Eschborn (us). Ein kleiner Babyhamster hat sein Überleben einer aufmerksamen Eschborner Bürgerin zu verdanken. Bereits am Mittwoch vergangener Woche fiel Anwohnern der riesige Sperrmüllhaufen in der Hamburger Straße auf. Auch mindestens zwei Tierkäfige mit Einstreu waren dort regelrecht hingeworfen worden.
Einen Tag später hörte eine Spaziergängerin kurz nach 13 Uhr beim Gassigehen Geräusche unter dem Laub. Ihr Hund reagierte sofort, sie musste ihn an der Leine zurückziehen. Beim Nachsehen entdeckte die Tierfreundin einen kleinen, ausgehungerten Hamster, der in ihre Richtung schwankte und in ihrem Jackenärmel Schutz suchen wollte.
Der kleine „entsorgte“ Hamster war wahrscheinlich aus einem der kaputten Käfige im Sperrmüllberg geklettert und hatte Glück, dass ihn bis dahin keine Ratte oder Krähe entdeckt hatte. Die Rettungsaktion nahm jetzt ihren Lauf. Die Hundebesitzerin gab dem Tierbaby zu Hause erst einmal zu trinken und gemischtes Futter. Über Kontakte kam der Hamster sehr schnell in ein neues Zuhause bei einer anderen Tierfreundin, die sich speziell mit der Aufzucht und Pflege kleiner Nager auskennt.
Am Wochenende gelangte die Geschichte über Social Media in die Öffentlichkeit und seither ermittelt auch die Polizei wegen des Verdachts einer Straftat gegen das Leben von Tieren. Für die Ermittlungen zu der umfangreichen illegalen Sperrmüllentsorgung, inklusive Elektroschrott, Sondermüll und zahlreichen alten E-Zigaretten ist die Ordnungsbehörde zuständig. Aber am Samstagabend war kein Spätdienst der Stadtpolizei telefonisch erreichbar.
Wie viele verschiedene Personen an dieser Stelle illegal Müll entsorgt haben und wie viele Tiere insgesamt in den Käfigen ausgesetzt worden sind, ist jetzt Bestandteil der noch laufenden polizeilichen Ermittlungen. Denn das Aussetzen von Haustieren wird nach dem Tierschutzgesetz mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet.
Im Fall des Hamsters gibt es sogar Hoffnung, den Täter überführen zu können. Denn im Sperrmüllhaufen fand sich auch ein Bibliotheksausweis des mutmaßlichen Besitzers des Mülls und des Hamsters.
In diesem Sperrmüllhaufen in der Hamburger Straße wurden auch mehrere Hamsterkäfige entsorgt, in denen sich noch mindestens ein lebendes Tier befand.Foto: Steiner
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