Andreas Graf will lieber lehren statt leiten

Andreas Graf wird sich ab Februar 2021 nur noch seinen Aufgaben als Lehrer an der Philipp-Reis-Schule widmen. Das Amt des Schulleiters der Musikschule Friedrichsdorf gibt er auf. Foto: Musikschule

Friedrichsdorf (fw). Musikschulleiter Andreas Graf hat die Geschicke der Musikschule Friedrichsdorf drei Jahre lang gelenkt. Diesen Posten gibt er im kommenden Jahr auf, um sich wieder zu 100 Prozent auf seine Arbeit als Lehrer an der Philipp-Reis-Schule zu konzentrieren. Allerdings bleibt er der Musikschule als Koordinator für das Projekt „Dorf.Ton.Werk“ erhalten.

Andreas Graf hat eine Entscheidung getroffen: Der Leiter der Musikschule wird Ende Januar 2021 aufhören. Eine offene Kommunikation ist Graf wichtig, deshalb hat der Musikschulleiter sein Team über seinen Weggang schon vor einiger Zeit informiert. „Meine Stelle soll bereits zum 1. Januar 2021 neu besetzt werden. So habe ich noch vier Wochen zur Übergabe und Einarbeitung meines Nachfolgers“, meint er. Die Gründe, warum er geht, seien persönlich, wie er berichtet. „Ich werde vom 1. Februar an wieder vollständig auf meine Stelle als Musiklehrer an die Philipp-Reis-Schule (PRS) gehen“, sagt der 38-Jährige. Das, so hofft er, nimmt seinem stressigen Arbeitsalltag den Druck. Denn bisher ist er zweigleisig gefahren. „Ich habe 2017 die Leitung der Musikschule von Bert Jonas übernommen und die Arbeit auf einer Dreiviertel-Stelle gemacht“, erzählt er. „Paralell dazu habe ich weiterhin zwölf Stunden an der PRS unterrichtet.“ Irgendwann habe er gemerkt, das beides zu managen nicht machbar sei und dass diese Doppelbelastung auf Kosten seiner Gesundheit gehe. „Eine Stelle als Leiter einer Musikschule ist eigentlich vom Arbeitsaufwand und dem, was man auch zeitlich leisten muss, eine ganze Stelle“, erläutert er. Andreas Graf traf seine Entscheidung für die PRS und gegen die Musikschule, da die Arbeitszeiten an der PRS familienfreundlicher sind.

Projekt weiter koordinieren

Aus seiner knapp dreijährigen Zeit als Musikschulleiter wird er „viele schöne Erinnerungen mit einem tollen Team“ mitnehmen, ist er sich sicher. Allerdings wird es kein kompletter Schnitt sein. Graf, der mit seiner Familie seit zehn Jahren in Friedrichsdorf lebt, wird auch als Musiklehrer weiterhin eng mit der Musikschule kooperieren. „Ich bleibe der Musikschule verbunden, zum Beispiel durch ein ganz besonders Projekt, das Projekt „Dorf.Ton.Werk“, das wir mit dem Ensemble Modern dank der Förderung des Kulturfonds Frankfurt Rhein Main realisieren können“, berichtet er.

Auch wenn Graf bewusst ist, dass sein Nachfolger eigene Akzente setzen wird, hofft er, dass einiges, das unter seiner Regie entstanden ist, weiterhin bestehen bleibt. So hat er eine Konzertreihe für Kinder auf die Beine gestellt. Den Nachwuchs für Musik zu begeistern ist Grafs Herzensangelegenheit. „Deshalb bin ich auf froh, dass wir seit 2019 mit allen städtischen Kindertagesstätten zusammenarbeiten und für jedes Kind im Vorschulalter frühmusikalischen Unterricht anbieten können“, erzählt er. Ein wichtiges neues Standbein ist zudem die Musikschulakademie. „Diese Akademie haben wir zur Förderung besonders begabter Musiktalente entwickelt“, informiert er. In seiner Zeit als Musikschulleiter hat Graf außerdem, ebenfalls im Schulterschluß mit der PRS, an der PRS ein Elternorchester aus der Taufe gehoben, das er weiterhin als ehrenamtlicher Leiter betreuen möchte.

Die öffentliche Ausschreibung für die Neubesetzung der Musikleiterstelle ist bereits erfolgt und nach einem Auswahlverfahren steht der neue Musikschulleiter jetzt fest.



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