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Eschborn (ew). Gurkengläser, Plastiktüten mit Restabfall, Windeln, Kaffeekapseln, Kugelschreiber, Senftuben, Gartenscheren – all das findet sich im Biomüll. All das gehört dort allerdings nicht hin. Auch die gerne genutzten und im Handel erhältlichen Kunststoff-Bioabfallbeutel gehören nicht in den Bioabfall. Eschborn stellt hierfür die Willi-Wurm-Papierbeutel zur Verfügung.
Die Geschäftsführerin der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD), Beate Ibiß, hat kürzlich informiert, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger ihren Abfall aufmerksam trennen. Für die anderen gelte: „Die Qualität der angelieferten Bioabfälle wird zukünftig kontrolliert. Das kann teuer werden.“
Seit rund 15 Jahren produziert die RMD in Flörsheim und Neu-Anspach klimaschonendes Biogas und Nährstoff- und Humusprodukte für Landwirtschaft, Gartenbau und Hobbygarten. Ausgangsstoffe hierfür sind Abfälle aus der Biotonne.
Hochwertige Kompost- und Gärprodukte können jedoch nur aus sauber angeliefertem Bioabfall hergestellt werden. Die RMD sortiert Verunreinigungen mit einem erheblichen Aufwand nachträglich aus. Sonst können die vom Gesetzgeber und der RAL-Gütesicherung festgelegten Grenzwerte im Kompost nicht eingehalten werden. Dafür ist eine Menge Technik im Einsatz. Trotzdem kann es passieren, dass die Fremdstoffe im Endprodukt verbleiben, zum Beispiel als winzige Plastikschnipsel oder Glassplitter.
Am morgigen 1. Mai tritt eine Bestimmung der Bioabfallverordnung in Kraft, nach der schon die angelieferten Bioabfälle Qualitätskriterien erfüllen müssen. Ab dann hat die Verwertungsanlage das Recht, Fahrzeugladungen abzuweisen, wenn mehr als drei Prozent Fremdstoffe enthalten sind. Das Personal in den Biogasanlagen ist dann verpflichtet, die Qualität jeder Anlieferung direkt nach dem Abkippen zu kontrollieren. Bisher prüft die RMD bereits stichprobenweise die Fahrzeugladungen und bewertet die Sortenreinheit mittels eines fünfstufigen Schemas von sehr gut bis sehr schlecht.
„Die Bürgerinnen und Bürger sind jetzt gefragt. Es gilt: Keine Fehlwürfe – auch nicht ausnahmsweise oder aus Versehen. Darüber hinaus sind wir als Kommune in der Pflicht. Wir informieren und werden auch selbst prüfen“, sagt Bürgermeister Adnan Shaikh. Entstehende Mehrkosten trägt zunächst die Kommune, diese werden aber in die Abfallgebühren einfließen, was dann wieder alle triffe „Also besser vorher trennen und solche Kosten gar nicht erst verursachen“, sagt der Bürgermeister.
Fragen rund um das Thema beantwortet das städtische Team der Abfallberatung unter den Telefonnummern 06196 490217, -308, -309, -310, -311 und -410.
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