Der Johannesborn am Hof Gimbach

Kelkheimer Geschichte, die weit in Fischbacher Bereiche übergreift, dort, wo heute der Gimbacher Hof ist. Oder besser formuliert: Geschichte, die sich mit einem Mal zwischen dem Forsthaus Gundelhardt und dem Gimbacher Hof öffnet, freigelegt von Helmut Krause und Margret Schiela vom Gimbacher Hof. Die Rede ist von Johannesborn, der sich auf einer schwer zugänglichen Quellwiese befindet, die im Besitz der Pfarrgemeinde St. Dionysius ist. Und der Johannesborn wiederum hängt mit der Johanneskapelle am Gimbacher Hof und dem früher dort angebeteten Dreifaltigkeitsbild zusammen, das sich heute in der Fischbacher Dreifaltigkeitskirche befindet. Helmut Krause hat sich dieses Borns angenommen, der noch durch einen fünfzig Zentimeter hohen Wall und sieben Grenzsteinen markiert ist, an denen sich heute die Wildschweine scheuern, wie Helmut Krause lachend meinte. Es ist die Quelle, die nach Johannes dem Täufer benannt ist und an dem sich früher Pilger, die zur Wallfahrtskapelle am Gimbacher Hof kamen, taufen ließen. Und Helmut Krause berichtet, das Margret Schiela und ihre Tochter noch mit dem Wasser aus der Quelle getauft worden sind.

Die Kapelle wird urkundlich 1287 erwähnt; die Pilgerströme kamen später, Gläubige, die vor dem Dreifaltigkeitsbild beten wollten. Höhepunkt der Wallfahrten war im 18 Jahrhundert bis die dort angesiedelte Eremiten-Bruderschaft das Gelände am Gimbacher Hof verließ, die Kapelle dann abgerissen wurde. Dazu gab es noch Ärger an Kirchweihtagen am Hof Gimbach, sodass ein Pfarrer gar von der „verdorbenen Jugend“ sprach.

Damit dürfte die Quelle weitgehend in Vergessenheit geraten sein, obwohl das Wasser nach wie vor in den kleinen Teich zwischen Forsthaus und Gimbacher Hof läuft, um dann in den Gimbach überzugehen, der wiederum an der Mühlstraße in den Liederbach mündet, nachdem er ab der Gundelhardtstraße unter der Erde verläuft.

Zurück zum Johannesborn. Helmut Krause berichtet: „Der Quellbereich wurde mühsam und aufwendig freigelegt und stabil gegen Verschüttung gesichert, die Seitenwände mit Holzpfählen gestützt und im Boden- Quellbereich acht Eimer Splitt aufgeschüttet. Außerdem erfolgte die solide Vorbereitung und Anbringung des Anschlusses für das Ablaufrohr. Der Platz zwischen den Bäumen am alten Pilgerweg, für den Sandsteintrog ist vollständig .hergerichtet. Ein solider Unterbau aus Natursteinen sowie zwei alte Eichenstämme als Aufleger befinden sich bereits an Ort und Stelle. Der Sandsteintrog, von Martina Liebisch-Jünger gespendet, wurde bei der Firma Erdel in Hornau vollständig gereinigt. Norbert Klarmann, unser Hornauer Bildhauer, konnte für die Gestaltung des Brunnenschildes gewonnen werden, das er aus Eichenholz schnitzen wird.“

Natürlich kostet eine solche Aktion auch Geld und benötigt Helfer. Immerhin sind schon 250 Euro von der Gemeinde St. Dionysius eingegangen. Weitere Spenden sind bei Helmut Krause sicherlich in guten Händen.

Eine gemeinsame Verlegung des Verbindungsrohres von der Quelle zum Ausfluss am Sandsteintrog, etwa 100 Meter lang, sehr unwegsam und schlammig folgt am 6. Juni ab 9 Uhr. Das Rohr wird etwa einen Spaten tief unter die Erde verlegt. Hierfür sind alle von Helmut Krause angesprochenen Helfer erforderlich.

Termin: Treffpunkt ist um 9 Uhr der kleine Teich, am Weg vom Ende der Gundelhardtstraße zum Gimbacher Hof.

Wichtig: Stiefel und Arbeitsklamotten, und wer einen Spaten hat: mitbringen.

Die Einweihung soll am 24. Juni, am Namenstag des Heiligen Johannes erfolgen.

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