Mit Volldampf in die Zukunft! 175 Jahre Eisenbahn mit Blick nach vorn

Bad Soden
(aks) – Großer Bahnhof bei strahlendem Sonnenschein am 22. Mai in Bad Soden: Pünktlich um 11 Uhr traf die Rangierlok 260 773-7 festlich geschmückt am Bahnhof ein, um stündlich von Gleis 10 die zahlreichen Gäste der Jubiläumsfeier „175 Jahre Eisenbahn in Bad Soden am Taunus“ nach Höchst und zurück zu chauffieren.

1845 war es eine Dampflok, die mit gewaltigen schwarzen Rauchschwaden in den Taunus schnaufte. Die Dampflokomotive, die für das Jubiläum vorgesehen war, durfte wegen eines technischen Defekts leider nicht auf die Schiene und die Menschen mit auf historische Fahrt nehmen. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahm an diesem denkwürdigen Tag Marvin Hohmann in Original-Uniform mit der Diesellok aus den 60er-Jahren, der immer wieder einen genauen Blick auf seine Instrumente warf und doch Zeit für ein Schwätzchen mit den Eisenbahnfans fand.

Viele „Spotter“ mit gewaltigen Kameras waren gekommen und freuten sich über den majestätischen Anblick der Diesellok. Die Kleinsten wuselten fröhlich über den Messer-Platz und in den Parkanlagen und staunten über die riesigen Feuerwehrautos. Alle gemeinsam genossen die verschiedenen Grill- und Getränkestände zur Musik der Bad Sodener Haus-und Hof-Band „BluesHaus“.

Ein Highlight war der im Messer-Saal aus Legosteinen nachgebaute Bahnhof mit der „Adler“, der ersten Eisenbahn, die 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr. Der kleine südhessische Verein Born2brick Rhein-Main hatte in mühevoller Kleinstarbeit Gleise, Bahnhof und Loks zu einem beeindruckenden Ensemble und lebendigem Wimmelbild zusammengefügt. Zugentgleisungen inklusive, wenn der Geschwindigkeitsrausch der kleinen Fans an der Fernbedienung dann doch zu viel für die Miniaturzüge wurde.

Draußen wartete der märchenhafte „Alm Express“ auf die Kleinsten, die, aufgeregt und stolz, mit guten Ratschlägen der Eltern, Platz nahmen und die kurze Rundfahrt sichtlich genossen, während in einem Feuerwehrzelt die größeren Kinder der Reihe nach eine Puppe aus dichtem, aber unschädlichem Rauch retten durften. Für die vielen Besucher bot sich ein buntes Bild mit viel Unterhaltung. Das Plätschern des Parkbrunnens in der Sonne sorgte für heitere Urlaubsstimmung.

Bürgermeister Dr. Frank Blasch betonte, wie essenziell der Anschluss an das Eisenbahnnetz für die Entwicklung der Stadt Bad Soden war, von 1847 bis heute und auch in Zukunft. Er zeigte sich außerordentlich zufrieden mit dem Publikumsverkehr an diesem Festtag: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Jede Gesellschaft profitiert von der Mobilität der Gesellschaft. Infrastruktur und Verkehrsanbindung entscheiden darüber, wie begehrt Wohnorte sind. Dabei steht der Schienenanschluss im Fokus der Öffentlichkeit.“

Historie: Am 22. Mai 1847 erreichte der erste Dampfzug Bad Soden. So konnten immer mehr Badegäste den kleinen Kurort am Taunus besuchen. Ab 1972 verband die Limesbahn den Taunus mit Frankfurt. Ab 1978 konnten die Reisenden im FVV-Verbundnetz bis Frankfurt Hauptwache durchfahren, heute bis zum Darmstädter Hauptbahnhof.

Wie wichtig der Zugverkehr für die Zukunft der Gesellschaft und für den Erhalt der Natur ist, sieht man an den bundesweiten Bemühungen, noch mehr Menschen mit dem Zug statt mit dem Auto zu befördern und dies mit dem 9-Euro-Ticket für alle attraktiv zu machen.

Die Jubiläumsausstellung „175 Jahre Eisenbahn in Bad Soden am Taunus“ ist immer mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr in der Stadtgalerie am Badehaus zu sehen. Eine 200 Seiten starke Publikation ist dazu erschienen. Weitere Informationen unter www.bad-soden.de.

Immer wieder schön- eine Zugfahrt für die Kleinsten bei strahlendem Sonnenschein.

Fotos: Sura

Marvin Hohmann, der Lokführer der historischen Diesel-Rangier-Lok aus den 60er-Jahren, erfüllte voller Freude seine Aufgabe, viele Fahrgäste von Bad Soden nach Höchst zu chauffieren.

Anstatt Dampflokomotive stand die Rangierlok 260 773-7 schön geschmückt für eine Probefahrt anlässlich der 175-Jahre-Eisenbahn-Feier in Bad Soden für die zahlreichen Gäste bereit.

Zur Jubiläumsfeier war der Verein „born2brick.de“ eine Riesen-Attraktion für viele Kleine und Große, mit einem imposanten Bahnhofsnachbau und der „Adler“ (im Vordergrund), der ersten Eisenbahn, die 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr.

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