Jeden Tag Friedrichsdorf etwas verbessern

Nicolas Schallmayer Marazuela, Vorsitzender und erster Stadtverordneter der Wählervereinigung Lebendiges Friedrichsdorf. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Erfolgreich in die Kommunalpolitik gestartet ist die Wählervereinigung Lebendiges Friedrichsdorf. Bei der Kommunalwahl am 14. März holte sich die lokale und politisch unabhängige Gruppierung auf Anhieb einen Platz in der Stadtverordnetenversammlung.

Hinter der neun Mitglieder großen Gruppe junger Friedrichsdorfer liegen aufregende und lehrreiche Wochen, wie der neue Stadtverordnete Nicolas Schallmayer Marazuela berichtet. Auf der Liste der Wählervereinigung kandidierten außer dem 25-Jährigen noch Julian Wehe, Julian Urhan, Samuel Lalosevic, Erwin Wojciechowski und Till Etienne Becker um die Gunst der Wähler. Die Nachwuchskommunalpolitiker kennen sich von ihrer Schulzeit auf der Philipp-Reis-Schule (PRS) und aus dem English Drama Club (EDC).

„Wir sind ein bunt gemischter Haufen. Wir wollen nicht meckern, sondern aktiv etwas verändern in Friedrichsdorf. Wir machen keine Parteipolitik, sondern setzen uns für konkrete Projekte in der Stadt ein. Wir haben alle ein aktives Interesse daran, dass sich unsere Kommune im positiven Sinne weiterentwickelt. Unser Motto lautet: Jeden Tag Friedrichsdorf etwas verbessern“, informiert der Vorsitzende Schallmayer Marazuela.

Die Wählervereinigung Lebendiges Friedrichsdorf steht Bürgern aller Generationen offen. „Bei uns gibt es keine Altersgrenze. Wir freuen uns über das Engagement eines jeden Bürgers, der in Friedrichsdorf wohnt, arbeitet oder zur Schule geht. Wir setzen uns für eine generationsübergreifende Politik ein. Unseren Fokus haben wir auf die Förderung der Jugend, jungen Erwachsenen und Familien gelegt.“ Zu den Themen der Wählervereinigung gehören unter anderem ein neues Jugendzentrum (JUZ). „Seit zweieinhalb Jahren gibt es in Friedrichsdorf kein JUZ mehr. Auch ein Grillplatz fehlt, es mangelt an Grünflächen in der Stadt und an bezahlbaren Wohnungen. Der hohe Quadratmeterpreis in der Öko-Siedlung ist für viele Bürger, vor allem für junge Leute und Familien, nicht bezahlbar. Die Lebensqualität und das Kulturangebot in unserer Stadt waren in meiner Jugend vielfältiger und besser.“

Verbesserung der Mobilität

Zurzeit sammelt die Gruppe Unterschriften bei Jugendlichen und Wählern für ein neues JUZ am Sportpark. Ein weiteres Anliegen ist den Mitgliedern die Verbesserung der Mobilität. „Unsere Mitglieder kommen aus allen Stadtteilen. Wir setzen uns für eine höhere Bustaktung innerhalb Friedrichsdorfs ein.“ Mit in die Stadtpolitik einbinden möchte die Gruppe Jugendliche und den Ausländerbeirat. „Wir möchten mehr Bürger zu einem größeren kommunalpolitischen Engagement durch Bürgerbegehren zu wichtigen Themen bewegen.“

Gegründet hat sich die Wählergemeinschaft Lebendiges Friedrichsdorf Ende Oktober 2020. „Junge Frauen sind bei uns willkommen. Bisher sind wir eine reine Männergruppe, was aber der wenigen Zeit, die uns bei der Gründung zur Verfügung stand, geschuldet ist.“ Die Wahlunterlagen holten sich die Mitglieder am 5. November 2020 ab, ihr Programm legten sie am 8. November fest, und die Aufstellung der Liste erfolgte am 26. November. „Anstelle von 75 Unterschriften hätten wir durch die Pandemie nur die Hälfte benötigt. Aber dass wussten wir nicht und haben 81 Unterschriften gesammelt.“ Es sei eine schwierige Geburt gewesen, teils erhielten sie falsche Auskünfte von Ämtern. Am 17. Dezember vergangenen Jahres gab die Wählervereinigung ihre Wahlunterlagen, den Wahlvorschlag und die Unterstützungsunterschriften beim hessischen Wahlleiter ab.

„Wir erhielten die Bestätigung vom Wahlamt, dass alles korrekt ist, am 5. Januar 2021.“ So verblieb wenig Zeit für den Wahlkampf, den sie über Instagram mit Videos, Posts und einem Flyer bestritten. Ihre Botschaft an die Bürger „Wir wollen bei Sachthemen Transparenz schaffen und Transparenz in die Politik bringen“ kam an. Um dies zu erreichen, würden sie gern, falls erlaubt, Stadtverordnetensitzungen streamen. „So können die Bürger an der Politik, die sie unmittelbar betrifft, direkt teilnehmen.“

Nicolas Schallmayer Marazuela hat bisher alle Hürden mit seiner Gruppe gemeistert. Jetzt sieht er sich einer neuen Herausforderung gegenüber: „Ich muss mich informieren, wie der Ablauf in einer Stadtverordnetenversammlung ist und welche Regeln es zu beachten gilt.“

Nicolas Schallmayer Marazuela hat 2014 sein Abi an der PRS, 2019 seinen Bachelor in Europäischer Geschichte und 2020 seinen Master in Finanzgeschichte gemacht. Berufserfahrung hat der Sohn einer spanischen Mutter und eines deutschen Vaters in Teilzeit als Front-End-Entwickler bei Wolf Webentwicklung & Webdesign sowie als selbstständiger Web Designer gesammelt.

Er ist Mitglied im English Drama Club, im Rotaract Club Bad Homburg Taunus und im Verein zur Organisation vom Hugenottenmarkt in Friedrichsdorf (Hugo).



X