Veröffentlichungen in dieser Spalte geben die Meinung des Einsenders wieder. Zuschriften ohne genaue Angaben des Namens und der Anschrift bleiben unbeachtet. Leserbriefe verhetzenden oder rein ideologisch-polemisierenden Inhalts werden nicht oder nur so gekürzt veröffentlicht, dass das Pressegesetz nicht verletzt wird. Die Redaktion behält sich grundsätzlich Kürzungen vor.
Unser Leser Philipp Kielbassa aus Friedrichsdorf meint zur Stadtverordnetenversammlung vom 27. Februar: Tierwohl oder ideologische Feindbilder? In der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde über den Antrag zur Einführung einer Katzenschutzverordnung diskutiert – und mehrheitlich dagegen votiert. Dabei ist längst belegt, dass solche Regelungen Tierleid reduzieren, Tierheime entlasten und Wildtiere schützen. Doch anstatt sich mit diesen Fakten zu beschäftigen, blieb es bei ideologischer Blockade. Fachliche Argumente? Keine Spur. Stattdessen griff man zur bewährten Springer-Logik: Verbote sind böse, Tierschutz ist übertrieben und wer Regulierung fordert, steht wohl den „Falschen“ nahe. Aber nutzt diese Art von Schlagwortpolitik überhaupt in einem Stadtparlament? Gerade wenn die Kassen leer sind und Bürgernähe gefragt wäre, sollte es doch um pragmatische Lösungen gehen – nicht um mediengeprägte Reflexe.
Den Vogel – oder besser die Katze – abgeschossen hat dann Katja Gehrmann von der CDU. Sie findet es „lustig“, wenn ihr Hund Katzen jagt. Und natürlich ist ihre Partei keine „Verbotspartei“. Mit so einer Argumentation könnte man auch die Tempolimits vor Friedrichsdorfs Schulen für überflüssig erklären, weil Raserei ja manchen Spaß macht. Aber Frau Gehrmann braucht keine Fachkenntnis – in ihrer Welt ist Regulierung schlimmer als Leid, Ignoranz ein Zeichen von Freiheit und wer Tiere schützen will, ein Verbotsfanatiker. Bürgernähe? Eher nicht. Aber Hauptsache, die eigenen Feindbilder bleiben stabil.