Friedrichsdorf (eh). Das Jahr 2018 war für die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte wieder ein sehr arbeitsintensives von zahlreichen Terminen, Ereignissen, Aktivitäten, und nicht zuletzt hohen Anzahl von Einsätzen, geprägtes Jahr. Dies sagte Wehrführer Pino Raguso auf der Jahreshauptversammlung. „Für mich als Wehrführer war es ein, aufgrund teilweise sehr schwieriger Themenstellungen und Sachverhalte, sagen wir, kompliziertes und intensives Jahr.“
Das Einsatzgeschehen der Friedrichsdorfer Feuerwehr begann im Berichtsjahr 2018 am 8. Januar um 15.11 Uhr. Es galt die Turnhalle der Peter-Härtling-Schule mittels Tauchpumpen und Wasserschiebern trockenzulegen. Eine Pumpe der Hebeanlage im Regenwassersammler war ausgefallen, sodass dieser überlaufen konnte und sich das Wasser in Funktionsräume sowie Teile des Spielfeldes und Geräteräume ausbreiten konnte. Zehn Einsatzkräfte waren rund zweieinhalb Stunden beschäftigt, um die Wassermassen zu beseitigen. In der Folge wurde die Wehr bei insgesamt 101 Einsätzen tätig, was gegenüber 2017
einen minimalen Rückgang um vier Einsätze bedeutet. „Für 2018 sprechen wir von durchschnittlich 8,42 Einsätzen im Monat, rund gerechnet also alle 3,61 Tage ein Einsatz“, so Pino Raguso. Die Einsätze unterteilten sich in 26 Brände, 32 Fehlalarme, 37 Hilfeleistungseinsätze, zwei Brandsicherheitsdienste, eine Brandschutzerziehung und drei Brandschutzaufklärungen. Bei den Einsätzen waren insgesamt zwölf verletze Personen zu verzeichnen, welche aus Notlagen gerettet und an den Rettungsdienst übergeben wurden. Darüber hinaus wurde ein Feuerwehrmann durch einen Hundebiss im Rahmen eines Einsatzes verletzt. Bei einem der Hilfeleistungseinsätze kam jede Hilfe zu spät, sodass ein Todesopfer zu beklagen war. Bei den 101 Einsätzen wurden durch die eingesetzten Kräfte über 1200 Einsatzstunden geleistet. „Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an die Firmen in und um Friedrichsdorf, die Feuerwehrangehörige zu Einsätzen und Lehrgängen freistellen. Wie wir alle wissen, ist dies gerade in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich und stellt die Feuerwehren mancherorts vor erhebliche Probleme“, so Pino Raguso.
Die Personalsituation hat sich im vergangenen Jahr nicht wesentlich verändert, im Bereich der Einsatzabteilung konnte der Personalstand im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich gehalten werden. So hatte die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte zum 31. Dezember 2018 365 Mitglieder in der Einsatzabteilung und im Förderverein. Die Einsatzabteilung selbst hat 56 Mitglieder, davon standen aktuell zur 42 Einsatzkräfte zur Verfügung. Die Alters- und Ehrenabteilung hat acht Mitglieder, des Weiteren gibt es zwei Ehrenmitglieder. Hinzu kommen zehn Mitglieder in der Jugendfeuerwehr sowie 17 Mitglieder in der Kinderfeuerwehrgruppe, sodass sich ein Mitgliederstand von 392 Personen ergibt.
Pino Raguso erwähnte, dass die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsdorf in diesem Jahr 125 Jahre alt wird. In der Gründungsversammlung am 20. März 1894, zu welcher seinerzeit Bürgermeister Garnier aufgerufen hatte, meldeten sich 52 Bürger der Stadt zum Beitritt in die Wehr. „Dieses Jubiläum werden wir am 11. Mai mit einem Festkommers in der Aula der Philipp-Reis-Schule und einem Festwochenende vom 24. bis 26. Mai hier bei uns am Feuerwehrhaus gebührend feiern“, so der Wehrführer.
Die Jugendfeuerwehr Friedrichsdorf-Mitte hat neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung, die in der Summe etwa 1140 Stunden betrug, weitere rund 360 Stunden für die allgemeine Jugendarbeit, städtische Veranstaltungen und Fahrten aufgebracht. So kommt die Jugendfeuerwehr auf eine Stundenzahl von fast 1500 Stunden.
Im April wurde der Rettungshubschrauber Christoph 2 in Burgholzhausen besucht und damit noch vor der gesamtstädtischen Saisoneröffnungsübung, die am 26. Mai mit allen Jugendfeuerwehren der Stadt in Friedrichsdorf stattfand. Diese „Großübung“ führte die Jugendlichen an die Peter-Härtling-Schule, wo es einen angenommenen Brand der Außenfassade zu löschen galt. Auch einen Tag bei der Berufsfeuerwehr haben die Jugendlichen erfolgreich hinter sich gebracht. Ausflüge und ein Sportturnier rundeten das Programm ab.
Beförderungen und Ehrungen standen auch auf der Tagesordnung. Zum Feuerwehrmann wurde Alexander Lutsch befördert, zum Oberfeuerwehrmann Tobias Netenjakob. Marc Halbig und Niklas Wiek wurden Hauptlöschmeister. Anerkennungsprämien für ihre Treue zur Feuerwehr erhielten Alexandra Riedl und Fredrike Scuhr (zehn Jahre) sowie Matthias Biedenkapp (40 Jahre). Für zehn Jahre Mitgliedschaft im Förderverein wurden Dr. Birgit Brigl, Gabriele Göseke, Dietrich Hofmann, Peter Knoblich, Oliver Hess, Helmut Schneider, Dr. Nico Sturm, Denise Weil und Patrick C. Wiefett geehrt. 25 Jahre Mitglied sind Hans Hoffmann und Franz Köck. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Daniel Funk, Pino Raguso, Dietmar Steiner und Hans Rompel geehrt. 50 Jahre dabei ist Thilo Pollok, der zudem Ehrenmitglied wurde. Geehrt wurde Günter Maurer für 60-jährige Mitgliedschaft im Förderverein.
Wehrführer Pino Raguso (vordere Reihe Mitte) und der Vorsitzende des Nassauischen Feuerwehrverbands Norbert Fischer (vordere Reihe, Dritter v. l.) mit den beförderten und Geehrten Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsdorf-Mitte. Foto: Feuerwehr