„Allen Unkenrufen zum Trotz“ – bis heute wird diese Redewendung gerne verwendet. Und allen Unkenrufen zum Trotz gibt es immer noch Tiere, von denen man sagt, dass sie am Aussterben sind. Eine davon könnte die Gelbbauch-Unke sein. Hessen-Forst hat das Thema aufgegriffen. Denn das zurückhaltend melancholische „Uuh, Uuh, Uuh“ der Gelbbauchunken-Männchen ist im Mai/Juni nur noch an wenigen Tümpeln in Hessen zu hören. Die Tiere sind ausgesprochen selten und nur schwer zu finden. Auch in Kelkheim, wo es ja in den Wäldern noch einige Tümpel gibt?
Naturschutzexperte Christian Geske von Hessen-Forst hat deshalb zur Meldung von Gelbbauch-Unken aufgerufen. In vielen Bereichen Hessens gibt es so wenige Gelbbauch-Unken, dass wir auf Zufallsfunde und Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind“, sagte der Biologe. Da die Tiere nur leise rufen und sehr versteckt in wassergefüllten Fahrspuren auf Waldwegen oder in abgelegenen kleinen Tümpeln sitzen, ist eine systematische Suche sehr aufwändig und mühsam. Schon mancher wertvolle Hinweis auf Gelbbauchunken kam von Spaziergängern, Jägern oder Landwirten. Daher nimmt das Servicezentrum für Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) die Wahl der Gelbbauch-Unke zum „Lurch des Jahres 2014“ zum Anlass, zur Meldung von Gelbbauch-Unken-Funden aufzurufen. Wer beispielsweise mit seinem Handy Fotos von den kleinen Amphibien aufnehmen konnte oder andere Hinweise hat, sollte sich an die FENA wenden. Denn: Nur wenn die Unkenstandorte bekannt sind, können Schutz- und Hilfsmaßnahmen gezielt eingeleitet werden. „Um die europäisch geschützte Gelbbauch-Unke in Hessen aktiv zu fördern, ist jeder noch so kleine Standort extrem wichtig“, erläutert Christian Geske.
Hessen-Forst FENA hat daher ein landesweites Artenhilfskonzept für diese Unken erarbeitet. Gemeinsam mit den Forstämtern, Naturschutzbehörden und ehrenamtlichen Naturschützern wird der Gelbbauch-Unke an vielen Orten bereits konkret geholfen: Tümpel werden neu angelegt und inzwischen zugewachsene Gewässer wieder als Lebensraum hergestellt.