Feiern vor den Augen des Landgrafen Friedrich

Musiker der MSS Big Band aus Seulberg unter Leitung von Thorsten Mebus umrahmen die Einweihung des Platzes musikalisch. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Noch kurz vor dem vierten Advent tauschte Bürgermeister Horst Burghardt sein „Werkzeug“ aus. Er legte Füller und Papiere zur Seite und griff stattdessen zu Bohrmaschine und Schrauben. Anlass war die Pflanzung einer Sommerlinde auf dem Rathausvorplatz. Gespendet hat den fünf Jahre alten Baum im Zuge der Erneuerung des Landgrafenplatzes die Baufirma Triesch aus Waldbrunn. Das Unternehmen aus dem Westerwald bedankte sich mit der nachhaltigen Spende bei der Kommune für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Umgestaltung des Landgrafenplatzes.

Die Sommerlinde ersetzt eine der zuvor gefällten Linden vor dem Rathaus. Das entsprechende Hinweisschild brachte das Stadtoberhaupt gemeinsam mit Projektleiterin Doris Staab vom Tiefbauamt, den Polieren Dieter Willfer und Ülger Tuncay, Bauleiter Felix Fischer und Prokurist Jens Danecker an. In der Zwischenzeit hatten die Bürger es sich in einem auf dem Landgrafenplatz aufgestellten Zelt gemütlich gemacht. Mit schmissigen Melodien sorgte die MSS Big Band unter Leitung von Thorsten Mebus für Unterhaltung, bevor der Bürgermeister den Platz offiziell einweihte.

Er betonte, dass die Neugestaltung im Herzen der Stadt eine Herausforderung gewesen war. Trotz umfangreicher Umbauarbeiten ist der Landgrafenplatz nach knapp elf Monaten Bauzeit pünktlich fertig geworden. Am 13. Februar 2019 wurde die Baustelle offiziell eröffnet, am 20. Dezember 2019 konnte die Einweihung gefeiert werden. Unter dem neuen Pflaster verschwunden sind im Laufe des Baustellenjahrs Kanäle, Leitungen und die Versorgungsleitungen für die Bäume. Unter dem Motto „Unser Landgraf“ baut fanden während des Umbaus 14 Aktionen, die durch das Landesprogramm „Ab in die Mitte!“ gefördert wurden, statt. Zu den zwischen Juni und Oktober stattfindenden Baustellen-Events kamen rund 2600 Besucher. Burghardt betonte, dass die positive Resonanz auf die 1,7 Millionen teure Umgestaltung die Kritik bei Weitem übertroffen habe. „Das meiste Geld wurde im Untergrund verbuddelt, unter anderem mit der Erneuerung von Abwasserrohren und anderen Leitungen.“ Ziel der Maßnahmen sei die Belebung des Platzes im Herzen der Stadt und der Innenstadt, unter anderem durch Außengastronomiebereiche. Burghardt betonte, dass man Ideen und Menschen braucht, um so ein Projekt erfolgreich umzusetzen. Er dankte Doris Staab, der stellvertretenden Leiterin des Tiefbauamts, die die Projektleitung innehatte, und Ideengeberin Ilka Rosenthal vom Bauamt für ihren Einsatz.

Für seine elfmonatige Präsenz auf der 1900 Quadratmeter großen Baustelle mit 6,5 Prozent Gefälle dankte das Stadtoberhaupt auch Dipl.-Ing. (FH) Jens Gelzenleuchter von Best Ingenieure, die für Planung und Gestaltung verantwortlich waren, Landschaftsarchitektin Annika Georg von der Firma Dorlas und den Mitarbeitern der Baufirma Triesch. Sie alle hatten einen maßgeblichen Anteil am Gelingen des Projekts.

Noch bis zum 10. Januar haben die Bürger Gelegenheit, sich über die Neugestaltung des Landgrafenplatzes in der Ausstellung „Unser Landgraf baut um“ im Foyer des ersten Obergeschosses im Rathaus zu informieren. Auf zahlreichen Fotos und Infotafeln können die Bürger einen Blick zurück auf das Werden des neuen Landgrafenplatzes werfen. Angefangen beim Anrücken der Baukolonne und der Verlegung der Kanäle, Hauptwasserleitung, Hauptgasleitung und Kabelarbeiten über das Ausheben der Baumquartiere, Baustellenbegehungen, Aktionen und Feste bis zum Setzen der Stufen, der Umsetzung der Landgrafensäule, dem Verlegen der Klinkerpflastersteine und Platten sowie der Möblierung und der Einweihung.

Weitere Infos zur Neugestaltung des Landgrafenplatzes gibt es im Internet unter http://stadt25-friedrichsdorf.de/projekte/. Das erste große Fest auf dem neuen Landgrafenplatz war der Weihnachtsmarkt. Den Besuchern gefiel die Atmosphäre auf dem umgestalteten Platz trotz des anhaltenden Nieselregens.

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