Schüler der Obermayr International School richteten „Bunten Kulturabend“ für Senioren im Augustinum Bad Soden aus

Die Schulband „Imploding Echoes“ setzte mit der Eigenkomposition „Doomed - The Happy Song“ ein Zeichen für den Frieden. Fotos: Diehl

Neuenhain (nd) – Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft der Obermayr International School Schwalbach ließen sich etwas Besonderes einfallen und richteten für die Seniorinnen und Senioren des Augustinum Bad Soden einen „Bunten Kulturabend“ aus. Am 11. Juni war es so weit - unter dem Motto „Salon International on Tour“ hatten die Nachwuchstalente ihre großen Auftritte. Die Schule suchte schon lange nach einer Möglichkeit, ihre Schulband und die Theaterprojekte außerhalb der eigenen Räumlichkeiten zu präsentieren. Es wurde bei der Seniorenresidenz Augustinum angefragt und die Zusage kam prompt. Zur Freude aller Beteiligten wurde es eine wunderbare Zusammenkunft der Generationen.

Zuckersüßer Zuckerwattekönig

Los ging es mit einem von der Theater-AG der 5. und 6. Klassen selbstständig erarbeiteten Märchen. Angelehnt an den „Zauberer von Oz“, das Musical „Wicked“ und an Tschaikowskys „Nussknacker“ präsentierten die Heranwachsenden „Der Zuckerwattekönig“ auf der Bühne des Theatersaales. Im Zuckerwatteland war das Wichtigste abhandengekommen, was es dort gibt: die Zuckerwatte. Die royalen Bewohner mussten ihr Land retten; einfach eine zuckersüße Darbietung.

Vielseitiges Musikprogramm der Sekundarstufe 1

Anschließend wurde es Zeit für den musikalischen Teil des Abends. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 zeigten ihre Talente – stimmlich und an Instrumenten. Unterstützt wurden sie von den Lehrkräften des Fachbereichs Musik und dem Mittelstufenleiter Marc Rindert. Die Auswahl der Stücke war bunt gemischt. Kompositionen von bereits verstorbenen Künstlern wie Frédéric Chopin, Joseph Haydn oder Kurt Cobain fanden ihren Platz in den Darbietungen, genau wie solche von zeitgenössischen Künstlern. So beeindruckten die Schülerinnen Ivy Modrow und Carina Sieger mit der Ballade „My Immortal“ der Alternative-Rock-Band „Evanescence“. Perfektes Spiel am Flügel zeigten beispielsweise Eva Ye mit „Nocturne in C-Moll“ von Frédéric Chopin und Lingling Kant mit dem ersten Satz der „Sonate in C-Moll“ von Joseph Haydn. Ein besonderer Höhepunkt war die Eigenkomposition „Doomed – The Happy Song“ der Schulband „Imploding Echoes“. „Wählt Liebe statt Hass – am Ende sind wir alle Menschen“, war die Botschaft, welche die Bandmitglieder vermitteln wollten. Aufregung war den jungen Musikern nicht anzumerken. Fehlerfrei und einfühlsam sangen auch die Solistinnen Nina Poppinga mit „Love on the brain“ der Sängerin Rihanna und Ellie Kim mit „Until I found you“ von Stephen Sanchez.

Die Einstimmung auf die Pause übernahm das Ensemble der Klasse 5c mit einem Lied namens „Pausen machen Spaß“.

Pause mit Vernissage

Doch auch die Pause konnte für musische Aktivitäten genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler der Qualifizierungsphase 2 stellten im Foyer ihre Kunstwerke aus. Im Rahmen des Projektes „Kunstzitat“ hatten die jungen Künstlerinnen und Künstler bestehende Werke neu interpretiert.

„Das Projekt ist sehr persönlich und emotional, denn es führt zu einer Beschäftigung mit sich selbst“, erklärte Kunstlehrerin Silke Wolter.

In der Tat befassten sich die Nachwuchstalente mit Themen, die sie selbst bewegen. Alicia Dettmann ließ sich von Chemiker und Umweltschützer Marco Lambertini inspirieren. Mit „Alleine auf dem Meer“ möchte sie auf die Verschmutzung der Natur, besonders der Ozeane, aufmerksam machen. Ihr plastisches Gemälde zieren zwei Fische - hergestellt aus Plastikabfällen. Schüler und Athlet Johannes Pürzer hingegen beschäftigten die Sportverletzungen, die er im Laufe seiner sportlichen Tätigkeiten erlitten hatte. Die Idee zu seinem Werk „Anatomie des Selbst“ gründet auf dem Pionier der Fototechnik, Eadweard Muybridge.

Jiyoo Choi nutzte Odilon Redons „Der Zyklop“ als Vorbild. Die Schülerin, die bereits mehrere Kunstwettbewerbe gewonnen hat, nannte ihr Werk „Ich und die Welt, die ich mit einem Auge sehe“. In ihrem Meisterwerk blickt der Zyklop allerdings nicht verliebt auf die Nymphe Galatea, sondern melancholisch auf eine Welt, von der er kein Teil ist.

Viele Besucher nutzten die Möglichkeit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Szenische Arbeiten der Oberstufe

Den krönenden Abschluss des kulturellen Erlebnisses gestaltete die Oberstufe mit „Szenischen Arbeiten“ – von dramatischem Einfühlungstheater bis hin zu posttraumatischer Form. „Im Projekt Darstellendes Spiel ging es zunächst um Märchen und Archetypen, dann kam das Thema Diktatur und ich fragte mich, wie wir auf der Bühne damit umgehen, damit es der Sache gerecht wird“, erklärte Lehrkraft Dr. Karl Guttzeit.

Die Schülerinnen und Schüler der Qualifizierungsphase 2 stellten die Ereignisse in einem fiktiven Land dar. Dessen Diktator „Aladeen“ war gerade verstorben. Nach und nach erfuhr der Zuschauer, was dieser Diktator im Laufe seiner Schreckensherrschaft verbrochen hatte. Als musikalische Untermalung diente „Preußens Gloria“.

Im Programm des „Bunten Kulturabends“ war für jeden Geschmack etwas dabei. Es war ausdrücklich gewünscht, dass die Besucher sich selbst heraussuchen, welche Programmpunkte sie sich ansehen wollten.

Das Konzept kam gut an und so waren alle Darbietungen von den unterschiedlichsten Zuschauern besucht.

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