Der diesen Satz sagte, weiß, was er sagt. Es ist Dr. Olaf Wölfle, der seit dem 1. Januar Chefarzt der Main-Taunus-Kliniken für Plastische Hand- und rekonstruktive Chirurgie im Krankenhaus Bad Soden ist. Wölfle ist seit dem Jahr unter der Leitung von Professor Dr. Carlheinz Tizian leitender Oberarzt dieser Abteilung, die Klinikgeschäftsführer Dr. Tobias Kaltenbach als eine der wichtigsten und bedeutentsten der Kliniken bezeichnet. Der Mediziner, der in Eppstein-Niederjosbach aufgewachsen ist und auch heute noch dort lebt, ist 32 Jahre lang Arzt in den Main-Taunus-Kliniken und auch Dienstältester aktiver Klinikarzt. Seit seinem praktischen Jahr als Medizinstudent arbeitet er in den Kliniken des Main-Taunus-Kreises, mit nur einer Unterbrechung von einem Jahr als er kurz in eine Klinik für Gefäß-/Thoraxchirugische Klinik wechselte.
In der Abteilung des neuen Chefarztes wurden im vergangenen Jahr 1050 stationäre und mehr als 2600 ambulante Patienten behandelt. Dabei hält sich die Zahl der Patienten mit Problemen an Handgelenk und Hand, die ärztliche Hilfe suchen, und der Patienten, die sich einem plastisch-chirurgischen Eingriff unterziehen, etwa die Waage. Um die Patientenversorgung in der Klinik für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie kümmern sich derzeit neben dem Chefarzt zwei Oberärzte und fünf Fach- und Assistenzärzte.
Als Mediziner kümmert sich Wölfle von handchirurgischen Eingriffen über plastische Operationen bis zur ästhetischen Chirurgie. Seine große Liebe gilt jedoch der Handchirurgie. Deshalb auch das etwas symbolische Bild mit der knöchernen Hand in der Hand des Arztes und den entsprechenden Illustrationen im Hintergrund.
Die Klinik ist als von der Europäischen Gesellschaft für Handchirurgie (FESSH) zertifiziertes Hand-Trauma-Center rund um die Uhr für die Versorgung von Handverletzungen zuständig. Auch abgetrennte Gliedmaßen können in Bad Soden replantiert werden. Neben der Versorgung von Verletzungen steht die Behandlung altersbedingter oder entzündlicher Erkrankungen der Hand im Vordergrund der Tätigkeit.
Faszinierend, wenn man liest dass bei der Arthrosebehandlung der Hand und des Handgelenkes sowie in der Rheumachirurgie erkrankte Fingergelenke durch kleinste Gelenkprothesen ersetzt werden können. Erkrankungen der Sehnen und der Nerven, wie auch Brüche am Handgelenk, werden mit mikrochirurgischen und minimal-invasiven, schonenden Operationsverfahren – vielfach in regionaler Betäubung – behandelt. Unvorstellbar eigentlich wie viel Geduld ein Arzt dafür mitbringen muss.
Und nicht nur dafür, denn im Bereich der Plastischen Chirurgie ist die Wiederherstellung der Körperoberfläche nach der Entfernung eines gut- oder bösartigen Tumors der häufigste Eingriff.
Oft handelt es sich um Hauttumore im Gesicht, die unter onkologischen und ästhetischen Aspekten sicher und unauffällig entfernt werden. Zum Verschließen größerer Wunden, beispielweise bei einem Dekubitus-Geschwür oder nach einer Verletzung setzt das Team der Plastischen Chirurgie sowohl modernste Methoden des konservativen Wundmanagements als auch moderne operative Verfahren wie die Lappenplastik, eine anspruchsvolle Gewebetransplantation, ein.
In der Ästhetischen Chirurgie führt die Klinik unter der Leitung des neuen Chefarztes korrigierende Eingriffe an Gesicht und Körper durch. Sowohl medizinisch indizierte Behandlungen wie auch vom Patienten gewünschte kosmetische Korrekturen werden angeboten. Auch bei ästhetischen Eingriffen hat die Klinik ihr Spektrum in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten erweitert.
Im Gespräch betont Dr. Wölfle wie groß der medizinische Fortschritt und medizinischer Technik inzwischen geworden ist. Winzige Nerven, Strukturen, unter denen sich der Laie kaum etwas vorstellen kann, gehören zum „Tagesgeschäft“ der Abteilung, die Geschäftsführer Kaltenbach als eine „Besonderheit“ bezeichnet. Oft kommen Patienten in eine Abteilung, die bereits eine „medizinische Odyssee“ hinter sich haben.
Die Berufung auf Vorschlag der Geschäftsleitung des 58-jährigen Plastischen Chirurgen zum Chefarzt, der die Abteilung seit März 2013 kommissarisch leitete, war einstimmig.