Wochenendgebiet Fischbach: Da sind manche Fragen offen

Wenn die Sonne scheint (in diesem Jahr nicht so reichhaltig), dann gibt es Staub. Wenn es regnet, dann gibt es Matsch wie früher auf einer russischen Rollbahn bei entsprechendem Wetter. Von diesen unterschiedlichen Plagen wird aus dem Wochenendgebiet Fischbach berichtet und die Bewohner hoffen nun, dass die Stadt Kelkheim das in die Reihe bringt.

Zur Erinnerung: Im Wochenendgebiet waren vor Jahren Wochenendhütten vorgesehen. Dann wurden größere Hütten daraus, aus diesen dann wieder Wohnhäuser, die nicht nur der Wochenenderholung dienten, sondern den Aufenthalt in frischer Luft das ganze Jahr über. Kurzum, es wurde aus dem Wochenendgebiet ein Teil Fischbach, damit ein Teil Kelkheims, ohne dass eine Behörde ernsthaft Einhalt gebot. Allerdings sind wohl auch ein Teil der Häuser von höherer Instanz, also vom Kreis aus genehmigt worden.

Das schöne Wohnen von damals ist – wie oben – zuweilen nicht mehr ganz so schön. Es wohnen dort inzwischen auch Kinder, so dass sich das Problem des Schulwegs ergibt.

Bessere Straßen, eine geordnete Wasserversorgung, ein Schulweg für die Kinder – das alles gehört seit langem zum Wunschkatalog und ist jetzt verstärkt an die Öffentlichkeit gekommen.

Bürgermeister Kündiger würde gern helfen. Einen Fußweg nach Fischbach kann er nicht herbeizaubern. Da befindet sich das Naturschutzgebiet im Wege und Besitzer wollen nicht verkaufen. Um den Staub etwas einzudämmen, will Kündiger einen neuen Belag ausprobieren, der nicht so aufwendig ist, wie Straßenbau. Denn für den Straßenbau müssten wohl die Anlieger zur Kasse gebeten werden, genau wie auch bei der Wasserversorgung. Dem Bürgermeister und damit der Stadt Kelkheim sind finanziell die Hände gebunden. Dazu wird Kündiger auch, wie er fürchtet, an planungsrechtliche Grenzen stoßen.

Dass die übrigen Kelkheimer nicht scharf darauf sind, für ein Wochenendgebiet die vollen Erschließungskosten zu übernehmen, ist verständlich. Hier rächt sich jetzt im Grunde die Nachgiebigkeit in früheren Zeiten und wohl auch die Vermutung, dass möglicherweise zuweilen nicht nur ein Auge, sondern beide Augen – auch bei Baugenehmigungen – zugedrückt wurden. Und vieles nicht gesehen wurde.



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