Aufenthaltsqualität im Taunus Carré optimieren

Gernot Falk ist seit 2018 Leiter des Immobilienmanagements der Münchner ILG Assetmanagement GmbH, die das Taunus Carré betreibt. Zuvor war der 52-Jährige langjährig für Kienbaum als Unternehmensberater tätig. Gernot Falk hat Wirtschaftswissenschaften (Diplom-Kaufmann) an der Universität Saarbrücken, mit Auslandsstationen in Paris und Rio de Janeiro studiert. Die Friedrichsdorfer Woche sprach mit ihm unter anderem über Wunschmieter und Leerstand.

Wann wurde das Taunus Carré eröffnet?

Gernot Falk: „Das Taunus Carré wurde am 18. Juli 2013 eröffnet. Im vergangenen Jahr feierte das Taunus Carré bereits sein fünfjähriges Bestehen.“

Wie kam die ILG auf den Standort Friedrichsdorf?

Falk: „Die ILG hat das von einem Bauträger erstellte Gebäude nach Fertigstellung mit Mitteln privater und institutioneller Fonds, die gewinnbringend angelegt werden, gekauft. Das Taunus Carré ist eines von knapp 50 Einkaufszentren in ganz Deutschland, die sich im Besitz der ILG-Anleger befinden und von uns verwaltet werden. Mit rund 25 000 Einwohnern ist die Stadt Friedrichsdorf ein attraktives Mittelzentrum im Rhein-Main-Gebiet. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Stadt und des Umkreises waren zum Zeitpunkt des Ankaufs ideal, und sie sind es noch.“

Wie groß ist das Einkaufs-Center?

Falk: „Derzeit sind 13 838 Quadratmeter Verkaufs-, Büro- und Dienstleistungsfläche vermietet. Die mit Einzug von Woolworth bis spätestens Weihnachten (Anm. d. Red.: Die Eröffnung ist für Donnerstag, 19. Dezember, geplant) vermietete Gesamtfläche beträgt dann knapp über 15 500 Quadratmeter. Zudem bietet das Taunus Carré seinen Kunden rund 400 kostenfreie Stellplätze.“

Wie sieht der Branchenmix Taunus Carré aus?

Falk: „Das anfangs stark auf Textil ausgerichtete Angebot, die Modebranche galt lange als Rückgrat der Center-Industrie, wird jetzt aufgrund der Kundenstruktur im Einzugsgebiet und auch dem Online-Wettbewerb auf Nahversorgung mit Lebensmitteln, Convenience- und Produkten für den täglichen Bedarf von Schuhen, Haushaltswaren, Heimtextilien bis hin zu günstigen Modeartikeln umgestellt.“

Wieviel Fläche steht derzeit für potentielle Mieter zur Verfügung?

Falk: „Drei Läden mit insgesamt 630 Quadratmetern, pro Geschäft mit plus/minus 200 Quadratmeter.

Auf welche Neueröffnung können sich die Besucher nach der Eröffnung der Woolworth-Filiale freuen?

Falk: „Wir stehen in Verhandlung mit einem Textileinzelhändler, der gegen einen breit aufgestellten Nahversorger im Textil- und Hartwarenbereich ersetzt werden soll.“

Gibt es seitens der ILG einen Wunschmieter/Branche, die bisher nicht vertreten ist?

Falk: „Wenn wir von unseren Wünschen sprechen, sprechen wir eigentlich immer von Kundenwünschen, die bei uns einen hohen Stellenwert genießen. Deswegen sind wir hier in der Auswahl für Wunschmieter sehr breit aufgestellt. Ohne Frage interessieren wir uns für Mietinteressenten im Bereich Gastronomie oder Bio-Supermarkt. Wir sind aber auch der Meinung, dass wir noch offener denken können. So gibt es Anfragen für Fitness- und Yoga-Studios und wir würden in jedem Fall auch wieder die Gespräche mit der Stadt bezüglich öffentlicher Einrichtungen aufnehmen.“

Mit welcher Strategie will die ILG, den durch das veränderte Kaufverhalten der Bürger – Stichwort Internet – entstandenen Problemen im Einzelhandel, im Einkaufs-Center begegnen?

Falk: „Eine Frage, die mit wenigen Schlagworten, aber vielfältigen Maßnahmen verbunden ist: Nahversorgung und Erreichbarkeit, Mixed Use, Online-Offline-Services, Nachhaltigkeit, Erlebnis, Dienstleistungen und Communities sowie Einfachheit zählen dazu. Die Schlagworte werden wichtiger denn je. Neben den klassischen, längerfristigen Mietern müssen den Kunden zusätzliche Angebote geschaffen werden, die sich attraktiv und frequenzstärkend auswirken und das möglichst in einem ganzheitlichen Rahmen. Wichtig ist, das Gesamtobjekt ins Auge zu fassen, nicht mehr nur die klassischen Handelsflächen.“

Was können sich die Kunden und Besucher de Taunus Carré darunter vorstellen?

Falk: „Wir sind besonders aktiv in der Generierung von zusätzlichen Angeboten. Über die kurzfristige Vermietung im Bereich Mall oder im Pop-up Bereich entstehen immer wieder neue Shopping-Erlebnisse. So haben wir aktuell einen Pop-up Store im Bereich Hausbau und Bauelemente, aber die Kunden können in Kürze auch eine Ausstellung regionaler Künstler besuchen. Abgerundet wird das Shopping-Angebot durch Events, Marketingaktionen oder auch Kooperationen mit lokalen Vereinen. Man darf nie vergessen, dass eine Shopping-Mall wie das Taunus Carré immer auch eine analoge Plattform darstellt. Ein Ort, an dem sich Menschen gerne treffen. Das wollen wir gerne noch verstärken. Alle Pläne zielen darauf ab, die Verweildauer der Kunden in einem ansprechenden Ambiente zu erhöhen.“

Welche Käuferschichten sollen in Zukunft verstärkt angesprochen werden?

Falk: „Wir möchten, dass man sich im Taunus Carré beim Einkauf wohlfühlt. Und damit sprechen wir gern alle Konsumenten an, die ihren täglichen Bedarf decken wollen und dabei noch die eine oder andere Annehmlichkeit unserer zahlreichen Serviceangebote nutzen möchten. Meist ist das die ganze Familie.“



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