Glashütten (as) – Nach durchaus kontroversen Diskussionen in den vergangenen Monaten hat die Gemeindevertretung Glashütten beschlossen, dass der einem römischen Wachturm nachempfundene Aussichtsturm am ehemaligen Kastel Meisel am Weltkulturerbe Limes gebaut werden kann. In namentlicher Abstimmung votierten 17 Gemeindevertreter von der CDU, der SPD, den Grünen und mehrheitlich auch der FWG für den Bau, sechs Vertreter vor allem der Wählergemeinschaft Schloßborn und der FDP stimmten bei der namentlichen Abstimmung dagegen.
Für die Gemeinde Glashütten ist der Turm kostenlos, da er vom Hochtaunuskreis finanziert wird, der auch über Dr. Joachim-Dietrich Reinking, Geschäftsführer der Limeserlebnispfad gGmbH, durch einen Gestattungsvertrag mit der Gemeinde Glashütten das weitere Vorgehen und den Bau koordiniert. „Der Turm ist eine Bereicherung für die Gemeinde, ich habe immer dafür gekämpft“, kommentierte Bürgermeister Thomas Ciesielski (CDU). Er verspricht sich von dem 15 Meter hohen Aussichtsturm als Pendent zum Limesportal am Dornsweg eine „weitere Attraktion“ für Wanderer und Geschichtsinteressierte und indirekt auch einen Schub für die Geschäftswelt und die Gastronomie in der Gemeinde.
Die Gegner des Turms hatten sich vor allem daran gestört, dass tropisches Hartholz oder das besondere wetterbeständige Robinienholz für die Verkleidung der Stahlkonstruktion benutzt werden sollten, was aus ökologischen Gründen nicht vertretbar sei. Zudem hatten „Anwohner“ an der südlichen Bebauungsgrenze des Ortes kritisiert, dass Besucher von der auf 13,5 Metern platzierten Plattform des Turms in ihre – rund 250 Meter entfernten – Zimmer schauen könnten.
Ciesielski und Erster Beigeordneter Klaus Hindrichs sehen diese Befürchtungen als entkräftet an. Man habe mit der Drohne Fotos vom Boden und der fraglichen Höhe gemacht und keine Unterschiede feststellen können. „Man kann weder von unten noch von oben in irgendwelche Häuser schauen.“ Zum Thema Holz fand der Antrag der CDU in der Gemeindevertretung Zustimmung, zertifiziertes europäisches Robinienholz im Vertrag mit der Limeserlebnispfad gGmbH festzuschreiben. Die Vorfreude auf den Turm, der den Obergermanischen Limes in der Neuzeit anschaulicher machen wird als Informationstafeln dies vermögen, darf wachsen.