Eschborn (MS). Die Eschborner CDU-Fraktion im Stadtparlament wirft SPD und FDP Populismus in der Diskussion um das geplante Umspannwerk auf Eschborner Gemarkung vor. Beide Parteien würden Bürgermeister Adnan Shaikh (CDU) „pauschal die Schuld zuschieben, statt konstruktive Vorschläge zu machen“, erklärt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Brekner.
Wie berichtet wirft die Opposition dem Bürgermeister vor, die Verhandlungen mit den Netzbetreibern „Amprion“ und „TenneT“ verschleppt zu haben. Er sei damit dafür verantwortlich, dass sich die beiden Netzbetreiber nun ohne Zustimmung der Stadt auf einen Standort zwischen Eschborn und der Autobahn A5 festgelegt hätten und auch schon die erforderlichen Grundstücke aufgekauft haben.
Das sieht die CDU anders. Seit mehreren Jahren führe die Stadtverwaltung Gespräche mit den Netzbetreibern. „Bürgermeister sowie die Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FWE erkennen den hohen Strombedarf an, zu dessen Deckung auch Eschborn beitragen muss“, sagt Sebastian Brekner. Zugleich sei man kompromissbereit. „Amprion“ und „TenneT“ nutzten jedoch ihre starke Position und handelten nach dem Motto „Augen zu und durch“.
Nach Ansicht der CDU ist das Umspannwerk ein Bundesprojekt, bei dem die Stadt nur begrenzte Einflussmöglichkeiten hat. Dennoch setze sich die Koalition gemeinsam mit Adnan Shaikh für die Interessen Eschborns ein. „Ohne einheitliche Unterstützung schwächt die Opposition hier die Position Eschborns“, erklärt Sebastian Brekner.
Die CDU betont, dass Bürgermeister und Koalition die Diskussion über alternative Standorte wieder angestoßen hätten, nachdem „Amprion“ und „TenneT“ den Standort „E2“ im Eschborner Feld bereits favorisiert hatten. Das Areal umfasst rund 21 Hektar und liegt in einem Naherholungsgebiet mit landwirtschaftlich hochwertigen Böden.
Gemeinsam mit dem Ortsbauernverband setzt sich die Koalition aktuell in einer Petition an das Bundeswirtschaftsministerium dafür ein, dass auch andere Standorte geprüft und flächenoptimierte Bauweisen berücksichtigt werden. Sebastian Brekner kritisiert abschließend: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum FDP und SPD diese konstruktiven Vorschläge ablehnen und dann der Koalition fehlende Sachpolitik vorwerfen.“
Mehr als 800 Unterschriften
Die Petition, die die Koaltion auf der Internetplattform „openpetition.de“ gestartet hat und die den Titel „Neues Umspannwerk Eschborn: Kein Ausverkauf der Naherholungs- und Landwirtschaftsflächen!“ trägt, wurde bis gestern Vormittag von 823 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet. 293 haben zudem Kommentare abgegeben, die das geplante Umspannwerk meist kritisch sehen. Wer sich an der Online-Petition beteiligen will, kann den QR-Code scannen oder unter openpetition.de nach dem Stichwort „Umspannwerk Eschborn“ suchen.
