Volles Haus und viel Zuversicht beim Neujahrsempfang der Stadt

Bad Sodens Bürgermeister Dr. Frank Blasch (li.) und Ehefrau Wibke sowie Eveline und Helmut Witt, Stadtverordnetenvorsteher, heißen die Gäste willkommen.Fotos: Tocha

Bad Soden (wto/bs) – Wir leben in Zeiten, die es schwer machen, ganz unbeschwert zusammenzukommen – und doch gibt es Grund zur Zuversicht. Das war der Grundtenor beim großen Neujahrsempfang der Stadt Bad Soden, der am Vormittag des vergangenen Samstags im H+ H Hotel in der Stadt am Taunus stattgefunden hat.

Viele Neubürger und Ehrengäste

Rund 700 Gäste aus Bad Soden, aus nah und aus fern, fanden sich ein. Allein 1.675 Neubürger der Stadt am Taunus sowie 511 Ehrengäste waren eingeladen worden. Das Spektrum der Anwesenden umfasste Repräsentanten aus der Politik, der Kirchen, des Magistrats und der Verwaltung der Stadt Bad Soden, Parlamentarier der Stadtverordnetenversammlung und des Kinderparlaments, Vertreterinnen und Verteter der Schulen und Kinderbetreuung, des Handels, aus Verbänden und Wirtschaft, von sozialen und medizinischen Einrichtungen, von Polizei, Feuerwehr und Bad Sodener Vereinen und Stiftungen sowie last, but not least Abgesandte der Partnerstädte Kitzbühel in Österreich und Reuil-Malmaison in Frankreich.

Volles Haus also. Den ersten Lacher des Publikums erntete Stadtverordnetenvorsteher Helmut Witt, der in seiner Begrüßungsrede mit dem Verweis auf den Krieg in der Ukraine und den Überfall Russlands auf das Nachbarland sowie den durch die Hamas neu angefachten Brandherd in Nahost durchaus auch ernste Töne anschlug. Witt verwies darauf, dass Bürgermeister Frank Blasch, dessen zweite Amstzeit erst am 1. März dieses Jahres beginnt, ja derzeit eigentlich nur beratend im Amt sei, habe doch am 11.11. des vergangenen Jahres die – anwesende – Prinzessin Andrea, die 76. Sodenia, in Bad Soden die Macht übernommen.

Ansprache in freier Rede

Der Neuenhainer Masithi-Chor präsentierte das Spiritual „Deep River“, bevor Bürgermeister Frank Blasch in freier Rede die Neujahrsansprache hielt. Auch er ging zunächst auf die Weltlage ein, auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, und verwies auf die schwierigen Rahmenbedingungen mit Inflation, Rezession und ungeregelter Migration. Es müsse, so Blasch in Anspielung auf ein Wort des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, „ein Ruck durch unser Land gehen“, um die Probleme zu bewältigen: „Wir müssen mehr investieren, anstatt zu konsumieren.“

Ein Schuss Selbstironie

Beim Rückblick auf das Jahr 2023 bewies das Stadtoberhaupt die Fähigkeit zur Selbstironie. Das bundesweite Wort des Jahres 2023, so Blasch, sei ja der Begriff „Krisenmodus“ gewesen. Bei einer Umfrage in Bad Soden, so der Bürgermeister, wäre das Wort des Jahres wohl der Begriff „Baustellen“ gewesen. In den vergangenen Sommerferien sei es in der Summe tatsächlich „eine Spur zu viel“ an Bautätigkeit gewesen. Doch die Maßnahmen – und hier zeigt sich Blaschs positives Denken – seien notwendig und verbesserten die Infrastruktur spürbar. Und: „Alle Baumaßnahmen, die im vergangenen Jahr begonnen wurden, sind zum Teil bereits abgeschlossen oder schreiten zügig voran“, so Blasch. Der Kreisel an der Schubertstraße sei bis auf kleine Restarbeiten fast fertig, die Umgestaltung des Bahnhofareals liege voll im Zeitplan. Auf die Nachfragen von Bürgerinnen und Bürgern, die ihm im Laufe des Jahres gestellt worden seien, warum denn die Baustellen zum Teil sehr lange dauerten –, verwies der Bürgermeister auf die aufwendigen Tiefbauarbeiten, die im Zuge von Straßensanierungen gleich mit erledigt werden werden müssten.

Mit Zuversicht erfüllt Blasch, wie er hervorhob, vor allem der Spatenstich für die neue Feuerwache Anfang Dezember 2023 und der Ausblick, dass die Planungen zur Sanierung des Medico Palais im laufenden Jahr aller Voraussicht nach voranschreiten werden.

Ein Blick auf das Jahr 2030

Blaschs zweite Amtszeit endet am 28. Februar 2030. Der Bürgermeister blickte optimistisch voraus: „Wenn ich dann aus meinem Büro gehe, dann verlasse ich das Medico-Palais, denn es ist mittlerweile Verwaltungsstandort.“ Und weiter geht es zum neuen Rathaus-Carrée, „das sich mittlerweile im Bau befindet. Der Bahnhofsvorplatz mit Busbahnhof sind komplett saniert und die Regional-Tangente-West bringt mich, als Eintracht-Fan, vorbei an der neuen Feuerwache direkt ins Frankfurter Waldstadion, wo die Eintracht um die Deutsche Meisterschaft spielt“. Da gab es wieder Lacher, und der Redner fügte augenzwinkernd an: „Das Letzte ist vielleicht etwas übertrieben – aber das andere nicht.“

Am Ende seiner Ansprache lud Blasch die Gäste ein, auch in diesem Jahr die vielen städtischen Veranstaltungen mit Kunst, Festen, Führungen und Lesungen zu besuchen und das gesellschaftliche Miteinander, für das Bad Soden bekannt ist, weiterhin zu pflegen.

Den Abschluss im Programm bildeten noch einmal der Masithi-Chor mit dem Spiritual „Michael Row the Boat Ashore“ sowie die Sternsinger der Katholischen Pfarrei Heilig Geist am Taunus, die um Spenden für Kinderhilfsprojekte baten.

Vereine stellen sich vor

Neben dem Bühnenprogramm blieb auch Zeit für Small Talk und für den Austausch an Stehtischen sowie die Stärkung an einem Büfett. Die Musiker vom BluesHaus sorgten für eine groovige musikalische Untermalung. Insgesamt 44 Vereine und Institutionen aus der Kernstadt, aus Neuenhain und Altenhain präsentierten ihre Angebote. Mit Infoständen, Broschüren, Flyern und vor allem persönlichen Gesprächen gaben sie den Neubürgern und Interessierten einen Überblick über die Möglichkeiten, in Bad Soden aktiv zu sein und Gemeinschaft zu finden.

In diesem Jahr waren zahlreiche Neubürgerinnen und Neubürger der Einladung der Stadt gefolgt. Neben Neubürgern aus Deutschland kommen die meisten Zugezogenen aus Korea, der Ukraine und Indien. Eine kleine Umfrage unter den Neubürgern ergab, dass sich vor allem junge Familien aufgrund der guten Infrastruktur, der vielen Grünflächen und des kulturellen Angebots für Bad Soden am Taunus als Wohnort entscheiden.



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