Richtfest für die neue DLRG-Station im Hohen Weg

Vom Balkon des Obergeschosses hat man einen Panoramablick auf das tiefer liegende Freibad wie hier beim Richtfest Bürgermeister Lars Keitel, DLRG-Vorsitzender Jochen Enders, Bauleiter Volker Hensel, Architektin Corinna Sticher, DLRG-Bauausschussverantwortlicher Kai-Jochen Braun, Landtagsabgeordneter Holger Bellino und Landrat Ulrich Krebs. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Mit Würstchen vom Grill, gut gekühlten Getränken, zahlreichen Gästen und Mitgliedern feierte der Ortsverband Friedrichsdorf der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am 1. April das Richtfest seiner neuen DLRG-Station im Hohen Weg. Bauleiter Volker Hensel von der Baufirma Fair Bau brachte auf dem Flachdach im Schneetreiben stehend den traditionellen Richtspruch aus. Er freute sich, als ausgebildeter Rettungsschwimmer und Taucher bei der Verwirklichung des Bauprojekts dabei zu sein.

Vorsitzender Jochen Enders hofft darauf, alle wieder bei der geplanten Einzugsfeier im Juli begrüßen zu können. Der Wunschtermin, die Station zu Beginn der Freibadsaison zu eröffnen, könne nicht gehalten werden. Im Sommer will der von zwölf Mitgliedern 1947 gegründete DLRG Ortsverband zugleich sein 75-jähriges Bestehen im neuen, fertiggestellten Domizil feiern. Zum ersten Spatenstich hatten sich viele der Anwesenden bereits schon einmal am 9. November vergangenen Jahres getroffen.

Jochen Enders begrüßte beim Richtfest den Landtagsabgeordneten Holger Bellino, Landrat Ulrich Krebs, Bürgermeister Lars Keitel, Architektin Corinna Sticher vom Architekturbüro AKS, Bauleiter Volker Hensel und Kai-Jochen Braun vom DLRG-Bauausschuss. Enders erinnerte in seinem Rückblick daran, dass der Wunsch nach einer eigenen DLRG-Station seit 25 Jahren besteht. Bereits 1997 war er in der Chronik zum 50-jährigen Bestehen formuliert worden. Die Planungen begannen 2018, die Realisierung startete 2021. Jetzt sei man diesem Traum trotz widriger Umstände wie Pandemie, Rohstoffknappheit und Preissteigerungen einen großen Schritt nähergekommen.

„Es gibt beim Bau unserer Station keinen Stillstand“, freute sich der DLRG-Vorsitzende. Dank der finanziellen Unterstützung des Landes, des Kreises und der Stadt, dem Sponsoring Friedrichsdorfer Unternehmen und den Spenden von Bürgern und den mehr als 450 Mitgliedern werde das Vereinsheim Realität. Der DLRG-Vorsitzende dankte für den großen Einsatz ausdrücklich Kai-Jochen Braun und den vielen ehrenamtlichen Helfern. „Ohne euch würden wir alle hier so nicht stehen.“ Holger Bellino erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die DLRG wie auch die Feuerwehr und das Rote Kreuz (DRK) wichtige gesellschaftliche Aufgaben erfüllen. Sie leisteten zudem einen wichtigen Beitrag mit der Ausbildung ihrer Mitglieder in der Erstversorgung, der Jugendarbeit, bei Schwimmkursen und Rettungsdiensten. Deshalb sei die Höchstförderung des Landes Hessen zurecht in dieses Projekt geflossen.

Ulrich Krebs knüpfte an die Rede seines Parteifreunds an und betonte: „Wir wollen mit unserer Unterstützung der DLRG-Station dem Ehrenamt etwas zurückgeben. Ohne Rettungsdienste könnten wir eine Krise wie die derzeitige mit Flüchtlingen nicht leisten.“ Aber nicht nur in einer Krise, sondern auch im normalen Leben sei das Engagement der DLRG allein bei den Schwimmkursen für Kinder groß. „Das Thema Schwimmkurse ist ein wichtiges“, betonte auch Lars Keitel. Er informierte, dass die Stadt den Schwimmunterricht für Kinder in diesem Frühjahr in Gesprächen mit der DLRG forcieren werde. Beim Blick aus den großen Fenstern sagte Keitel: „Der Standort am Freibad ist toll, wichtig und richtig.“

Weitere Spenden benötigt

Die Stadt hat der DLRG das Grundstück in Erbbaurecht für 99 Jahre überschrieben. Einen Großteil der geschätzten Baukosten in Höhe von 870 000 Euro übernehmen die Stadt und das Land Hessen mit jeweils 300 000 Euro. Die DRLG bringt 140 000 Euro auf. Beim Richtfest baten die DLRG-Mitglieder um weitere Spenden für die DLRG-Station von Privatleuten und Firmen, da die Kosten voraussichtlich 80 000 Euro höher sein werden als geplant.

Die Teilnehmer des Richtfestes nutzten die Gelegenheit, sich im zweigeschossigen Rohbau umzusehen und über die künftige Nutzung zu informieren. Das Untergeschoss hat 65 Quadratmeter, das Obergeschoss 135 Quadratmeter. Im Kellergeschoss sollen Wach- und Erste-Hilfe-Station einziehen. Im Obergeschoss befinden sich die Büroräume, der große Schulungsraum mit Küchenzeile sowie die Umkleiden, Sanitäranlagen und ein Trockenlager. Der Eingang der DLRG-Station erfolgt über den Hohen Weg. Dadurch kann sie das ganze Jahr über auch außerhalb der Freibadsaison für Aus- und Fortbildung sowie Kurse genutzt werden.



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