BUND lehnt Planung für Baugebiet am Silberbachtal ab

Schloßborn – Nachdem jüngst die Gemeinde Glashütten den Bebauungsplan zum geplanten Baugebiet „Am Silberbach“ in Schloßborn erneut offengelegt hatte, stellt der Ortsverband Königstein-Glashütten des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) fest, dass sich an der bisherigen, – aus seiner Sicht – schlechten und grundsätzlich abzulehnenden – Planung nichts Wesentliches geändert hat. „Die Planung greift immer noch erheblich in die Natur ein, und die Ausgleichsmaßnahmen gleichen nur auf dem Papier aus, aber nicht in der Realität“, kritisiert BUND-Ortsverbandsvorsitzende Cordula Jacubowsky. Einige geschützte Tiere, so beispielsweise die Wildkatze, würden in den Unterlagen praktisch nicht berücksichtigt.

Nachdem von der Gemeinde Äußerungen kolportiert worden seien, dass schon kommendes Frühjahr gefällt werden könne, wurde der BUND aktiv und hakte bei den Behörden nach. Nach deren Auskunft müssten erst die betroffenen Tierarten, unter anderem die Schlingnatter, umgesiedelt werden. Und das sei erst ab April kommenden Jahres möglich. Demzufolge, so Jacubowsky weiter, könne erst im Winter 2021/2022 mit den Rodungen begonnen werden. Gleichwohl zweifelt der BUND daran, dass die Umsiedlungsaktionen erfolgversprechend sein werden, da auch die Ausgleichshabitate nicht in der Nähe des Baugebiets liegen und sozusagen auch nur „Oasen in einer ökologischen Wüste“ wären, die das Überleben unter anderem der Schlingnatter kaum werden sichern können.

Ein weiterer Kritikpunkt waren die Auswirkungen auf die angrenzenden Naturschutz- und FFH-Gebiete. Diese sind aus BUND-Sicht nicht ausreichend untersucht worden, das müsse noch nachgeholt werden. Die Ergebnisse daraus müssten dann wiederum in den Bebauungsplan eingearbeitet und dieser dann erneut offengelegt werden. Mit der Planreife wäre dann nach Ansicht des BUND frühestens im Sommer 2022 zu rechnen.

Der BUND gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Gemeindevertreter bis dahin ein Einsehen haben werden, „von dieser unseligen Planung Abstand nehmen werden und stattdessen den Charakter der Ortsteile und ihrer Umgebung bewahren und nur behutsam weiterentwickeln werden.“ „Die Schäden an der Natur sind viel zu groß, betreffen sowohl viele schützenswerte Arten als auch den Wasserhaushalt und das lokale Klima. Im gesamten Gemeindegebiet ist der Wald in sehr schlechtem Zustand, und hier sollen ohne Not viele große gesunde Bäume gefällt werden. Glashütten ist seit 2019 Klimakommune. Wie passt das zu einer solchen Planung? Unter Klimagesichtspunkten ist die Planung nicht vertretbar!“, spart Jacubowsky nicht mit Kritik. Außerdem sei Glashütten nicht für die verfehlte Wirtschafts- und Gewerbepolitik auf Landesebene beziehungsweise der Kommunen im Rhein-Main-Gebiet verantwortlich, denn diese hätten schließlich den starken Zustrom in das Rhein-Main-Gebiet und die damit einhergehende Landflucht mit verursacht. (pu)



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