Er ist schon länger im Gespräch – ein Glockenturm für den Fischbacher Friedhof. Und es gibt auch bereits dazu einen Entwurf. Nur – wie so vieles im Leben – auch dieser Wunsch lässt sich nur verwirklichen, wenn genügend Geld vorhanden ist. Und daran mangelt es bekanntlich in der Kelkheimer Stadtkasse.
So haben sich denn eine Reihe Fischbacher zusammengefunden, um diesen Wunsch, der auch von den beiden Pfarrern unterstützt wird, in die Tat umzusetzen. Ein vielversprechender Anfang ist bereits gemacht, um die notwendigen 25.000 Euro zusammen zu bringen: Als Sieglinde und Seppel Glöckner ihre Diamantene Hochzeit und auch den 85. Geburtstag des Fischbachers feierten, baten sie: Keine Geschenke bitte, aber eine Spende für den Glockenturm auf dem Friedhof, um die Beerdigungen entsprechend begleiten zu können. Entweder als Überweisung auf ein vorgenanntes Konto oder per Einwurf in eine Spendenbox. Viele Gratulanten erfüllten diesen Wunsch und in der Spendenbox fanden sich 1.590 Euro. Wie viel allerdings auf dem Sonderkonto der Stadt Kelkheim zusammengekommen ist, ließ sich zunächst nicht aus Datenschutzgründen ermitteln. Aber wie Stadtverordneten-Vorsteher Alexander Furtwängler berichtete, sind das 7.485 Euro. Trotz der Kassenflaute kommen 2.500 Euro von der Stadt Kelkheim, 200 Euro spendete Alexander Furtwängler. Wenn wir das alles richtig zusammengerechnet haben, sind damit 50 Prozent der notwendigen Euros 25.000 Euros erreicht. Den Architekten hatte Seppel Glöckner bereits im Voraus aus eigenen Mitteln bezahlt.
Den Inhalt der Spendenbox, erhöht auf 2.000 Euro, übergaben jetzt die Glöckners einer Gruppe Fischbacher, darunter Pfarrer Josef Peters, Pfarrer Andreas Schmalz-Hannappel, Ewald Wittekind, Heinz Sauer und Alexander Furtwängler.
Dazu der Stadtverordneten-Vorsteher: „Ich denke, ohne Spendenaktionen und Privatinitiativen wie diese werden solche und ähnliche Projekte aufgrund der knappen Haushaltslage künftige nicht mehr zu verwirklichen sein.“ Als Beispiele nannte er die Kapelle in Münster, die Kunstrasenplätze wie bei SV Fischbach oder der SG Kelkheim.
Der Glockenturm ist als Holzrahmen-Konstruktion auf einem Blockfundament geplant und soll etwa 7.50 Meter hoch werden. Die rund 100 Kilogramm schwere Bronzeglocke soll in etwa 5,50 Meter höher montiert werden. Ihr Durchmesser soll 54 Zentimeter betragen.
Dazu formulierten die beiden Pfarrer: „Seit Jahrhunderten ist es ein guter Brauch sich an die Menschen, die uns in der Gemeinschaft eines Ortes wichtig waren, öffentlich zu erinnern. Aus diesem Grund läutet auf vielen Friedhöfen eine Glocke, die zum Nachdenken, zum Innehalten, zum Gebet einlädt.“ In Fischbach fehle diese Glocke. „Als Seelsorger wissen wir, wie wichtig Rituale und Zeichen in der Zeit der Trauer sind. Ein solches Zeichen der Verbundenheit und des öffentlichen Innehaltens ist eine Friedhofsglocke.“
Spenden: Stadt Kelkheim, Frankfurter Volksbank mit dem Stichwort „Spende für Friedhofsglocke“. IBAN: DE 20 501 900 004 102 003 476. BIC: FFVBDEFF.
Auf dem Foto von links nach rechts: Pfarrer Josef Peters, Pfarrer Andreas Schmalz-Hannappel, Stadtrat Ewald Wittekind, Heinz Sauer (Vereinsring Fischbach), Alexander Furtwängler und in der Mitte das Ehepaar Glöckner.