Bienenvolk findet neues Zuhause auf der Streuobstwiese

Baumhöhle des Bienenvolkes auf der Streuobstwiese. Foto: Reinhard Birkert

Eschborn (ew). Vor fast vier Monaten, Mitte Juni, mähte Reinhard Birkert, Ehrenvorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Niederhöchstadt, – wie üblich – eine der Streuobstwiesen mit Apfelbäumen.

„In der Regel kommen dann bald die Mäusebussarde und warten, bis die ersten Mäuse auf der frisch gemähten Wiese zu sehen sind. Die Mulchmahd ist für die Raub- und Singvögel immer eine Einladung zu einem Festmahl“, erläutert das Vorstandsmitglied.

Dieses Mal war es anders: Als Reinhard Birkert wieder am unteren Weg ankam, war die ganze Luft voll mit Bienen. Es war etwas unheimlich. „Also bin ich schnell wieder mit dem Schlepper in die andere Richtung gefahren“, so Birkert.

Nach einer Weile schaute er sich die Situation wieder an. Der gesamte Bienenschwarm verschwand in einer Stammhöhle des Apfelbaumes, der zwar schon älter, aber sonst sehr vital sei. „Die Bienen haben also kein Totholz aufgesucht, sondern ein neues Zuhause in einem Loch am Stamm des Apfelbaumes“, erklärt der Ehrenvorsitzendes des OGV und setzt hinzu: „Bis heute ist dieser Bienenschwarm in der Apfelbaumhöhle und sammelt fleißig Honig in der Umgebung.“

Die Bienen seien überhaupt nicht aggressiv. Es herrsche ein permanenter „Flugverkehr“ in diese Stammhöhle. Wenn man sehr früh komme, seien immer einige Bienen am Eingang des Loches und halten wohl „Wache“.

„Scheinbar hat sich dieses Bienenvolk – bevor es die alte Wohnung verlassen hatte – gut über einen neuen Wohnort informiert. Denn der Schwarm hat zielorientiert dieses Loch im Baumstamm aufgesucht“, so Reinhard Birkert. Die umliegenden Blühwiesen seien sicher ein wichtiges Argument für die Wahl der neuen Wohnung gewesen. Seit fast vier Monaten lebt nun der Bienenschwarm auf der Obstwiese im Stamm eines Apfelbaumes.

„Unsere Streuobstwiesen in Niederhöchstadt sind wohl ein ökologisches Kleinod mitten im Ballungszentrum“, fasst Birkert zusammmen.



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