Der Kleine Feldberg und sein Taunus-Observatorium

Glashütten – Wer weiß schon, dass der Kleine Feldberg mit seinem Taunus-Observatorium zur Gemarkung Glashütten gehört und das seit 1891? Die in den Gebäuden des Taunus-Observatoriums seit Juli 1912 wohnhaften Forscher und das Personal wurden auf Glashüttener Steuerlisten und in Wählerverzeichnissen geführt mit der Adresse „Glashütten, Straße Kleiner Feldberg“.

Und wer weiß schon, dass Kaiser Wilhelm II., der Erbauer der Saalburg, der Gemeinde Glashütten einen Besuch abgestattet hat? Das war am 20. August 1913 auf dem Kleinen Feldberg, einige Tage vor der feierlichen Einweihung des Taunus-Observatoriums, bei der der Kaiser verhindert war. Fünf der Gebäude auf dem Kleinen Feldberg stehen jetzt unter Denkmalschutz und können nur bei besonderen Anlässen besichtigt werden.

Zwei Wissenschaftler der Universität Frankfurt am Main werden nun im Rahmen einer Veranstaltung des Kulturkreises Glashütten am Samstag, 12. September, 19 Uhr, im Bürgerhaus Glashütten (freier Eintritt) aus ganz unterschiedlichen Perspektiven über den Kleinen Feldberg berichten. Dr. Rainer Dambeck nimmt sich des Themas „Hohe Berge – tiefe Täler – darum ist es in Glashütten so schön!“ an. Die Gemeinde Glashütten mit dem Kleinen Feldberg bietet Einheimischen wie Gästen eine ebenso abwechslungsreiche wie reizvolle landschaftliche Vielfalt. Warum sieht die Landschaft so aus, wie sie aussieht? Die Beantwortung der Frage führt auf eine geologische Zeitreise, die vor mehr als 360 Millionen Jahren im Erdaltertum beginnt, „bewegte Zeiten“ durchläuft und nach einem „thermischen Wechselbad“ im „Hier und Jetzt“ endet. Dr. Heinz Bingemer referiert zum Thema „Das Taunus-Observatorium auf dem Kleinen Feldberg – seit 1913 im Dienst der Wissenschaft“. Am höchsten Punkt der Glashüttener Topografie auf dem Kleinen Feldberg steht seit 1913 das Taunus-Observatorium der Goethe-Universität. Zu welchem Zweck wurde es errichtet, und wie kam es zur Gründung des Observatoriums durch den Physikalischen Verein Frankfurt? Der Vortrag erzählt, wie es um die Jahrhundertwende aus dem Verlangen der aufkommenden Luftfahrt nach Wetterdaten aus der freien Atmosphäre und der allgemeinen Wissenschaftsbegeisterung und Spendenbereitschaft des Frankfurter Bürgertums gelang, als private Stiftung ein geophysikalisch-meteorologisches Observatorium auf dem Taunuskamm zu errichten, das bis heute arbeitet. Zusätzlich zu den Vorträgen gibt es Informationsmaterial und diverse Ausstellungen, unter anderem auch das Gästebuch des Taunus-Observatoriums mit dem Eintrag von Kaiser Wilhelm II., seiner Gemahlin und weiteren illustren Gästen. Diese Veranstaltung des Kulturkreises Glashütten findet im Rahmen von „Glashütten hat was“ und dem „Tag des offenen Denkmals“ statt.



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