Virtuoses Spiel mit Brise Extravaganz

Das Astraios Quintett traute sich an weniger geläufige Komponisten und unterhielt auch damit ihr Publikum. Foto: Jona-Bennet Rübner

Friedrichsdorf (jbr). Es ist schon beinahe Tradition, dass die Träger des Kammermusikpreises der Polytechnischen Gesellschaft eine Auftrittsmöglichkeit im Rathaus Friedrichsdorf erhalten. Daher begrüßte Bürgermeister Lars Keitel persönlich am Dienstagabend das Hannari Trio sowie das Astraios Quintett mit Freuden. Das Trio aus Streichern und Klavier und das Bläserquintett, die mit aufeinanderfolgenden Darbietungen den Abend durch Werke der Klassik, des Impressionismus und der Moderne gestalteten, begeisterten ihre Zuhörer von Beginn an mit virtuosem, bewegendem Spiel und einer Brise gekonnter Extravaganz.

Zuerst bot das seit seiner Gründung 2020 mit Erfolg gekrönte Hannari Trio das Klaviertrio in Es-Dur Nr.1 (Opus 1) dar. Auf den Punkt abgestimmt und mit viel Gefühl zeigten die drei Musikerinnen Hanna Pokkala (Violine), die Cellistin Larissa Nagel, und Rie Kibayashi am Flügel die vielen Facetten des aus vier Sätzen bestehenden Stücks. Alle Passagen, seien es die von Heiterkeit des ersten Satzes Geprägten oder die bis zu gedrückter Melancholie reichenden Klänge des Adagio Cantabile, spielten die Streicherinnen ausdrucksstark und mit sichtbarer Freude an der Musik. Im Finale des Werkes Beethovens brillierten besonders Hanna Pokkala und Larissa Nagel noch einmal mehr mit schweißtreibendem Körpereinsatz gepaart mit der Leichtigkeit ihrer Bogenschwünge über die Saiten von Geige und Cello.

Einen gelungenen Kontrast schufen die Preisträgerinnen mit einem weiteren Klaviertrio, diesmal aus der Feder des Spaniers Joaquín Turina. Dieser streute in sein Werk, welches streckenweise in seiner Rhythmik einer Filmmusik ähnelt, viele Elemente, angefangen bei bewussten Disharmonien bis hin zu deutlichen Schwebungen, einer modernen Komposition ein. Auch dieses in seinem Charakter ungewohnte, aber dennoch klar strukturiert klingende Stück spielte das Trio mit Perfektion und begeisterte die Zuhörer im Rathaus Friedrichsdorf. Mit viel Applaus bedankte sich daher auch das Publikum bei den jungen Künstlerinnen und gerne nahmen diese ihre Auszeichnungen der Polytechnischen Gesellschaft entgegen.



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