Da sind zwei Kelkheimer wild entschlossen, den Kelkheimern zu Pfingsten eine besondere Überraschung zu bieten. Und stecken schon tief in den Vorbereitungen. Andreas Skowronnek (links) und Sascha Weiß sorgen dafür, dass es am Pfingstdienstag, am 17. Mai, in Kelkheim in der Stadtmitte rund um den Stern an der Bahnstraße und zwischen Pennymarkt und Stadthalle ein Wäldchesfest gibt – als Anknüpfung an die Tradition alter Zeiten, da das Wäldchesfest einfach zum Leben hier in der Gegend gehörte und entsprechend gefeiert wurde.
Beide stemmen sich damit gegen einen Trend, der sich anbahnte, als es in der Arbeitswelt Veränderungen gab, und so mancher Arbeitgeber seinen Angestellten nicht mehr einen halben Urlaubstag zum Feiern zubilligte. Das letzte Opfer dieser Entwicklung war nach 38 Jahren der Wäldchestag in Hofheim, der durch ein Stadtfest ersetzt wurde. Für Sascha Weiß – was haben wir da früher gern gefeiert – war das kein Ersatz. Vor allem nicht durch die Verlegung auf einen Samstag.
Und man kann doch Pfingsten mit einem kleinen Fest unter Freunden ausklingen lassen, ist die Devise der beiden. Und beide wissen, abgesehen vom Spaß am Feiern, wovon sie reden: Andreas Skowronnek ist einer der Macher des Kelkheimer Stadtmarktes und die Veranstaltungen von Sascha Weiß mit seinem Veranstaltungsservice sind inzwischen in der ganzen Gegend bekannt.
Und beide versichern einhellig: Wir wollen an diesem Wäldchesfest nichts verdienen, wenn wir ohne Defizit herauskommen, ist das in Ordnung. Dann aber haben wir hoffentlich vielen Kelkheimern eine Freude bereitet. Dazu gehört auch, dass die Einzelhändler im Wäldchestag-Bereich geöffnet haben werden.
Unter der Voraussetzung, dass mit dem Wäldchestag nicht unbedingt Geld verdient werden soll, erklärt sich auch die „Bestückung“ zwischen Pennymarkt und Stadthalle und in der Bahnstraße vom Fisch-Löw bis zur Frankfurter Straße. Die meisten Geschäfte in diesem Bereich sind dabei.
Es sind keine Buden geplant wie beim Stadtfest. Die Grundidee ist: Man soll es sich im Freundeskreis gut gehen lassen. Keine Kirmes wie beim Stadtmarkt.
Und das mit Hilfe verschiedener kulinarischer Angebote. So werden einige Food-Trucks dabei sein, diese moderne Version der reisenden Küche, in der noch mit Handarbeit die Speisen hergestellt werden.
Crepes wird es geben und anderes, das den Hunger stillt. Vielleicht auch kräftige Suppen zur Stärkung und anderes mehr. Für den Durst steht abgesehen vom Wein das Angebot zweier Brauereien bereit, sozusagen wie beim Craft-Festival wo fünfzig Biersorten angeboten werden. Es ist das Bier vor allem kleinerer Brauereien, die vom Geschmack her besondere Biersorten brauen, jeweils individuelles Bier, um dem 08/15-Gebräu der Großbrauereien zu zeigen, dass es hierzulande auch noch einen anderen Biergeschmack gibt.
Und auf einer Bühne im Großen Haingraben gleich neben dem Stern wird sich Disc-Jockey Sherry mit seinem „Equipment“ für Pop und Aktueller Musik (Querbeet) einrichten. An der Stadthalle wird eine Bühne aufgebaut werden, Arbeitsort ab 18 Uhr für die Band Strike abwechselnd alle halbe Stunde mit dem in Kelkheim bekannten aus der Nachtrevue Comedians Christian Korten, Matthias Jung und Berhane Berhane.
Im Rathaus habe man den Plan ohne Widerstand und bereitwillig aufgegriffen und erkannt, dass mit solchen Veranstaltungen innerstädtisches Leben gefördert werden könne – weg vom Image einer Schlafstadt zu einer jungen Stadt mit neuen Ideen.
Beide Veranstalter rechnen damit, dass Bürgermeister Albrecht Kündiger mitfeiern wird. Schließlich sei ja auch in den meisten Betrieben so gegen 17 Uhr oder früher Feierabend. Wer schon nachmittags dabei sein will: kein Problem. Kuchen gibt es auch.