„Invasion“ von jungen Mädchen im Romantik Hotel Schloss Rettershof

Im Romantikhotel Schloss Rettershof gab es in den letzten Jahren viele „Events“, die aus dem „normalen“ Rahmen fallen. Doch ein Haus voll junger Mädchen hat es bisher wohl noch nicht gegeben. Es waren Mädchen aus der Frankfurt International School, teilweise auch mit ihren Müttern, die sich hier einen Nachmittag bei einem Mutter-Tochter-Tee ein Stelldichein gaben. Doch was zunächst nur nach einem Nachmittag voller Romantik und Vergnügen aussah, hatte einen ernsten Hintergrund.

Hier trafen sich junge Menschen zum einen, um zu helfen, aber auch zu erfahren, wie sie sich selbst helfen können, wenn sie sich aus der überkommenden „Zwangsjacke“ der Geschlechter befreien, eine Gleichstellung der Geschlechter erreichen wollen.

Daniela Schwarz und Hans-Jürgen Laumeister, die das Hotel zu neuer Blüte gebracht haben (Trauungen für Monate ausgebucht), stimmten sofort zu, als sie von dem Projekt der Schülerinnen hörten, die Räume zur Verfügung. Treibende Kraft waren Sedona Redlbacher (links Bild links) und Kaninka Biral, eine gebürtige Inderin. Sie gehören zu den rund sechzig Nationen, aus denen Kinder in der International School unterrichtet werden. Und es sind nicht nur zwei Sprachen, die von den Mädchen beherrscht werden, bis zu vier, wurde uns berichtet.

Hier nun setzten sich die beiden mit Hilfe einer Bildpräsentation für „Girl UP“ ein, Teil einer UN-Stiftung, die jungen Mädchen in Entwicklungsländern den Zugang zu Bildung, Gesundheit und Sicherheit vermittelt.

Beim Mutter-Tochter-Tee galt die Unterstützung einem Flüchtlingsmädchen in Uganda. Denn der Erlös des Nachmittags wird nach Uganda geschickt, damit dort ein Mädchen ein Jahr zur Schule gehen kann.

Dazu sagte Sedona Redlbacher: „Wir leben in Deutschland ein sorgenfreies Leben. Mädchen haben hier ganz selbstverständlich Zugang zu Bildung und können auch später ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Das möchten wir auch in anderen Ländern unterstützen“.

Der zweite Teil dann die Vorstellung eines neuen Buchs durch Joyshree Reinelt (Rechtes Bild, rechts, eine gebürtige Inderin) und Femke van Loon: „Beyond the Powergirl“. Hier wird aufgeräumt mit dem Begriff, dass Frauen zu nichts anderem zunutze sind, als zum Kochen. Eher die Devise: Ladies first, never second“. „Zielgruppe“ natürlich die Ansammlung der jungen Damen im Romantikhotel. Frauen sind kaum aktiv in der Werbung vertreten, Frauen in der Wirtschaft nach wie vor rar. In dem Buch finden sich Zitate bekannter Frauen von Frida Kahlo über Audrey Hepburn, Hillary Clinton, Michelle Obama, Beyoncé und schließlich Eleanor Roosevelt, die da sagt: „Eine Frau ist wie ein Teebeutel, man weiß nie wie stark sie ist, bevor sie im heißen Wasser landet“. Ähnlich klingen die anderen Zitate. In jedem Fall aber der Sinn: Gleichstellung der Geschlechter.

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