ORT:
Bis zum 14. Juli 2016 kümmerten sich die Organisatoren von Festen hauptsächlich um Bier und Bratwürstchen. Doch seit ein Islamist in Nizza mit einem Lkw durch eine feiernde Menge pflügte, gehört auch die Ausarbeitung von seitenlangen Sicherheitskonzepten zur ganz normalen Event-Planung. Und aufgerüstet wurde auch. Für fast 300.000 Euro hat die Stadt Eschborn jetzt spezielle Sperr-Elemente angeschafft, die verhindern, was bis vor zehn Jahren noch als völlig undenkbar galt.
Im ersten Moment mögen die bunten Gitter für ein gutes Gefühl sorgen, bevor man sich beim Eschenfest oder beim Niederhöchstädter Markt ins Gedränge stürzt. Doch machen wir uns nichts vor: Wer in solchen Menschenmengen ein Blutbad anrichten will, dem wird das immer gelingen; vielleicht nicht mehr mit einem Pkw wie in Magdeburg, dann aber eben mit einem handelsüblichen Küchenmesser oder mit einer abgebrochenen Glasflasche.
Zu Hause bleiben muss deswegen trotzdem niemand. Denn die reale Wahrscheinlichkeit Opfer eines Anschlags zu werden, ist heute nur unwesentlich höher als in Zeiten als noch niemand sein Auto als Waffe missbrauchte. Keine Angst zu haben ist der beste Schutz gegen Terrorismus. Denn der funktioniert – wie der Name schon sagt – nur, wenn die mutmaßlichen Opfer an eine reale Gefahr glauben und sich den Spaß verderben lassen.
Eschborner Spitzen
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