Auf „Shitstorm“ folgt „Fitzstorm“

Die Kabarettistin Lisa Fitz möchte in ihrem Jubiläumsprogramm „Dauerbrenner“ im Forum mitnehmen auf eine musikalisch-politische Zeitreise, eine unterhaltsame Erzählung ihres Werdegangs sowie Reflexionen über Politiker und den Lockdown.Foto: Dominic Reichenbach

Friedrichsdorf (fch). Die Kabarettistin Lisa Fitz ist am Dienstag, 18. April, mit ihrem16. Kabarettprogramm „Dauerbrenner - das große Jubiläumsprogramm“ im Forum zu Gast. Vorab beantwortete sie der Friedrichsdorfer Woche (FW) einige Fragen:

Frau Fitz, seit 40 Jahren stehen Sie als Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin im Rampenlicht, reisen mit ihren Programmen quer durch die Republik, sind im Radio zu hören oder treten in TV-Shows auf. Ein Knochenjob für Körper, Geist und Seele. Wie halten Sie sich fit, und wie motivieren Sie sich?

Lisa Fitz: Die Bühnenshows kosten Energie, geben aber auch viel Kraft. Man muss fit sein und bleibt daher auch fit. Und ich liebe ja, was ich tue, es war mein Wunschberuf und ist nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Daraus ziehe ich meine Kraft und meine Motivation. Ein schönes Zuhause ist ebenfalls wichtig als Ausgleich zum Tourleben, wir wohnen auf dem Land, inmitten der Natur. Ich genieße und nutze die Zeit daheim intensiv. Spaziergänge, Yoga, gutes Essen. Und ich habe (freiwillig) ein Auge auf meine Gesundheit, nach dem Motto: „Mein Körper ist mein Freund“– das hält mich fit.

Woher nehmen Sie nach so vielen Kabarettprogrammen immer wieder ihre Ideen?

Fitz: Na, die Ideen springen einen in diesen Zeiten doch von selber täglich an. Ein Blick ins TV, auf YouTube oder in die Zeitung reicht. Ich habe eher mit einem Ideen-Tsunami zu kämpfen und stets die Qual der Wahl. Die Herausforderung ist eher: Wie verdichte ich den Wahnsinn um mich rum zu einer 10-Minuten-Kabarettnummer und mach die dann auch noch lustig, wenn’s zum Heulen ist.

Was fasziniert Sie am Kabarett?

Fitz: Alles! Ich darf beobachten, erkennen, verdichten, Kritik üben, diese in Witz verpacken, Musik machen, Songs schreiben, singen und die Zuschauer zum Lachen und zum Nachdenken bringen. Was will man als Künstlerin mehr? Und kein Chef, der mich nervt, nur das Publikum ist der Maßstab.

Aufgabe des Kabaretts ist es, einen kritischen, meist satirischen Blick auf die Welt zu werfen und Missstände zu benennen. Da bleiben heftige Reaktionen, der aus der Komfortzone ins Rampenlicht Gezerrten nicht aus. Wie gehen Sie damit um? Haben Sie sich im Laufe ihrer Karriere eine dicke Schutzschicht zugelegt?

Fitz: Ja, natürlich, man wird schon wetterfester mit den Jahren. Nach einer miesen Kritik bei meinem zweiten Kabarettprogramm in den 90-ern verfiel ich zwei Wochen in eine Depression. Heute weiß ich: Auf jeden „Shitstorm“ folgt ein „Fitzstorm“!

Was erwartet die Zuschauer im Forum?

Fitz: In der ersten Hälfte können sich die Zuschauer auf eine musikalisch-politische Zeitreise durch die 60-er und 70-er und eine sehr unterhaltsame Erzählung meines Werdegangs freuen. Beatles, Stones, Bayrische Hitparade, Franz Josef Strauß, Studentenrevolte (mit Blick auf’s Jetzt), sexuelle Befreiung. In der zweiten Hälfte gibt es Reflexionen über unsere Politiker und die Lockdowns. Das wird wie immer sehr kurzweilig. Wer mich kennt, der weiß, ich mag kein Oberlehrer-Kabarett.

Vielen Dank für das Gespräch.

Karten kostet 21 Euro (ermäßigt 19 Euro) und sind erhältlich an der Info-Stelle im Rathaus, Hugenottenstraße 55, unter Telefon 06172-7310, im Internet unter www.friedrichsdorf.de oder bei Holiday Land Reisecenter Stosius im Taunus Carré, Wilhelmstraße, zuzüglich Servicegebühr. Mehr Infos gibt es unter Telefon 06172-7311296 oder per E-Mail an stadtverwaltung[at]friedrichsdorf[dot]de.



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