoch selbst nicht finanzieren können, kann über das Jugendamt des Main-Taunus-Kreises ein entsprechender Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Kontaktdaten finden sich im Internet unter: www.mtk.org/Kinder-und-Jugend oder telefonisch: 06192 201-0.

Die städtische Kita „Am Hübenbusch“ in der KernstadtFoto: Kita Hübenbusch

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