Sternstunden der Archäologie, Filme und Poetry Slam

Eschborn (ew). In den beiden kommenden Wochen hat das Eschborn K in der Jahnstraße 3 wieder einiges Abwechslungsreiche zu bieten.

Am Freitag, 3. Februar, wird um 20.15 Uhr im großen Saal des Eschborn K Florian Dietrichs Film „Toubab“ gezeigt. Babtou, in Deutschland geboren, seine Eltern stammen aus dem Senegal, kommt gerade aus dem Gefängnis. Das Freudenfest dazu läuft aus dem Ruder, und am Ende der Party sitzt Babtou wieder im Knast. Abschiebung droht. Was ist zu tun? Eine Deutsche zu heiraten, wäre die Lösung, aber selbst das hässlichste Mädchen aus dem Viertel will mit dem jungen Macho Babtou nichts zu tun haben. Bleibt nur noch sein Kumpel Dennis. Eine Schwulenehe? Warum nicht, wenn’s der Freiheit dient? – Mit Witz und Sarkasmus packt Regisseur Florian Dietrich heiße Eisen an und versteht es, ernste Themen mit Witz und Verstand zu verbinden.

Samstag, 4. Februar, steht im K im Zeichen der Wortkunst. Am Nachmittag findet ab 14.30 Uhr zwei Stunden lang ein Workshop mit Jonas Elpelt, der sich sowohl dem Schreiben von prägnanten Bühnentexten als auch dem Erproben von überzeugender Performance widmet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die eigenen Texte beim Slam im Eschborn K zu präsentieren. Anmeldung zum Workshop über das Kursprogramm. Es sind noch Plätze frei.

Abends gelten dann wieder die Regeln des Wettbewerbs: Erlaubt sind alle Formen von Text und Textvortrag, ohne Musik, Verkleidung oder Requisiten. Es geht um die Schönheit des Wortes und die Freude am Zuhören. Das Publikum entscheidet über Finale oder Vorrundenaus. Mit exquisiter Wortkunst in gemütlicher Club-Atmosphäre wird Jonas Elpelt, das moderierende Eigengewächs des Eschborner Slams, das Publikum gewohnt wortwitzig und galant durch den Abend führen.

Am Dienstag, 7. Februar, um 19 Uhr gibt es den Vortrag „Sternstunden der Archäologie“. Oft waren es Zufälle, die große Entdeckungen der Archäologie möglich machten – manchmal stand auch die Hartnäckigkeit der Ausgräber hierbei Pate. Der berühmte Alexander-Sarkophag, der Diskus von Phaistos, die Bronzestatuen von Riace, die Himmelsscheibe von Nebra oder die Terrakotta- Armee beim Grab des chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi – der Archäologe Mario Becker der Frankfurter Goethe-Universität erläutert Hintergründe, Entdeckung und Bedeutung der Ausgrabungen und Funde. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich bildreich zwischen der berühmten Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen bis hin zum Grab der Frankenkönigin Arnegunde.

„Der Biber ist in Hessen zurück!“ – einen interessanten Vortrag gibt es am Donnerstag, 9. Februar, um 19 Uhr im Eschborn K. Das größte heimische Nagetier war wegen seines Fells, Fleisches und Drüsensekrets über 300 Jahre lang in Hessen ausgerottet. 1987 wurde der Biber wieder hier angesiedelt und erobert seither jedes Jahr neue hessische Reviere. Mittlerweile lebt er in der unmittelbaren Nachbarschaft, zum Beispiel an der Nidda oder am Eschbach. Als einziges Lebewesen neben dem Menschen gestaltet er in größerem Umfang aktiv seinen Lebensraum, macht sich aber mit seinen „Baumfällarbeiten“ nicht nur Freunde. Ob der Biber einen wertvollen Beitrag als Ökosystemmanager leistet oder sich zu einer Plage entwickelt, beantwortet der Abend mit der Diplom-Geografin und zertifizierten Nabu-Naturführerin Heike Beyerle. Interessierte können sich unter der Kursnummer 231-1-51 für diesen Abend anmelden.

Am Freitag, 10. Februar, um 20.15 Uhr ist wieder Filmabend im K angesagt. Sieben Jahre arbeitete Leonard Cohen an dem Album „Hallelujah“, schrieb hin, schrieb um, schrieb bis zu 180 verschiedene Versionen, legte es seiner Plattenfirma vor – und die lehnte ab. Diese Geschichte des Sänger-Songwriters erzählt der Film von Daniel Geller und Dayna Goldfine – persönlich, einzigartig, vielschichtig, eine erstaunliche Mischung aus sehnsüchtiger Spiritualität und erotischen Obsessionen. Die Musikdokumentation berichtet von diesem langen Weg, der mit Verzweiflung beginnt, mit Missachtung, und mit weltweitem Ruhm endet. Leonard Cohen war ein ewiger Sinnsucher, ein kreativer Autor, Maler und Musiker. Michael Heinz (Moderator Radio X und beim Live Radio im Eschborn K) skizziert in einer kurzen Einleitung zum Film das Leben Cohens im Kontext von seiner Musik und Literatur.

Eine Konzertlesung „Harlem am Main“ findet am Samstag, 11. Februar, um 20.15 Uhr statt – Jazz als jugendliche Subkultur während der Nazizeit, dann die Blütezeit in den Nachkriegsjahren bis hin zu jenen Jahren, die Frankfurts Ruf als „Jazzhauptstadt der Republik“ begründeten. Angereichert und illus-triert mit Zeichnungen des Frankfurter Co-miczeichners Manuel Tiranno und historischem Film- und Fotomaterial – führt eine audiovisuelle Jazz-Performance mit den Musikern Corinna Danzer, Martin Lejeune, Jonas Lohse, Thomas Cremer und der HR-Moderatorin Karmen Mikovic durch Frankfurts lebendige Jazzgeschichte. Ein Muss für Jazz-Begeisterte und kulturelles Bildungsangebot für Jugendliche ab der neunten Kasse.

Weitere Informationen zu den Programmen des Eschborn K im Internet unter www.eschborn-k.de.

Eine Konzertlesung „Harlem am Main“ findet im Eschborn K statt und wird besonders alle Jazzfans begeistern. Foto: Manuel Tiranno



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