Friedrichsdorf (jul). Der Deutsch Leistungskurs der elften Klasse der Philipp-Reis-Schule mit Klassenleiterin Stephanie Schön hatte die Gelegenheit, einen Poetry Slam Kurs bei dem bekannten Autor Philipp Herold zu machen.
Herold, der 2019 von der Braunschweiger Zeitung und der Rheinischen Post für seine verbale Abrechnung mit Männlichkeit und Geschlechterrollen gelobt wurde, und sich seinen Angaben nach inhaltlich sehr mit dem postmodern-kulturmarxistischen Konzept der Queernes beschäftigt, berichtet, dass er in seinen Schreibkursen seinen Schülern aber keine Vorgaben macht, sondern durch interaktive Übungen ihre Kreativität anregt.
Eine seiner Lieblingsübungen beschäftigt sich mit Metaphern und Vergleichen und besteht darin, dass die Schüler Gegenstände aus einem Sack ziehen, an die sie dann einen Liebesbrief schreiben. Dabei werden das bildhafte Denken und das Verständnis von Vergleichen gestärkt, da die Schüler Parallelen zwischen Menschen und Gegenständen ziehen müssen, damit die Pointe, dass der Brief an einen Gegenstand gerichtet ist, erst am Ende des Textes offenbar wird.
Dies hat auch schon zu großen Erfolgen geführt, und Herold erzählt, dass es ihn immer wieder überrascht, welche Texte die Schüler durch seine Übungen produzieren und wie kreativ sie mit diesen Schreibimpulsen umgehen. Auch die Lehrerin der Klasse kann das bestätigen. Sie freue sich immer, wenn sie erlebt, wie auch schüchterne Schüler durch die Ermunterung in den Kursen es schaffen, ihre kreative Arbeit zu präsentieren. Einige dieser Arbeiten haben es bereits in deutschlandweite Wettbewerbe geschafft und für StephanieSchön ist das ein Zeichen, dass das Programm „Leistung macht Schule“ (LEMAS), das vom Land finanziert wird und zur Talentförderung dient, bei der PRS bereits Wirkung zeigt.
Bei diesem Programm bekommen die Schüler unter Anleitung eines fachspezifischen Profis die Gelegenheit, in einem Lernkontext ihrer Wahl ihre Schreibkünste zu trainieren, was außer dem Verständnis für die deutsche Sprache auch bei der Selbsterkenntnis hilft, denn Schreiben hat einen wichtigen therapeutischen Effekt. So konnte die Schülerin Madita Lepper beim bundesweiten Schreibwettbewerb „Schöne deutsche Sprache“ unter dem Motto „Hier bin ich zu Hause“ mit ihrem Text „Meinseelendorf“ den dritten Platz belegen und mit ihrem Text „Liebes Ich“ in der HR2-Kultur-Radiosendung vom 17. September auftreten.