Anleitung für schöne Sonntage von Maddin

Wenn einer weiß, wie ein „Schöne Sonndaach“ brüllend-komisch verbracht werden kann, dann Maddin Schneider (r.). Unterstützung bei seinem Sonntags-Vortrag im Forum bekommt der Comedian von Gitarrist Jörg Pfeil (l.). Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Heimspiel für Maddin Schneider im Forum Friedrichsdorf. Der aus Fernsehen und Kino bekannte Comedian präsentierte seinen zahlreichen Fans aus Burgholz-hausen und Umgebung sein neues Programm „Schöne Sonndaach!“

Gemeinsam mit Gitarrist Jörg Pfeil servierte Spaßvogel Martin Schneider (Maddin) dem Publikum bei der Friedrichsdorfer Kulturzeit ein kurzweiliges, sonntägliches Überraschungs-Menü. Dessen leckere Zutaten bestanden aus einem kunterbunten Mix aus Gebabbel, Gesang, Vorlesen, Tanzen und Babbel-Yoga. Gratis dazu gab es einen Hessisch-Sprachkurs und viele Tipps für einen gelungenen Sonntag. Und immer wieder appellierte der Comedian an sein Publikum: „Des dürft Ihr aber net für Euch behalte!“ Den passenden Sound für Swing-Songs, alte Operettenschlager und Tuschs steuerte Gitarrist Jörg Pfeil bei. Zum Einstieg in einen „schöne Sonndaach“ nahm Martin Schneider beliebte Aktivitäten wie Ausschlafen, Frühstücken, hemmungslosen Sex und Spazierengehen unter die Lupe. Dabei klärte er sein Publikum auf, dass beim Sonntagsspaziergang „gefährlicher als ein Rudel Wölfe im Wald, ein Rudel Rentner auf dem E-Bike“ seien. Ein Gedanke führte ihn zum nächsten, schon war er beim Thema Assoziationen angelangt und erläuterte seinen Zuhörern, dass er bei „tollen Fotos“ immer an die Aufnahmen seiner Darmspiegelung denke. Weiter berichtete der Komiker, dass er beim Thema Stressbewältigung sofort an seine 40 Fahrstunden samt der ersten Führerscheinprüfung erinnert werde. „Zur Stressbewältigung hab isch lauthals alte Operettenschlager geschmettert un bin zum Missfallen des Prüfers gemächlich mit satten 40 Stundenkilometern über die Landstraße gefaaahn.“ Würden alle so fahren wie Maddin, dann wären Blitzer, Tempo-30-Schilder und verkehrsberuhigte Zonen überflüssig, und der Steuerzahler würde viel Geld sparen.

Zur Hochform läuft der Comedian auf, wenn es darum geht, fürs Hessische zu werben. Kein Wunder, denn „Hessisch macht einen sehr schönen Mund“. Und das ganz ohne Lippen-Unterspritzungen und Operationen. Wie das geht, demonstrierte er unter Einbeziehung aller Zuschauer und einzelner Fans mit Babbel-Yoga und Schnute-Stretching zu „De Babba schlabbert die Spargel-Lappen mit seinem Schlabberlappen“. Weitere Beispiele für das Sprechen eines manierlichen, hessischen Dialekts mit gedehnt ausgesprochenen und eigenwillig betonten Silben samt den unverzichtbaren „Sch-Lauten“ folgten. Nebenbei klärte der Comedian das Publikum darüber auf, dass der Mensch im Gesicht 49 Muskeln habe, aber de „Bobbo“ hätt’ nur drei. „Manche benutze nur drei im Gesicht, des sin dann die Arschgesichter.“ Und da Glaubwürdigkeit in der Stand-up-Comedy so wichtig sei, teilte Maddin mit seinen Fans auch Intimes. Dazu gehörte an einem „schöne Sonndaach“ auch der nicht geplante Sex mit Sylvie, der Freundin seines besten Kumpels.

Maddin Schneider verriet seinem Publikum jede Menge Tipps zur Gestaltung eines gelungenen Sonntags in Form von Comedy-Leckerbissen in verschiedenen Variationen für jeden Geschmack. Kein Auge blieb bei „Maddins Wort zum Sonntag“ trocken, und es wurde nach Herzenslust gelacht. Skurrile wechselten sich mit brüllend-komischen Geschichten ab. Und wer genau zuhörte, dem entgingen auch tiefsinnige Gedanken, Botschaften und Themen zu Gesundheit, Liebe und Selbsterkenntnis nicht. Dabei wirbelte und tanzte Maddin Schneider unter Einsatz aller mimischen Register über die Bühne. Am Ende waren alle im Saal bestens vorbereitet, um einen „schöne Sonndaach“ zu verbringen.



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