Freiwillige Feuerwehr Glashütten feiert 90-jähriges Bestehen mit Blaulichtmeile

Feuerwehrmann Jakob Messer zeigte den Kindern den Gebrauch einer Kübelspritze.

Glashütten (nd) – Achtzehn Männer waren es, die sich im Jahr 1934 im damaligen Gasthaus „Zur Krone“ zusammengetan hatten – mit dem Ziel, eine eigene Feuerwehr für die Gemeinde Glashütten aufzubauen. Denn damals wurde nur eine gemeinsame Feuerwehrspritze mit der Stadt Königstein unterhalten. Jetzt hat die Freiwillige Feuerwehr Glashütten ihr 90-jähriges Bestehen gefeiert.

Im Laufe der Jahre hat sich das Betätigungsfeld der Feuerwehrleute verändert; neben Brandbekämpfung gehört auch der Katastrophenschutz und die Hilfeleistung bei Unfällen zum Alltag. „All das ist nur möglich gewesen, weil sich Frauen und Männer in den vergangenen 90 Jahren für das Allgemeinwohl eingesetzt haben und freiwillig ihren Dienst in der Feuerwehr leisten und geleistet haben“, so Wehrführer Max Matzack, der die Eröffnungsrede hielt. Zahlreiche Mandatsträger der Gemeinde Glashütten waren zum Fest erschienen, darunter Bürgermeister Thomas Ciesielski und Gemeindebrandinspektor Hendrik Helfmann.

Blaulichtmeile begeistert

Am vorvergangenen Samstagnachmittag lockte das Programm mit der „Blaulichtmeile“ ab 15 Uhr Besucher jeden Alters an und ins Gerätehaus in der Ortsmitte, um ab 20 Uhr fließend in die Blaulichtparty mit Live-DJ überzugehen. Nicht nur die kleinsten Gäste staunten über die Blaulichtmeile, für die zahlreiche Kameraden von befreundeten Rettungseinheiten mit ihren Fahrzeugen angereist waren. So präsentierten die Feuerwehren Bommersheim, Niederreifenberg und Oberems je ein Tanklösch- beziehungsweise Löschfahrzeug, während die Kameraden aus Nieder-Oberrod mit ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug gekommen waren. Auch der Wechsellader und der Abrollbehälter-Kran der Feuerwehr Idstein sowie der Streifenwagen der Polizei Hochtaunus und der Rettungswagen des DRK Königstein stießen auf großes Interesse. Ebenfalls vor Ort war der Kommandowagen des Bildungszentrums für Gefahrenabwehr und Krisenmanagement der Hochschule Fresenius.

Eine besondere Attraktion war allerdings der Mannschaftswagen und die Drohne der Feuerwehr Wüstems. Die Drohne, welche mit einer normalen und einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, flog während der Veranstaltung über das Gelände. Sie kommt nicht nur bei Bränden, wie dem Waldbrand am Altkönig, zum Einsatz, sondern auch bei der Kitzrettung vor der Mahd. „Am Altkönig konnten wir die Brandstelle Stück für Stück abarbeiten und die Löschtrupps konnten gezielt zu den Glutnestern gehen“, erklärte Matthias Hedwig von der Feuerwehr Wüstems. „Oft denkt man, dass das Feuer aus ist und dann zeigt die Drohne Punkte, die 200 °C heiß sind“, bestätigte sein Kamerad Thorsten Stenger.

Dank des Mitwirkens der vielen Rettungskräfte war, inklusive der Fahrzeuge der Feuerwehr Glashütten, eine beeindruckende „Blaulichtmeile“ entstanden. Die Einheiten zeigten sich zu Recht stolz über ihr ausgefeiltes Equipment.

Abwechslung für Kinder

Auch die Mini- und Jugendfeuerwehr war nicht untätig und hatte ein abwechslungsreiches Kinderprogramm zusammengestellt. Während der Duft von frisch gegrillten Würstchen über den Platz zog, tobten sich die jüngsten Besucher auf der großen Hüpfburg aus, malten, versuchten sich am „heißen Draht“ oder übten das Löschen mit einer Kübelspritze – natürlich nicht, ohne zwischendurch ein hausgemachtes Eis der Eismanufaktur „Lieber Pur“ zu vernaschen. „Bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr geht es darum, miteinander zu lernen – wir vermitteln Kameradschaft und soziales Verhalten. Ich habe damals selbst bei der Minifeuerwehr angefangen“, erklärte Jakob Messer, Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Glashütten.

Die Besucher, welche in großer Zahl gekommen waren, genossen die mannigfaltigen Angebote bei einem leckeren Apfelwein oder einem frisch gezapften Bier. „Es ist ein schönes Fest – wir fahren auf jeden Fall mit dem Bus nach Hause“, erzählte Besucherin Sabrina Neumann lachend.

Der Himmel war den Feierenden ebenfalls hold. „Wir haben Glück mit dem Wetter – schön, dass so viele Besucher da sind“, freute sich Andreas Kessler, Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Glashütten. Eine gelungene Jubiläumsfeier, die schon Vorfreude auf die Festlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen in zehn Jahren weckt.

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