Ein Platz, wie man ihn sich nicht schöner wünschen kann: Bei entsprechendem Wetter (nicht Wetter wie augenblicklich) scheint die Sonne von morgens bis abends auf ein neues Eppenhainer Kleinod, das Bürgermeister Albrecht Kündiger bei der Einweihung so beschrieb: „Wir haben dem historischen Kern von Eppenhain einen weiteren Treffpunkt geschaffen, der deutlich zur Aufwertung des Ortsteils gleich in der Nähe vom alten Rathaus beiträgt.“ Die Rede ist vom „Offenen Bücherschrank“ in Eppenhain. Es handelt sich um die ehemalige englische Telefonzelle, die bis zum letzten Herbst noch in der Bahnstraße stand und abgebaut werden musste, weil die Telekom eine standarisierte Telefonsäule einrichtete und aufbaute.
Die Telefonzelle kam nach Kelkheim, weil Mitglieder des damaligen Deutsch-Englischen Freundchaftsklubs die rote Box mit Hilfe von englischen Freunden in der Partnerstadt High Wycombe „organisierten“, sodass das gute Stück gerade rechtzeitig zur Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages in Kelkheim ankam und auch mit Hilfe der Telekom als „aktive“ Telefonzelle in der Bahnstraße einen Platz fand. Mayor Reggie Groves und Bürgermeister Winfried Stephan telefonierten damals von der Zelle aus mit Freunden und Bekannten aus der Partnerstadt.
Nun wurde die Telefonzelle nicht umfunktioniert, ohne in der Partnerstadt nachzufragen, ob man das gute Stück, das übrigens in den kommenden Monaten noch durch den Betriebshof aufgehübscht werden soll, zum „Offenen Bücherschrank“ machen könne. Und da es auch in England fast mehr Handys als Menschen gibt, die Telefonzellen auch dort überflüssig werden, hatte man durchaus Verständnis. Denn auch auf der Insel ist man mehr und mehr von den Offenen Bücherschränken begeistert.
Es kam die Frage aus dem Rathaus an die Vereine, in welchem Stadtteil man denn an der roten Box interessiert sei. Durch Eigenleistungen und mit einem entsprechendem Konzept erfüllte der Bürgertreff Eppenhain die geforderten Vorgaben. Dazu gehörten die Umrüstung in Eigenleistung und die Betreuung. Am jetzigen Standort an der Ecke Wirtsstraße und Sackgasse stand auch früher schon einmal eine Telefonzelle.
Ehrenamtliche und die Schreinerei Hilz & Prokasky rüsteten die Zelle zum Offenen Bücherschrank um. Die Stadt Kelkheim steuerte eine neue Parkbank bei (Der beste Platz, um mal in Büchern zu blättern), Blumen wurden gepflanzt, stiftete einen Papierkorb und ließ den Jägerzaun erneuern. Am Wichtigsten sicherlich: Der Offene Bücherschrank muss in den kommenden Jahren ehrenamtlich betreut werden. Hier fanden sich unter der Federführung von Annette Helmke die ehrenamtlichen Helferinnen Nicole Hager, Simone Kistner, Martina Gatscher und Ursula Schaffrath zusammen.
Übrigens, auch der Bauhof war an der Aktion beteiligt: Helfer transportierten das nicht leichte Möbel nach Eppenhain.
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