1000 Menschen feiern rund um das Feuer

Bereits zum siebten Mal hat der Kerbeverein Burgholzhausen zum hell lodernden Osterfeuer eingeladen. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Mehr als 1000 Besucher feierten mit den Mitgliedern des Kerbevereins Burgholzhausen am Ostersamstag ein großes Fest. Anlass war das siebte Osterfeuer der Kerbeburschen. Es wurde nach zweijähriger Pandemiepause erstmals wieder auf dem Feldgrundstück des Vorsitzenden Jens Vögtle entzündet.

 

Bereits am Nachmittag waren viele Bürger zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs zum vor dem Ortseingang aus Ober-Erlenbach kommend liegenden Grundstück. Dort hatten die 70 Kerbeburschen Tische und Bänke sowie Grill- und Getränkestände aufgebaut. Schon von Weitem zu sehen waren die fünf Meter in die Höhe ragenden Baumstämme und Balken des großen Osterfeuers. Gleich daneben hatten die Kerbeburschen eine kleinere Version des Osterfeuers für Kinder aufgebaut. Dies wurde nicht erst vor Einbruch der Dämmerung gegen 21 Uhr entzündet, sondern bereits um 17 Uhr. „Das unbehandelte Holz stammt aus dem Wald oder wurde uns von Bauern gespendet“, informierte Zweiter Vorsitzender Jörg Olschewski. Er freute sich über den guten Besucherzuspruch. „Unser erstes Osterfeuer haben wir 2014 entzündet und dann jedes Jahr wieder bis 2019. Im vorigen Jahr entzündeten wir Ende September ein Herbstfeuer.“

Das traditionelles Osterfeuer für Jung und Alt ist bei allen Bevölkerungsschichten beliebt. Ursprünglich geht das Osterfeuer auf einen germanischen beziehungsweise heidnischer Brauch zurück. Erstmals erwähnt sein soll es 751 in einem Briefwechsel zwischen Papst Zacharias und dem Missionar Bonifatius. In Deutschland Tradition sind Osterfeuer seit dem elften Jahrhundert. Christen übernahmen den heidnischen Brauch, der unter anderem das Ende des Winters symbolisierte, und deuteten ihn um. Meist wird in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag ein Osterfeuer als Teil der christlichen Osternachtfeier vor der Kirche entfacht. Am brennenden Feuer wird die Osterkerze entzündet und ins dunkle Gotteshaus getragen. Die Kerze ist zugleich ein Symbol des auferstandenen Christus.

Heute wird das Osterfeuer meist nicht mehr aus religiösen oder abergläubischen Gründen gefeiert, sondern es ist ein willkommener Anlass, sich mit Freunden oder – wie in Burgholzhausen – der ganzen Gemeinde zu treffen, um rund ums Feuer zu feiern. Mit dabei war Bürgermeister Lars Keitel. Anteil am Erfolg des siebten Osterfeuers des Kerbevereins hatten das Wetter, das Ambiente und das Angebot. Die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen Himmel und machte den kühlen Wind erträglich. Das frische Grün der Äcker, Wiesen und Bäume trug zur guten Laune bei. Und die 70 Kerbeburschen, von denen zehn erst 2021 ihren Weg in den Verein gefunden haben, offerierten ein Getränke- und Speisenangebot zu familienfreundlichen Preisen. Eine Rinds- oder Bratwurst vom Grill mit Brötchen gab es für drei Euro, ein Bier oder eine Cola für zwei Euro und ein Glas Wasser für einen Euro, wie der Zweite Vorsitzende informierte. Nach Abzug der Kosten kommen die Einnahmen dem Kerbeverein als Veranstalter zugute.

Die Freiwillige Feuerwehr Burgholzhausen hielt mit acht ihrer 40 Einsatzkräfte Brandwache und landete beim Nachwuchs mit ihrem zur Besichtigung freigegebenen LF20 einen Hit. Dann näherte sich die Veranstaltung langsam ihrem Höhepunkt, nachdem alle Zeugen zweier spektakulärer Naturschauspiele wurden. Erst ging die Sonne im Westen unter und tauchte alles in einen goldenen Schimmer. Dann stieg der Vollmond im Osten auf.

Bevor die Kerbeburschen in der Dunkelheit das große Osterfeuer entfachten, zeigte Daniel aus Dillingen eine beeindruckende Show aus Feuer, Bewegung und Akrobatik. Die Besucher umringten das die Dunkelheit erhellende Feuer und feierten gemeinsam ins Osterfest hinein.

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