Stadtwerke bauen bezahlbare Wohnungen

Friedrichsdorf (fch). Wohnraum ist knapp und teuer. Die Nachfrage übersteigt in vielen Städten das Angebot. Das ist auch in Friedrichsdorf so. Aus diesem Grund ist die Stadt erstmals unter die Häuselbauer gegangen. Bauherr der 7,5 Millionen Euro teuren Wohnanlage mit 32 sozial-geförderten Wohneinheiten in der Berliner Straße in Seulberg sind die Stadtwerke Friedrichsdorf.

Die Wohnanlage wird öffentlich durch das Land Hessen gefördert. Finanziert wird das Bauvorhaben jeweils zur Hälfte vom Land und der Stadt. Das Land steuert ein zinsgünstiges Darlehen und eine Summe bei. Der symbolische erste Spatenstich fand vergangene Woche bei leichtem Nieselregen statt. Mit Bürgermeister Lars Keitel (B90/Die Grünen) und „Bauherr“ Rüdiger Zitzer von den Stadtwerken griffen Erster Stadtrat Reinhold Bingenheimer (FWG), Ortsvorsteher Harald Ihrke (B90/Die Grünen), Raphael Bohle (Hochbauamt), Bauleiter Jürgen Wolf und Leonard Ostwald von der C N K Planungsgesellschaft in Hanau, Sebastian Wolz vom Bauunternehmen Trautmann in Sulzbach und der Leiter Stadtplanung, Ulrich Neitzel, zu den Spaten. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich zum einen um einen Neubau auf einem bisher unbebauten als Parkplatz genutzten Grundstück und zum anderen um die Sanierung und Erweiterung eines bestehenden Wohnhauses.

Immens hoher Bedarf

Das Grundstück am Anfang der Berliner Straße befindet sich direkt neben dem bis Anfang der 1990er-Jahre vorhandenen beschrankten Bahnübergang. „Wichtig ist eine gemischte Nutzung der Grundstücke“, betonte Ulrich Neitzel. Bürgermeister Keitel sagte mit Blick auf das Bauvorhaben: „Wir brauchen Wohnraum. Es gibt einen immens hohen Bedarf, der noch deutlicher wird durch die Flüchtlinge aus der Ukraine. Die 32 Wohneinheiten sind erst ein Anfang. Viele Bürger können sich Wohnen nicht mehr leisten.“

Das Stadtoberhaupt wünscht sich einen komplikationsfreien Bauverlauf. In den beiden Gebäuden entsteht ein Mix aus Ein-, Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen. Die Vergabe der Wohnungen läuft über das Liegenschaftsamt, wo es bereits eine lange Warteliste Wohnungssuchender gibt. „Der Baustart ist nach Ostern. Fertiggestellt sein sollen die beiden Gebäude im zweiten oder dritten Quartal 2023“, informiert Rüdiger Zitzer. Zu den unkalkulierbaren Risiken eines jeden Bauvorhabens gehört unter anderem die derzeitige Materialknappheit.

Die von C N K erarbeitete Planung für die beiden barrierefrei zugänglichen Gebäude basiert auf einem Konzept von Feldman Architekten. Der bereits entkernte Bestandsbau wird saniert. Er erhält ein Staffelgeschoss sowie einen Anbau Richtung Bahngleise. Auch der in Massivbauweise errichtete Neubau verfügt über drei Geschosse mit Staffelgeschoss. Alle drei Gebäudeteile werden mit einer Holzpellets-Zentralheizung ausgestattet. Hinter dem Neubau Richtung Bahngleise werden Parkplätze für die Bewohner angelegt. „Die Grundstücksfläche beträgt rund 2280 Quadratmeter, die Bruttogeschossfläche liegt bei rund 3300 Quadratmetern und die Wohnfläche bei 1900 Quadratmetern“, informiert Leonard Ostwald von der Planungsgesellschaft C N K. Bei dem Unternehmen sind bereits zahlreiche Anrufe von Bürgern eingegangen, die sich über die Konditionen informieren wollten. Sie nahmen an, dass es sich bei dem Bauvorhaben um Eigentumswohnungen handelt.

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, deshalb bauen die Stadtwerke in Seulberg 34 sozial-geförderte Wohneinheiten. Offizieller Auftakt für die Arbeiten ist der erste Spatenstich. Foto: fch

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