Kelkheim (kez) – Nach einer viermonatigen Hängepartie ist den Verantwortlichen der TSG Münster der nächste Transfercoup gelungen. Der Leistungsträger und mit seinen Paraden Aufstiegsgarant des ThSV Eisenach in der abgelaufenen Saison, Johannes Jepsen, wird in der kommenden Spielzeit das Trikot der TSG Münster tragen.
Jepsen hatte schon früh bekanntgegeben, dass er sich vom Profisport verabschieden will, um Medizin zu studieren. In der Winterpause der abgelaufenen Saison hatten die Verantwortlichen der TSG Münster erste Kontakte über seinen Teamkollegen und Freund Jonas Ulshöfer aufgenommen. Seinerzeit war aufgrund der nicht feststehenden Ligazugehörigkeit der TSG auch die Rückkehr von Ulshöfer unsicher. Ein Wechsel von Johannes Jepsen zur TSG lag zusätzlich wegen der fehlenden Zusage eines Studienplatzes in Frankfurt noch in weiter Ferne. Das hat sich geändert.
Dazu berichtet Markus Kiekenbeck: „Johannes Jepsen, der 2000 geboren wurde, hat bereits in seinen jungen Jahren beeindruckende Erfahrungen auf dem Spielfeld gesammelt. Als Torwart hat er sich durch seine großartigen Reflexe und sein taktisches Verständnis einen Namen gemacht.“ Seine Profilaufbahn begann 2018 bei der SG Flensburg-Handewitt, bevor er 2019 zum TuS N-Lübbecke wechselte. Zuletzt verbrachte Jepsen zwei erfolgreiche Spielzeiten von 2021 bis 2023 beim ThSV Eisenach, dem letzte Saison der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga gelang.
Erst nach dem feststehenden Aufstieg und der Rückkehr in die Oberliga konnte zunächst die Verpflichtung von Jonas Ulshöfer vorangetrieben werden. Hinzu kamen die starken Neuzugänge von Kreisläufer Flo Niclas (HSG Polheim) und Torhüter Fin Welkenbach (TuS Dotzheim). Vakant aber blieb bis zuletzt die zweite Torhüterposition, nachdem Dino Spiranec den Posten als Torwarttrainer beim Champions League-Sieger SC Magdeburg angenommen hatte.
In der Zwischenzeit erklärte sich sogar der neu verpflichtete Torwarttrainer Stefan Biermann bereit, sich noch einmal zwischen die Pfosten zu stellen. Eine Entscheidung zum Fall „Jepsen“ war da noch immer nicht gefallen. Die Vereinsverantwortlichen und Jepsen waren sich zwar längst über einen Wechsel einig, die Zusage der Uni stand jedoch weiter aus.
Am 22. August war es dann endlich so weit. Johannes Jepsen, Spitzname „Erling“, wird nach der Zuteilung eines Studienplatzes in Frankfurt ab der kommenden Saison in der Oberliga Hessen für die TSG Münster auflaufen.
Die Verpflichtung von Jepsen schließt die Kaderplanung von Trainer Daniel Wernig und der sportlichen Leitung der TSG ab. Jetzt gilt es, im ersten Jahr nach der Rückkehr in die Oberliga schnellstmöglich die notwendigen Punkte für den Klassenverbleib einzufahren. Und zum Schluss unterstrich Abteilungsleiter Stefan Dobhan: „Der Sportvorstand Handball und der Vorstandsvorsitzende Peter Schreiber haben den Wechsel von Johannes Jepsen überhaupt erst ermöglicht. Wir sind stolz und glücklich, dass sich Johannes für uns entschieden hat. Mit ihm gewinnt das gesamte Team an Qualität, und trotz seines jungen Alters werden alle Nachwuchstorhüter im Verein von seiner Erfahrung profitieren können.“