Eschborn (ew). Üblicherweise beginnt das neue Jahr am 1. Januar. Nicht so bei den Eschborner Turnbuben. Mit ihrem letzten Wettkampf im Jahr 2024 begannen sie bereits im Dezember bei ihren Vereinsmeisterschaften das neue Wettkampfjahr. So wurden kurz vor Weihnachtsferienbeginn in der erfolgsträchtigen Gerätturnhalle der Heinrich-von-Kleist-Schule (HvK) am 21 Dezember nahezu 30 TVE-Talente erwartet, die sich dabei bereits mit ihren zum Teil neuen Wettkampfprogrammen den Kampfrichtern stellen mussten.
Bei diesem Wettkampf sollen die Turner die jahrgangsbedingt schwierigeren Übungen unter Wettkampfbedingungen präsentieren. Ebenso sollen die Jüngsten – die fünf- und sechsjährigen Turner – hier den Einstieg in die Wettkampfszene finden. Die Allerjüngsten aus der Talentaufbaugruppe hatten die Möglichkeit, unter den Augen ihrer Eltern ohne Wettbewerbscharakter ihr Können zu zeigen.
„Unsere Jungen sollen in erster Linie das saubere Turnen, die Ästhetik der Bewegung zeigen. Die familiäre Atmosphäre in der Turnhalle spornt jeden Einzelnen noch einmal an und setzt manch ungeahnte Reserve frei“, sagt Trainer Ralf Schwabe
Wer schwieriger turnen will oder muss, weil er älter ist, soll dies genau so exakt tun, wie der fünfjährige Einsteiger. Aus diesem Grund spielt für die Gesamtwertung der Schwierigkeitswert keine Rolle. Für alle gilt ein Maximalwert von 10,0 Punkten. Und das ist auch das Besondere an diesem Wettkampf, dass durch einen besonderen Berechnungsmodus in der Gesamtwertung eine Vergleichbarkeit aller Teilnehmer gewährleistet ist. Das versprach eine ganze Menge Spannung und Unterhaltung, wenn sich am letzten Adventswochenende noch einmal Klein gegen Groß, Anfänger gegen Fortgeschrittene und Meister gegen Gesellen an den Turngeräten messen konnten.
So konnte sich in der Gesamtwertung am Ende mit Linus Britz aus der U9-Riege gegen die regionalligaerfahrenen Routiniers durchsetzen. Linus Britz, dessen zwei Brüder ebenfalls am Start waren und der gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Aaron Worobiew, Georg Stieber, Noah Alemi und Martin Altamirano noch kurz zuvor bei den hessischen Landesfinalkämpfen die Silbermedaille erkämpfte, erturnte sich dabei einen respektablen Wert mit 9,163 von 10 möglichen Durchschnittspunkten und wurde damit verdient Vereinsmeister.
„Wettkampf“ lernen war das Motto der jüngsten Teilnehmer. Mit Lucien Kaiser, Grégoire Vandersteen, Frederik Britz, Naim Mavicicek, Benyamin Pirzada und Alexander Dvornik bestritten sechs Nachwuchstalente des TV Eschborn bei dem Wettkampf ihr Debüt. Dass die Jungen, die in diesem Jahr erst sieben Jahre alt werden, aufgeregt sind, wenn sie von Kampfrichtern bewertet werden und dazu noch ihre Übungen sauber präsentieren sollen, ist genauso normal, wie sie lernen müssen, die Erfolgsleiter Sprosse für Sprosse von unten nach oben zu erklimmen.
Pascal Brendel zu Gast
Einer, der ebenfalls beim heutigen TVE-Trainer Ralf Schwabe mit dem Turnen begonnen hat und in diesem Jahr für die Nationalmannschaft der Turner bei den Olympischen Spielen in Paris die deutschen Farben vertrat – der Wehrheimer Pascal Brendel – war bei den Vereinsmeisterschaften in Eschborn zu Gast. Brendel, dessen erster sportlicher Erfolg der Gewinn der Vereinsmeisterschaften 2009 in Bad Homburg war, kam in Begleitung seines Vaters und heutigen Trainers, Matthias Brendel. Beide gaben dem interessierten Publikum in der vollbesetzten Halle Einblicke in ihr tägliches Miteinander im sportlich bestimmten und privaten Leben. In einer Präsentation konnten die Zuschauer den Werdegang des hessischen Ausnahmeturners vom 10-jährigen Anfänger im Landesleistungszentrum bis zur Olympiaberufung nachverfolgen. Anschließend waren beide begehrte Gesprächspartner bei den Zuschauern, Eltern und Turnern. Auch die handsignierten brendel’schen Reckriemchen waren auf dem weihnachtlichen Gabentisch ebenso ein willkommenes Souvenir wie die Autogramme auf der Wettkampfurkunde.
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Die jüngsten Turner des TVE bei der Siegerehrung ihres Ersten Wettkampfes.Foto: TVE
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