Große Aufgaben stehen noch bevor

Friedrichsdorf (bin). Um den Unternehmensstandort Friedrichsdorf aus verschiedenen Perspektiven weiterzuentwickeln und neue Impulse für die Zukunft zu gewinnen, kamen Vertreter der lokalen Wirtschaft im „TaunusTagungsHotel“ zusammen. Außer mehreren Vorträgen über den aktuellen Stand sowie geplante Projekte in der Stadt stand vor allem der intensive Austausch zwischen den verschiedenen Unternehmern im Mittelpunkt.

Bürgermeister Lars Keitel begrüßte die Anwesenden: „Bei der Stadtentwicklung gibt es aktuell viel zu tun. Wir freuen uns, dass der Verkehrskreisel Höhenstraße beim Rewe erfolgreich fertiggestellt wurde und der Bahnhofsumbau in letzter Zeit große Fortschritte macht. Die Unterführung steht und für dieses Jahr ist noch die Barrierefreiheit, also die Fertigstellung des Aufzugs und der Rampen, geplant.“ Der gute Bahn-Anschluss von Friedrichsdorf ist Keitel auch in Zukunft wichtig. Um die Verbindung in die Wetterau zu stärken, sei eine Verbesserung der Linie RB 16 geplant. Zudem haben die Städte Friedrichsdorf und Bad Homburg den Stadtbusverkehr gemeinsam für den Zeitraum ab dem 1. Januar 2027 ausgeschrieben.

„Ich finde wichtig, dass wir in das Kanalnetz und die Wasserleitungen unserer Stadt investieren“, verkündete Keitel weiter, „Dies beugt der Entstehung von Schadstoffen vor und die Erweiterung der Kanäle sorgt dafür, dass Abwasser zukünftig auch bei möglichem Starkregen gut bewältigt wird.“ Auch die Sanierung der Max-Planck-Straße ist in seinen Augen sinnvoll. Ebenfalls sprach er den zeitgemäßen Umbau des Houiller Platzes an, der mit der Bücherei den ersten Schritt gemacht habe. Seit Mai ist die neue Internetseite der Stadt online. Weitere Digitalisierungen seien geplant, damit die Bürger nicht immer persönlich zum Rathaus kommen müssten.

Charlotte Zippe-Sommer von der Wirtschaftsförderung stellte an diesem Abend ein neues Projektkonzept vor: Den „Pop-Up-Job-Store“. „Die Idee ist die Unterstützung der lokalen Unternehmen bei der Arbeitskräfte Gewinnung“, informierte Zippe-Sommer. Nachdem das Friedrichsdorfer Online-Portal für Stellenanzeigen von dem Bundesgerichtshof verboten wurde, plant die Wirtschaftsförderung ein vierwöchiges Pilotprojekt im Taunus Carré. „In einem kleinen Store können sich die Unternehmen mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten präsentieren“, erklärte Zippe-Sommer.

„Zwischen den Vorstellungen der Unternehmen und der Generation Z ist ein großer Graben“, berichtete Professor Dr. Andrea Hüttmann von der accadis Hochschule in ihrem Vortrag „Wie Unternehmen und die Gen Z ein Match werden“. Die Suchphase sei länger geworden und die Erwartungen an den Job komplexer. Zudem passe der lockere Umgang und der kleinere Fokus der heutigen Generation kaum zu dem hohen Pflichtbewusstsein und der Professionalität sowie der Hierarchie der Unternehmen. Dies habe mit der Veränderung der Rente zu tun, dass sich viele jüngere Leute fragen würden: „Werde ich die Rente erleben?“„Unternehmen müssen die Auszubildenden und Studenten begleiten, ehrliches Feedback geben und keine leeren Versprechungen machen“, zog Hüttmann ihr Fazit.

Prof. Dr. Andrea Hüttmann von der accadis Hochschule informiert die Friedrichsdorfer Unternehmer darüber, wie Unternehmen und die Generation Z ein Match werden könnten.Foto: bin



X