Neue Leitung für die Grundschule in Glashütten

Bürgermeister Thomas Ciesielski ließ es sich nicht nehmen, das neue Leitungsteam der Hans Christian Andersen-Schule zu begrüßen: (v.l.) Schulleiterin Annika Braun, Konrektorin und Rückkehrerin Katja Zellhorn und Schulsekretärin Nicole Stahl.  Foto: Schramm

Glashütten (as) – Die Schulleitung der Hans Christian Andersen-Schule ist endlich wieder komplett. Eine Woche nach der neuen Schulleiterin Annika Braun ist in dieser Woche auch Katja Zellhorn als Konrektorin zum Team gestoßen, das insgesamt zwölf Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte umfasst. Ebenfalls neu ist seit diesem Schuljahr Nicole Stahl als Schulsekretärin. Das Team vervollständigt – und das seit Jahrzehnten zuverlässig, wenn auch mit wechselnder Bezeichnung – Christian Wypich als Facility Manager.

Nach dem Abgang von Schulleiterin Lisa Wekwert nach dem Schuljahr 2022/23 und der Interimslösung mit Bettina Bickmann, die hauptamtlich in der Grundschule im Kastanienhain in Schneidhain unterrichtet, hofft die Grundschule mit ihren 125 Kindern jetzt wieder in ruhige Fahrwasser zu kommen. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, versichern Annika Braun, Katja Zellhorn und Nicole Stahl glaubhaft. „Ich freue mich, dass ich hier in dieser Konstellation sitzen kann“, sagte dann auch Glashüttens Bürgermeister Thomas Ciesielski (CDU) bei der Vorstellung der neuen Schulleitung. „Zuletzt bestand hier echt ein Vakuum. Glashütten hat eine gute Grundschule verdient. Das ist auch die Erwartung der Zuziehenden.“

In der Tat hat die Schule im vergangenen Jahrzehnt ein enormes Wachstum erlebt. Vor zwei Wochen sind erst wieder 27 Erstklässler eingeschult worden. Damit liegt die Grundschule knapp über dem sogenannten Teiler von 26. Die Rückkehr von Katja Zellhorn nach viereinhalb Jahren von der Schneidhainer Grundschule ermöglicht es, dass ab dieser Woche auch die erste Klasse geteilt werden kann, wodurch alle vier Schuljahre nun zweizügig sind und es insgesamt acht Klassen an der Hans Christian Andersen-Schule gibt. „Ich erinnere mich an Zeiten, in denen die Schule am Aussterben war“, sagt die Glashüttenerin, die sich auch um die weitere Vernetzung im Ort und mit den Vereinen kümmern wird.

Beim ersten Besuch begeistert

Noch nicht die große Ortskenntnis besitzt die neue Rektorin Annika Braun aus Frankfurt-Preungesheim, aber sehr viele Ideen. Zum Beispiel möchte sie die helle, weitgehend ungenutzte Aula, die ihr schon beim ersten Besuch in Glashütten so gut gefallen hatte, gerne mit Spiel- und Lernecken nutzen, womit sich auch Ciesielski anfreunden kann. Die Schulleiterin hat nicht nur in verschiedenen Bundesländern unterrichtet, sondern auch an einer deutschen Schule in Singapur. Zuletzt konnte sie sich als Konrektorin einer Grundschule in Nidderau-Ostheim im Main-Kinzig-Kreis auf die Leitungsposition in Glashütten vorbereiten.

Nach Frankfurt wollte sie nicht mehr zurück. „Ich wollte ein bisschen weniger Jugendamt und ein bisschen weniger Integrationshelfer sein“, benennt sie offen die Probleme, denen man sich als Lehrkraft in einer Großstadt zu stellen hat. In Glashütten wird sie im Sachunterricht wieder ins Klassenzimmer zurückkehren. Und sie freut sich über die kleinen Klassengrößen: „Wir machen ja heute keinen Frontalunterricht mehr, es stehen andere Lernformen und Gruppenarbeit im Vordergrund.“ Sie selbst hat in ihrem „Koffer“ eine Lupe („genau hinschauen“), eine Flüstertüte („zuhören und miteinander reden“) und Turnschuhe („um neue Wege zu gehen“) mitgebracht. Sie freut sich auf die neue Aufgabe und die gute Zusammenarbeit – mit einem Kollegium, das autark sehr gut bewiesen habe, wie funktionsfähig es ist, loben die neuen Schulleiterinnen.

Viele Fäden werden nun wieder bei ihnen zusammenlaufen, natürlich auch bei Nicole Stahl, die in Schneidhain wohnt, wo ihr jüngerer Sohn im nächsten Sommer eingeschult wird. Sie umreißt ihr Aufgabengebiet breit von strukturieren über Abläufe sicherstellen bis hin zu Tränen trocknen.

Große Themen der nächsten Jahre an der Grundschule werden die Raumsituation und die Ganztagsbetreuung werden. Das Raumangebot ist dadurch angespannt, dass es mittlerweile acht Klassenräume braucht und jetzt für die geteilte erste Klasse auch noch ein Förderraum im ersten Obergeschoss benötigt wird. Außer dem schönen, gut sortierten „Lesegarten“, der Schulbibliothek, werden alle Räume dauerhaft benötigt. Einen eigenen Fach- oder Musikraum gibt es aber bereits nicht mehr.

Knappe Raumsituation

Ciesielski konnte hier auch keine mittelfristige Lösung anbieten, deutete aber an, dass die benachbarte Sporthalle irgendwann mit zwei Funktionsräumen aufgestockt werden könnte. Auch auf die nahe Flüchtlingsunterkunft hat die Schule ein Auge geworfen, um die aus allen Nähten platzende Betreuung (bis 16 Uhr im Untergeschoss) erweitern zu können. Aber auch hier wird es keine kurzfristige Lösung geben.

Auch Schulleiterin Annika Braun will an neuen Betreuungskonzepten arbeiten. Hoffnungen liegen unter anderem auf dem Pakt für den Ganztag des Hessischen Kultusministeriums, der der Schule Fördermittel einbringen und gleichzeitig die Eltern finanziell entlasten würde. „Das ist eine Frage, mit der sich die Schulgemeinde beschäftigen muss.“ Die Arbeit hat begonnen, jetzt nachdem alle Personalfragen an der Glashüttener Grundschule geklärt sind.



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