Charmante Einladung zur Bewegung

Sebastian Theuner, freier Mitarbeiter der Friedrichsdorfer Woche, testet die neuen Fitnessgeräte im Sportpark. Der Fitnessparcours ist vor allem für ältere Menschen konzipiert, beim Street-Workout im Hintergrund kommen auch jüngere Sportler auf ihre Kosten. Foto: Theuner

Von Sebastian Theuner

Friedrichsdorf. Etwas versteckt liegen sie, die neuen Attraktionen im Sportpark, zumindest für den, der das Gelände über den Hauptzugang in der Edouard-Desor-Straße ansteuert. Vorbei an der neuen Rollsportbahn geht es entlang am großen Kunstrasenplatz und am Vereinshaus. Dahinter sind sie aber nicht mehr zu übersehen: die neuen Street-Workout-Geräte und der Fitnessparcours. Farbenfroh gestaltet auf blauem Belag schreien die einzelnen Stationen förmlich danach, ausgiebig getestet zu werden. Hier kann sich Friedrichsdorf seit Anfang Oktober fit halten.

Die Neuerungen im Sportpark umfassen nicht nur die Fitnessgeräte. Direkt nebenan kann die Bouleanlage mit zwei Bahnen künftig für spannende Duelle im Boule- und Bocciaspielen genutzt werden. Geworfen wird auf Sand und feinem Kies, eine Unterstellmöglichkeit bei plötzlichem Wetterumschwung gibt es ebenfalls. Auch für Teamsportler hält der 2013 eröffnete Sportpark nun eine weitere Gelegenheit zum gemeinsamen Austoben bereit: Das neue Mehrzweckspielfeld ist 40 mal 20 Meter groß, eingezäunt und mit rotem Kunststoffboden ausgestattet, der für eine gute Dämpfung beim Laufen und Springen sorgt. Die beiden Fußballtore sind mit überraschend stabilen Netzen ausgestattet. Vor allem Fans des runden Leders werden hier Spaß haben, doch der Platz ist auch für andere Teamsportarten wie Handball gut geeignet.

Paarweise durch den Parcours

Während Bouleanlage und Mehrzweckspielfeld aufgrund des kaltnassen Herbstwetters aber noch auf Besucherandrang warten, haben sich bereits die ersten Friedrichsdorfer in den Fitnessparcours gewagt. Konzipiert ist er vor allem für ältere Menschen, trainiert werden können Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Neun Stationen umfasst der Parcours, wobei einige Geräte in doppelter Ausführung vorhanden sind und manche Station deshalb von zwei Personen gleichzeitig genutzt werden kann. Das erhöht gerade für Paare und Gruppen den Spaßfaktor und verleitet dazu – das gleiche Schicksal teilend –, gegenseitig zum steten Weitermachen zu motivieren.

Wobei der Parcours keineswegs aus Quälmaschinen besteht. Das finden auch die anwesenden Senioren, welche den ausnahmsweise regenfreien Tag genutzt haben, um sich erstmals mit der neuen Anlage vertraut zu machen. Sie freuen sich über die Geräte, sind sie im Friedrichsdorfer Sport- und Freizeitangebot doch eine echte Neuheit. Nicht zu schwer seien die Übungen, und auf den neben den jeweiligen Stationen angebrachten Erklärungstafeln noch dazu anschaulich beschrieben. Sie wollen wieder kommen, um am Gleichgewichtstrainer die Körperbalance zu verbessern oder am Hüft- und Rückentrainer die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu fördern. Auch die Beine werden in dem Parcours beansprucht, sowohl am Bein- als auch am Ganzkörpertrainer. Letzterer verspricht zudem eine Verbesserung der Kondition und eine Beanspruchung aller Muskelgruppen. Für die nötige Lockerungseinheit sorgt das Rücken-Massagegerät.

Während der Fitness-Parcours auf wohl dosierte Kräftigungsübungen setzt, gehen die drei Street-Workout-Geräte nebenan einen Schritt weiter. An einem Geländer können hier eifrig Liegestütze absolviert werden, auf der Streckbank lassen sich die Bauchmuskeln stählen, die Hockwenden an der dafür vorgesehenen Hürde sollen die Sprungkraft verbessern. Wem der Fitness-Parcours nicht reicht, wird hier auf seine Kosten kommen – und irgendwann auch an seine Grenzen. Je nach Form beginnen die Muskeln schon nach wenigen Wiederholungen zu zwicken. Für schmerzverzehrte Gesichter dürfte vor allem die Streckbank sorgen. „Das ist was für die jungen Leute“, sagen die Senioren nach ihrem erfolgreich absolvierten Parcours mit Blick auf die Street-Workout-Geräte.

Wieviel geht noch?

Auch das blaue Gerüst mit den schwarzen Stangen, das ebenfalls zum Street-Workout zählt, dürfte vor allem Kinder und Jugendliche anlocken. Es kommt ohne Erklärungstafeln aus und lässt den Sportlern somit Raum zur Interpretation. Problemlos trainieren lassen sich hier Klimmzüge oder Auf- und Umschwünge. Zäh wird’s, wenn die in einiger Höhe und in kurzen Abständen angebrachten Querstangen genutzt werden, um sich daran entlang zu hangeln. Wie viele Liegestütze nach so einer Klettertour wohl noch möglich sind? Das kann ein jeder im Sportpark ab sofort selbst ausprobieren.

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