Friedrichsdorf (fch). Mit einem Spaziergang setzten die Bürger vergangenen Sonntag ein eindeutiges wie nachhaltiges Zeichen für den Erhalt und Schutz von Friedrichsdorfs grüner Lunge. An sieben Stationen waren die Spaziergänger zum Spielen, Sporttreiben, kreativsein und Entdecken eingeladen. Jede Menge wichtiger Informationen zu den Bäumen und den Bewohnern des Waldes gab es ebenfalls.
Die von acht Organisationen ins Leben gerufene Aktion „Spendenspaziergang für den Friedrichsdorfer Wald – wir forsten gemeinsam auf“ war zur Freude der 35 aktiven Mitglieder ein voller Erfolg. „Es ist unser Wald, und wir müssen etwas tun“, bringt Erzieherin Karin Dinter aus dem Waldkindergarten Friedrichsdorf „Die Fledermäuse“ das Engagement aller Beteiligten auf den Punkt. Um Hilfe für den Friedrichsdorfer Wald zu generieren, waren an diesem sonnigen Junisonntag außer dem Kiga-Team auch Förster Philipp Gerhardt für Hessen Forst, Mitarbeiter des Naturparks Taunus, Mitglieder des Pfadfinderstamms „Graue Wölfe“, des Taunusklubs, die „Holzwürmer“, der Naturschutzbund (Nabu) und das Kino Köppern im Einsatz. Am Start begrüßten drei junge Buftis die Spaziergänger und überreichten ihnen einen Plan für den Rundgang. Wer wollte, konnte sich zudem in eine Liste eintragen, um bei der für den Herbst geplanten großen Mitmach-, Säh- und Setzaktion mit dabei zu sein. Am Ende des Tages hatten die Bürger nicht nur 2000 Euro zum Kauf von Samen und Setzlingen für die Wiederbewaldungsaktion gespendet, sondern auch 54 Familien haben sich zum Mithelfen angemeldet.
An jeder Station gab es etwas zu entdecken. So konnten die Kinder im Garten des Waldkindergartens Löcher in kleine Holzscheiben bohren und daraus Waldmedaillons fertigen. Das gefiel den Friedrichsdorferinnen Charlotte (6) und Anna (8) sehr gut. Gleich nebenan sauste das Duo, verstärkt durch den wagemutigen Moritz (3), mit der Seilbahn durch die Luft. Förster Philipp Gerhardt informierte an seinem Stand über den Wald als Lebensraum, Erholungsort, Spielplatz, Arbeitsplatz, Klimaverbesserer, Wasserspeicher, und er informierte über Probleme sowie Schäden im Wald, stellte sein Wiederbewaldungskonzept vor. „In den vergangenen vier Jahren sind rund 100 Hektar Schadfläche entstanden, und es wurden fast 34 000 Festmeter Schadholz eingeschlagen. Mit den Spendengeldern werden Setzlinge oder Saatgut gekauft und im Herbst bei der Mitmach-Aktion in den Boden gebracht“, sagte der Förster.
Für viele Kinder ungewohnt war das Gehen über Steine, Kies, Holz, Rinde und Baumscheiben auf dem Barfußpfad des Naturparks Taunus. „Das ist hart“, lautete das einhellige Urteil der jungen Barfußläufer. Bei den Pfadfindern „Graue Wölfe Friedrichsdorf“ konnten die jungen Besucher Stockbrote bruzzeln, eine Jurte besichtigen und wurden mit Gesang und Gitarrenmusik unterhalten. Die Pfadfinder freuen sich über den Besuch von Interessenten in ihrem Heim am Friedrichsdorfer Bahnhof in der Landgraf-Friedrich-Straße 43. Bei Beate und Lothar Höß vom Taunusklub gab es außer Infos zum ABC der Wanderzeichen und dem Klub noch Wanderstöcke, die mit Wolle umwickelt und dank der großzügigen Schatzspende einer Oma mit einer Wandermedaille verziert werden konnten. Das fanden Finja (7) und Jano (13) „echt cool“.
Fleißig wie immer sind die „Holzwürmer“. Hans, Horst und Klaus hatten Nisthilfen, Insektenhotels, Spielzeug, Schalen und viele andere nützliche und dekorative Dinge im Angebot. Gebaut haben die Senioren bereits Rahmen und Dach für ein großes Insektenhotel für den Nabu, der es mit vielen komfortablen Appartements für kleine, nützliche Bewohner befüllen wird.
Heiß begehrt waren bei Klaus Peikert, vom LAG Wolf Herdenschutz, die geführten Teichexpeditionen samt Beobachtung der tierischen und pflanzlichen Bewohner. Mit Kaffee und Kuchen konnten die Besucher ihren ereignisreichen Spendenspaziergang abschließen.