Wählergemeinschaft Schloßborn stellt sich vor

Schloßborn (kw) – Die Wählergemeinschaft Schloßborn (WGS) ist die neue politische Kraft in Glashütten. Sie sieht sich als demokratische Bereicherung der Parteienlandschaft und somit als echte wählbare Alternative.

Laut ihrem Vorsitzenden Christoph Klomann hat die WGS 27 feste Mitglieder, davon 41 Prozent weiblich. Auf der Liste für die Kommunalwahl stehen zehn Personen; Spitzenkandidatin ist Stephanie Marx, Volljuristin und Leiterin der Ausländerbehörde des Hochtaunuskreises.

„Keinesfalls, und das kann man unserem Wahlprogramm entnehmen, sind wir eine Protestpartei. Unbestritten, uns gefällt vieles nicht, was Ampel und Bürgermeisterin in der letzten Legislatur in die Wege geleitet haben. Aber wir protestieren nicht nur, wir haben eigene Ideen“, erklärt Klomann mit allem Nachdruck. Dazu zählten beispielsweise ein eigens entwickeltes 25 Prozent-Modell als Alternative zur beschlossenen kompletten Abschaffung der Straßenbeitragsgebühren, die sonst mittelfristig in eine Grundsteuerexplosion führe. Auch das Königsteiner „Abstufungsmodell“ sei „in unseren Augen eine bessere Alternative, als die komplette Abschaffung wie in Glashütten geschehen.“

Ein der Wählergemeinschaft „sehr wichtiges Anliegen“ ist die Einführung von Ortsbeiräten in allen Ortsteilen. Die Vergangenheit habe deutlich gezeigt, dass die Meinungsbildung der Bevölkerung der einzelnen Ortsteile, insbesondere der Schloßborner Bevölkerung, oftmals im Parlament in Glashütten kein Gehör finde.

Klomann: „Da hilft auch kein Verweis auf die doch angeblich gegebene Möglichkeit, mit Vertretern der Parteien zu reden. Für uns ist das eine ungenügende Ausrede, die immer wieder zu folgenschweren Fehleinschätzungen führt.“ Aus Sicht der WGS sei auf diese Weise das Neubaugebiet „Am Silberbach“ „komplett in den Sand gesetzt“ worden. Die bisher einzige Zuwegung, und dabei soll es nach dem Willen der Ampel auch bleiben, führe direkt am Schulweg der Kinder vorbei und dazu noch durch ein enges Nadelöhr direkt gegenüber der Schule. „Diese Situation will man zwar durch gewisse verkehrsberuhigende Maßnahmen entschärfen, jedoch ändert das nichts am Verkehrsaufkommen durch massiven Baustellenverkehr und neue Anwohner. Für uns, die wir auch teilweise Eltern schulpflichtiger Kinder sind, untragbar und fahrlässig. Auch lohnt ein Blick in unser Wahlprogramm. Dort fordern wir eine Überprüfung, ob die Wasserversorgung der Gemeinde denn überhaupt noch gesichert wäre, wenn weitere 240 Einwohner hinzukommen“, so der WGS-Vorsitzende. Genau solch ein Gutachten fordere seit letzter Woche auch der Regierungspräsident. „Überraschung, Überraschung, hätte man uns doch mal gefragt!“, spart Klomann nicht mit Spott.

Ein weiterer Punkt, der mit Silberbach im Zusammenhang stehe, sei der Standort der neuen Kreissporthalle. Die Ampel habe, „nach angeblicher Rücksprache mit ‚allen‘ Schloßborner Vereinen“, einen Platz dafür zwischen Sportplatz und Parkplatz Mehrzweckhalle ausgedeutet. Klomann: „Im Nachhinein wurde bekannt, dass man nur mit den Vorsitzenden der Vereine gesprochen hat, die später die Halle nutzen sollen. Abgesehen davon, dass nun die Halle auf Grund von Platzproblemen nicht mehr als ‚Standard-Kreissporthalle‘ geplant und ausgeführt werden kann, was auch die Kosten steigen lässt, greift so ein Bauwerk deutlich in das Erscheinungsbild und auch in die kulturellen Entfaltungsmöglichkeiten Schloßborns ein.“ Sportplatz und Kerbeplatz würden eingeschränkt. Das Stellen eines Festzeltes, in der Vergangenheit immer wieder als Ausweich-Alternative gebraucht, unmöglich gemacht. Der Spielbetrieb auf dem Sportplatz werde zumindest beeinflusst, durch Schattenwurf einer hohen Außenwand der Halle, gerade wie bei geplantem zweistöckigem Bau. Von einem Rückwurf des Schalls bei Fußballspielen in das neu geplante Baugebiet mal ganz zu schweigen.

„Zur Durchsetzung unserer Forderung nach Ortsbeiräten wollen wir, unter Mitwirkung von übergeordneten Experten, Bürgerversammlungen einberufen, Bürgerentscheide durchführen und zu guter Letzt die Hauptsatzung Glashüttens ändern und somit den Ortsbeirat in der nächsten Legislatur möglich machen“, unterstreicht der Vorsitzende der neuen Wählergemeinschaft.

Weitere Forderungen seien die schnelle Wiederaufforstung der Wälder mit Mischwaldgehölz, die deutliche Verbesserung der Familienfreundlichkeit unter anderem durch Aufwertung der Spielplätze, ein Staffelbeitrag beim Frischwasserverbrauch, der Normalverbraucher entlastet und beispielsweise Poolbefüllungen (damit meinet sie keine Kinderplanschbecken) verteuere, um Wassereinsparungen zu erreichen.

„Überhaupt liegt uns die Natur sehr am Herzen. Egal, wie die rechtlichen Rahmenbedingungen aussehen, sprechen wir uns kompromisslos für den Erhalt der Natur, der Flora und Fauna in den für einen eventuellen Bebau ins Gespräch gekommenen, in unseren Augen besonders schützenswerten Gebieten, ‚Im Seegrund‘, ‚Im Kirchenseyen‘ und auf der Streuobstwiese ‚Im Rothlauf‘ aus. Für uns schließen wir in diesen Bereichen jegliche Bebauung aus“, erklärt Christoph Klomann abschließend. (pu)



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